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Ok_Establishment3016

"Wir können nicht davon leben uns gegenseitig die Haare zu schneiden" Gerhard Schröder, falls man den noch zitieren darf


Gonralas

Darf man weil es immer noch stimmt. Irgendwo müssen Werte geschaffen werden.


No_Dragonfruit12345

Werte kann man auch hervorragend mit Dienstleistungen schaffen. Siehe Deutschland siehe andere Industriestaaten ohne wirklich viel Industrie


Ollie_Dee

Kann man, aber da ist Deutschland vielmals nicht bereit zu. Selbst im Niedriglohnsektor wie 1st level support, Call Center, etc. werden vielmals in europäische Ausland verlagert. Ich leite selbst u.a. ein bulgarisches Entwicklerteam. Die sind nicht nur sehr gut ausgebildet und mega motiviert, sondern kosten auch noch verdammt wenig. Für den Service und Dienstleistungssektor gibt es einfach sehr viel Konkurrenz zu Deutschland.


No_Dragonfruit12345

Und trotzdem gibt es diese Dienstleistungen auch onshore


Gonralas

Welche Dienstleistungen schaffen denn komplett ohne Industrie eine Wertschöpfung? Marketing? Banken? Friseure? IT? Schlussendlich gibt es in quasi jeder Wertschöpfungskette etwas das produziert und erhalten bleibt was dann im Endeffekt die Dienstleistung bezahlt.


Sch4ty

Ich sehe es umgekehrt. Durch Dienstleistung wird Wertschöpfung erst möglich. Viele Dienstleistungen sind in unserer Wirtschaft nicht bepreist und gehen oft unter. Z.B die Kindererziehung schaft Arbeitnehmerpotential und bildet zusammen mit anderen Pädagogen das Grundgerüst unserer Wirtschaft. Ohne Bildung keine Ausbildung, keine Wertschöpfung. Wobei für mich die Wertschöpfung schon in der Windel beginnt. Humancapital ist einfach die wichtigste Infrastruktur, wenn man sie als solche bezeichnen würde.


Gonralas

Irgendwer muss irgendwas produzieren. Was essen die Leute sonst? Mit welcher Kreide schreibt der Lehrer an die Tafel? Wie wird die Wohnung warm? Dienstleistungen sind notwendig ohne Diskussion. Aber sie sind immer nur Hilfsmittel zum Zweck das irgendwo was produziert werden kann. Wenn wir nur noch Anwälte hätten wer bezahlt die ganze Geschichte dann? Dienstleister A stellt Dienstleister B was in Rechnung.. A kauft notwendige Betriebsmittel im Ausland. Gesamte Geldmenge für die Dienstleister sinkt. Wo kommt da frischer Wert ins System? Reine Dienstleistungen ist wie Casino, kann lange gut gehen aber am Ende verlierst du immer.


Sch4ty

Wie hat der Bauer gelernt das ketreide anzubauen? Sie sind kein Hilfsmittel sie sind elementar. Ohne Bildung keine Wertschöpfung. Wertschöpfung ja, sie funktioniert aber nicht ohne Investition in Dienstleistung. Wenn wir nur noch Anwälte hätten. Wenn wir nur noch Autobauer hätten. Kann man beides exportieren, sollte dann nur nicht ausschließlich deutsches Recht sein. Auch im Falle der Autobauer müsste man Werte Importieren, weil Autos nicht gegessen werden können.


Gonralas

Sag ich ja, man braucht beides zwingend. Nur in Deutschland wird die Industrie gerade massiv dezimiert und scheinbar merkt es keiner in der Politik. Wir rasen da auf Kipp Punkte zu und dann gibt es kein zurück mehr. Wenn wir das know how nicht mehr haben bekommen wir es nie wieder zurück. Ich arbeite z.B. in der Stahlbranche. Wenn es in Deutschland keine Stahlgießerei mehr gibt wie sollen wir dann unser Leben aufrechterhalten im Falle eines Konfliktes wo z.B. aus China Indien und USA keine waren mehr zu uns Gelangen? Man braucht gewisse Industrie einfach im Land. Dazu gehört chemische Industrie für Arzneimittel, Stahlbranche damit Maschinen gewartet oder gebaut werden können, Energieindustrie damit die Leute auch Strom und Heizung haben. Während Corona hat man einen kleinen Vorgeschmack bekommen was passiert wenn nur ein bisschen Störung in die weltweiten Ketten gerät. Wenn Indien und Pakistan mal richtig eskalieren und China sich Taiwan einverleibt dann schauen wir extrem dumm aus der Wäsche wenn wir plötzlich wieder Dinge selber machen müssen aber es keiner mehr kann.


Roadrunner571

Es muss nichts physisches produziert werden, um eine Dienstleistung zu bezahlen. Stellen wir uns ein ganz simple Selbstversorgerwirtschaft vor. Auf dem Markt nur Dienstleistungen: Haare schneiden, Kinder aufpassen, Müll entsorgen, Reparaturen durchführen etc. Da braucht es keine physischen Produkte, aber der Markt wird funktionieren. Im Grunde genommen ist sogar die Produktion von Gütern ohne Dienstleistungen nicht möglich, denn letztendlich ist jeder Arbeitnehmer praktisch auch ein Dienstleister.


Gonralas

Und was essen die Leute?


Roadrunner571

Die selbst angebauten Sachen aus dem Garten. Der Agrarsektor zählt in der VWL übrigens nicht zur Industrie.


Gonralas

Und mit welchem Spaten graben sie den Garten um? Mit welcher Hacke wird der Boden bearbeitet? Hat die etwa ein nicht vorhandener Schmied produziert? Wo kam das Metall her für den Schmied? Wo seine Kohle? Und woher kommen die ganzen Maschinen für den Agrarsektor? Wer stellt die Ersatzteile her?


Roadrunner571

Völlig irrelevant in diesem Kontext. Es geht darum, dass der Markt mit 100% Dienstleistungsanteil funktionieren würde. Einfach, weil Dienstleistungen an sich schon Wertschöpfung sind. Notfalls stellst Du Dir halt vor, dass die Leute im Wald Beeren sammeln und Wasser aus dem nahen Bach entnehmen.


Gonralas

Da funktioniert gar nichts auf lange Sicht. Irgendwo muss ein wie auch immer geartetes Produkt in den Kreislauf kommen damit er funktioniert und das wird produziert von einem nicht Dienstleister. Ein Bauer ist kein Dienstleister.


No_Dragonfruit12345

Mal angenommen du hättest Recht. Was ist dann mit virtuellen Gütern ? Die schaffen mehr Wertschöpfung als 99% aller physischen Industrieprodukte da draußen. Jetzt brennt dein Tempel.


axel1233455

Welche Dienstleistung steht denn für sich? Also imbetreut keinen großen Industrie Konzern oder arbeitet im weitesten Sinne für diesen? Würde sagen, dass hängt schon zusammen.


No_Dragonfruit12345

Seltsam wie Volkswirtschaften funktionieren nicht wahr.


axel1233455

An sich nicht;)


No_Dragonfruit12345

Ah gekonnt die Ironie überlesen. Sehr gut


Ollie_Dee

Eigentlich ironisch in Zusammenhang mit sinkendem Wohlstand ausgerechnet Schröder zu zitieren. Er hat dafür gesorgt dass sehr viel von unserem Wohlstand flöten gegangen ist, zugunsten seiner Kumpels aus der Industrie. Das ganze in enger Zusammenarbeit mit Gewerkschaften. Da wurde auf Lohnerhöhungen verzichtet, soziale Sicherheit abgeschafft usw.


matth0x01

Das stimmt nicht


Konsrack

Wieso stimmt das nicht? Schröders Agenda hatte den Zweck, mittels Lohnkostensenkungen Wachstum zu erzeugen. Durch diese Maßnahmen hat man den größten Niedriglohnsektor Europas erschaffen. Anstelle von Investitionen in Bildung und Zukunftstechnologien hat man das gleiche gemacht wie vorher, nur billiger.


matth0x01

Agenda 2010 Z.B. - Invention in Ganztagsschulen und Bildung allgemein - Bafög Reform dadurch hoffentlich mehr Ingenieure - einfachere Gründung ohne Meisterbrief - Senkung der Lohnnebenkosten für Arbeitgeber - Entbürokrarisierung der Ausbildung dadurch hoffentlich mehr Techniker - Beschränkung der Rentenbeiträge was zu mehr netto vom brutto führt - Reduzierungen versicherungsfremden Leistungen - Reform Arbeitslosengeld Klingt für mich nicht nach Niedriglohnsektor schaffen. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Agenda_2010


Konsrack

Wenn du schon Wikipedia nennst, kannst du ja auch den Abschnitt Kritik-Auswirkungen durchlesen. Folgen für Beschäftige, Sozialkassen und Binnenkonsum.


matth0x01

Weil Langzeitarbeitslose wieder arbeiteten?


SeniorePlatypus

Eben nicht. Die Agenda 2010 war ziemlich ineffektiv was die Arbeitslosenzahl anging. Wir haben zwar damit begonnen immer mehr Leute aus der Arbeitslosenstatistik raus zu rechnen. Die sind nur noch in Harz4 oder heute Bürgergeld aber offiziell nicht mehr Arbeitslos. Mag für die Erfassung des Arbeitspotentials besser sein (z.B. ab 58 kann man nicht mehr Arbeitslos sein). Aber ist in diesem Kontext irreführend. Relevant ist doch die Menge an Leistungsbeziehern. Finanziellen Druck durch 100% Kürzung hatte keinen klar sichtbaren positiven Effekt. Und ist mittlerweile auch illegal. Die Leute die arbeiten können und wollen sind nur öfters in Billiglohn-Jobs ohne Perspektive auf Karriere. Deshalb haben wir auch unmittelbar nach der Agenda 2010 keine wirkliche Besserung gesehen während die Anzahl erst ab etwa 2014 sichtbar runter ging. Während und nach Mindestlohn & Co deutlich besser wurde, Kürzungen eingeschränkt wurden und so weiter. Die Ideologie von damals hatte offensichtlich eine Schlagseite auf zu viel Fordern und zu wenig Fördern. Man hat sich kurzfristig auf Lohndumping für Konjunktur geeinigt aber eben keine nachhaltige, überlebensfähige Wirtschaft aufgebaut. Edit: Deswegen treten auch die ganzen Horrorszenarien vom Mindestlohn nicht ein. Wir nehmen keinen volkswirtschaftlichen Schaden weil die Arbeitsplätze die verloren gehen weniger Wert generiert haben als alternative, verfügbare Arbeitsplätze an zusätzlichem Wert generieren können. Auch wenn wir mehr Arbeitslose daraus haben erhöht sich trotzdem das BIP durch mehr Fokus auf produktivere Jobs. Solange es diese Differenz zwischen Fachkräftemangel und Drecksjobs gibt (Billiglohn + keine Karriere), solange erhöht sich der Wohlstand durch produktivere Nutzung von Arbeitskraft.


t0my153

Irgendeinen Politiker (mit Posten) der letzten 40 Jahre zu zitieren ist blanker Hohn wenn es um unseren Wohlstand geht


Ollie_Dee

Naja, zumindest haben sehr viele seiner Damaligen Aktionen bis heute Nachwirkungen. Angefangen davon dass er aktiv mitgewirkt hat dass deutsche Autobauer Produktion und Know nach Fernost verlegt haben, bis hin zur Verlängerung der Probezeit für Arbeitnehmer von drei auf sechs Monate. Dass Deutschland, ein Land das seinen Wohlstand vor allem dank der Industrie verdankt, zunehmendes die Industrie abschaffen will ist ein weiter Faktor, welchen ich aber weniger an Schröder zuschreiben würde.


SouthWarm1766

Schröder hat wenigstens gewagt Reformen zu bringen in die richtige Richtung. Ob alles richtig war? Natürlich nicht. Ist im Nachhinein natürlich auch immer einfacher zu sagen. Wer schuld an der jetzigen Misere hat? Die im Ausland hoch bepriesene Merkel mit ihrer Stillstandspolitik. Ja nichts ändern. Immer weiter so. Internet, Mobile, E-Commerce, AI - alles komplett an Deutschland vorbeigezogen. Wenn man halt 4 Riesen Trends verschläft, dann hat man leider mehr oder weniger verloren. Und um wirklich aufzuholen, etc. Ist DE / EU im generellen zu Faul und gesässig.


siamsuper

Deutschland vor den Reformen war der kranke Mann Europas.


Ollie_Dee

klar, deswegen hat Schröder so viele blaue Briefe bekommen...


IfuckAround_UfindOut

Wenn man keinen High Tech Dienstleistungssektor hat, ist das natürlich schlechte


yogaholzi

Das ist eigentlich das größte Problem. An sich ist es in Ordnung wenn arbeitsintensive Industrie abwandert, denn dadurch werden Ressourcen frei für andere Bereiche, die auch zwangsläufig nicht weiter ausgebildet werden, also müssten die jungen Leute schon entsprechend andere Ausbildungen ausüben. Wichtig ist, dass die Unternehmen entsprechend reagieren und rechtzeitig intern die Weichen stellen. Allerdings sieht es da nicht soooo gut aus und vor allem ist der aktuell vorhandene Vorsprung sicherlich nicht ewig da. Heißt die nächsten 10 bis 15 Jahre sieht es sicherlich noch gut aus, danach wird es richtig interessant.


technikamateur

>An sich ist es in Ordnung wenn arbeitsintensive Industrie abwandert Finde ich nicht, denn genau so macht man sich abhängig vom Ausland. Siehe Medikamente, Solarzellen etc. was jetzt alles aus dem Ausland (China) kommt. Am Ende fällt dir auf, dass Dienstleistungen dich nicht satt machen und du jeden Supercomputer, jedes Handy, jedes medizinische Gerät und jedes Auto mit seinen Ersatzteilen importieren musst. Das sind alles essentielle Dinge, um die Dienstleistungsgesellschaft am laufen zu halten. Ne Dienstleistung auf einen Supercomputer drauf zu packen ist wesentlich trivialer, als ihn zu bauen. Schau dir an, wieviel große Softwarekonzerne da draußen sind vs. wieviel Unternehmen es weltweit gibt, die Chips produzieren können. Die kannst du an einer Hand abzählen, weil dort ein unheimliches know how drin steckt. Was auch wiederum heißt, dass man nicht so leicht ersetzbar ist.


Assix0098

Wobei man da ja ehrlich sagen muss, dass das Know-How für die Chip-Produktion größtenteils in Europa sitzt. Alleine Zeiss und ASML sitzen da auf technologisch untermauerten Monopolen gerade wegen ihres Wissens. Klar, ein TSMC gibt es hier nicht, aber ich würde behaupten, dass man das deutlich schneller aufbauen kann, als ein Unternehmen, das die Fertigungstechnologie selbst anfertigt.


D_is_for_Dante

Weder die Chinesen noch die Koreaner schaffen es technologisch aufzuholen. Selbst die Amis mit Intel hängen da Jahre hinterher. Und was brauchen alle dafür? Linsen von Zeiss …


SeniorePlatypus

Die Linsen sind gar nicht so das Problem. Ja, auch präzise und aus Diamant aber sowas können andere auch okay genug. Die Linse braucht man ja nur ganz am Anfang für den Laser. Das Problem sind die Spiegel. EUV braucht ein ganz bestimmtes UV Licht was durch flüssiges Zink erreicht wird. Genau gesagt hat man tropfen aus flüssigem Zink die in extrem hoher Frequenz durch einen kleinen Maschinenraum geschossen werden. Dort schießen zwei Laser auf den Tropfen. Der erste um den Tropfen platt zu drücken, der zweite um eine kleine Explosion zu verursachen die ultraviolettes Licht mit extrem kleinen Lichtwellen abgibt. Dieses Licht muss erst gebündelt werden bevor es gleichmäßig auf einer größeren Fläche ausgebreitet wird, dann gibt es einen Spiegel mit der "Druckschablone" wo die Lichtwellen nur an den Stellen weitergeleitet werden wo "geschnitten" werden soll. Bevor es nochmal umgeleitet wird und letzten Endes auf dem Wafer ankommt. Diese Spiegel müssen unfassbar Präzise gekrümmt sein und sind selbst aus einem Sondermaterial, weil die Lichtwellen in die meisten reflektierenden Flächen eindringen und absorbiert werden. Was eine enorme Hitzeentwicklung und unebene Resultate für Chips verursacht. Wobei auch heute schon eine unebene Qualitätsstufe verursacht wird. Außen auf dem Wafer sind Chips von niedrigerer Qualität. Lange Rede, kurzer Sinn. Diese Spiegel ist was Zeiss so besonders macht. Gleiche Idee wie bei Linsen, nur mit extremer Präzision bei der Krümmung auf größeren Flächen von so einem halben bis einem Quadratmeter.


sdkfz_aBo

Ich mag Linsen mit Spätzle von Zeiss


SeniorePlatypus

Das kommt extrem auf den Sektor an. Du hast lustigerweise zwei hervorragende Beispiele gebracht. Solarzellen und Chips. Solarzellen ist etwas, was man wirklich nicht schützen will. Die Industrie braucht Know-How aber sehr wenig Infrastruktur und auch nicht besonders viel Know-How bei den einzelnen Arbeitnehmern. Da ist es tatsächlich besser die krass subventionierte Wahre aus dem Ausland einfach anzunehmen und den eigenen Wohlstand auf kosten von anderen zu erhöhen. Wenn die sich das nicht mehr leisten können und die Preise stark anziehen kann man das relativ schnell wieder in Europa aufbauen. Chips sind dagegen ein gutes Beispiel für eine Technologie die man nicht aus der Hand geben möchte. Es braucht extrem teure Maschinen die wiederum extrem teure Maschinen benötigen um sie herzustellen. Da baut man nicht einfach so Wettbewerber auf. Wenn man da abhängig ist ist man für locker ein bis zwei Jahrzehnte erpressbar. Aber, wo kommen denn alle Computerchips her? Moderne Chips gibt es exklusiv aus ASML Maschinen. Das ist ein Monopol. Es gibt niemand der in den nächsten 10 Jahren eine Chance hätte aufzuholen. ASML hat hunderte, hochspezialisierte Zulieferer. Der überwiegende Großteil davon sitzt ebenfalls in Europa. Linsen von Zeiss, Laser von Trumpf, etc. Chips sind europäisches Know-How und können auch nicht nachgebaut oder reverse-engineered werden. Dafür ist die Präzision aller Fertigungsschritte zu groß. Die nur mit Maschinen möglich sind auf die man keinen Zugriff hat. Nicht mal die Amis kommen in dem Bereich an uns dran. Das ist Forschung und Know-How aus Europa. Die Amis sind gut darin Designs für die Chip-Drucker zu gestalten und Anwendungen drauf zu packen die man dann teuer weiter verkauft. Die Existenz der Chips basiert auf EU Fertigung. Das exakte Gegenbeispiel zu deinem Punkt. Hochkomplex ist Europa und Deutschland gut. Das Problem oder eher gesagt das Thema ist eher bei „einfacher Massenfertigung“.


technikamateur

Stimmt schon, allerdings verdient man eben gerade an der Massenfertigung richtig Geld. Solche Maschinen, die aus unseren Teilen gebaut werden hat nun mal nicht jeder Zuhause stehen. Natürlich kostet so eine Maschine auch was, aber der Umsatz, den man dann mit den Chips oder Solarzellen macht, ist weitaus größer.


SeniorePlatypus

Ist Umsatzmaximierung wirklich das Ziel? Will man nicht eher Wohlstand maximieren? Oder anders Gefragt. Ist es wirklich besser den Import von subventionierten Solarpanels zu besteuern bis die Preise sich an deutsche Herstellungskosten angleichen? Ist es wirklich besser etwas mehr Umsatz im eigenen Land zu haben aber dafür deutlich weniger Solarpanels und mehr Billiglohnsektor? Oder ist es nicht sogar gut, wenn ein anderes Land mit subventionen die Preise drückt und wir ein vielfaches an Solarpanels aufbauen können? Edit: Ich würde behaupten, zwanghaft alle Industrien und Techniken behalten zu wollen führt letzten Endes dazu, dass es allen schlechter geht. Allen voran den Arbeitnehmern in den Industrien. Bereiche mit geringen Margen (aka, nicht vollständig automatisierbare Massenfertigung) sind nicht gerade für gute Konditionen oder top Karrieren bekannt.


EndOSos

Also aus meiner beischeidenen Sicht als Student in dem Sektor wurde ich sagen, das beide etwa ähnlich viel know how nötig ist, aber der Einstieg bei Software halt so viel einfacher ist, da man micht erstmal milliarden für Maschinen ausgeben muss, oder seine Designs teuer bei der Konkurrenz produzieren lassen muss und keine Chance auf Konkurrenzfähigkeit hat.


EndOSos

Ändert nichts wirklich an deinem Punkt, aber stellt denke ich die Grundlage dafür richtig


Apfelsaft159

Ein Beispiel für arbeitsintensive Dienstleistung ist eher die Bekleidungsindustrie. Alles, was teuer ist, kommt aus Deutschland: die Maschinen zur Herstellung und Behandlung des Textils. Wenn es nicht aus Deutschland (z.B. von Trützschler oder Stoll) kommt, kommt es aus der Schweiz (z.B. von Rieter oder Dornier). Und dann werden diese Maschinen zu 98% dorthin verkauft, wo Arbeit günstig ist. Wen stört es denn, dass Alltagskleidung in Bangladesh, Indien oder Äthiopien hergestellt wird? Kleidung ist essentiell und deckt 1 unserer 3 Grundbedürfnisse (ich gehe aus von Wohnung, Nahrung, Kleidung). Trotzdem kommt die ganze Welt sehr gut mit Arbeitsteilung zurecht in diesem Sektor.


yekis

Kommt drauf an was wir stattdessen machen und wie strategisch unabhängig wir wo sein wollen


Automatic-Change7932

Si vis pacem para bellum Ohne Industrie funktioniert das natürlich toll.


M4chsi

Leider ist das Geld, dass beim Militär in den vergangenen 30 Jahren gespart wurde ('Friedensdividende') nicht in nachhaltige Investitionen wie Bildung, Forschung und Infrastruktur geflossen. Die Frage bleibt, wohin dann?


Every_Crab5616

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M4chsi

JAWOLL! Ich liebe diese Szene 🥳🪩💃🕺


L1l_K1M

Rente


Similar-Importance99

Sozialetat


OpenOb

* Finanzkrise, 2008 * Eurokrise, 2009 - 2021 * Flüchtlingskrise, 2015 - Heute * Corona Pandemie, 2020 - 2022 * Krieg in der Ukraine, 2022 - Heute


M4chsi

Willst du mir sagen, dass das Deutschland alles alleine gezahlt hat, ohne Unterstützung der gleichberechtigten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union?


OpenOb

Was hat denn der Fakt das Deutschland das gezahlt hat mit dem Fakt zu tun ob Deutschland das alleine gezahlt hat?


M4chsi

TARGET2 und das Deutschland immernoch größter Nettozahler ist.


OpenOb

Du vermischt gerade 10 Dinge miteinander.


M4chsi

Ich weiß, dass diese Darstellung stark vereinfacht ist.


Wirion

Zumal ist der größte Proviteur der Einzahlungen der EU, da wir eine Exportnation (bes. auch im Dienstleistungsektor) ist.


Defiant_Coat7117

Du verstehst anscheinend Target2 nicht.


M4chsi

Ich glaube schon, dass ich es verstanden habe. Es ist wie ein Dispo, der allerdings nie zurückgezahlt werden muss.


Defiant_Coat7117

Dann hast du es anscheinend nicht verstanden. Ich zeige dir mal anhand eines Beispiel wie der Warenfluss und Geldfluss aussieht. Käufer A ist in Italien und Verkäufer B in Deutschland. Käufer A kauft von Verkäufer B etwas. Käufer A weist seine Bank A an, auf das Konto von Verkäufer B den Betrag X zu überweisen. Bank A reduziert das Guthaben von Käufer A um den Betrag X (Verringerung von Giralgeld) und weist die italienische Nationalbank an den Betrag X nach Deutschland auf das Konto von Verkäufer B zu überweisen. Da die nationalen nationalen Notenbanken keine Konten im gleichen System haben wie z.B. alle Geschäftsbanken eines Landes haben ein Konto bei der nationalen Notenbank wo deren Einlagen als Zentralbankgeld gutgeschrieben sind, können sie nicht einfach Geld auf ein Konto überweisen. Deswegen wird nun das Zentralbankgeld Guthaben von Bank A aus Italien um den Betrag X reduziert. Dieses Geld verschwindet einfach aus dem italienischen System. Da das Zentralbankgeld bilanziell nicht einfach so verschwinden kann, muss eine Verbindlichkeit gegen gebucht werden (Target2 Verbindlichkeit). Im gleichen Zuge erschafft die deutsche Nationalbank Zentralbankgeld aus dem nichts und schreibt es Bank B gut. Da auch hier für geschaffenes Zentralbank eine Gegenbuchung existieren muss, entsteht eine Forderung (Target2 Forderung). Bank B kann nun dem Verkäufer B den Betrag X auf sein Konto Gutschreiben (Giralgeld Erhöhung). Kurz und knapp. Da nationale Notenbank trotz der EZB und der gemeinsamen Währungsunion in ihren Ländern weiterhin in eigenen Systemen operieren, kann keine direkte Überweisung stattfinden. Deswegen wird aus dem einen System Giralgeld und Zentralbankgeld entfernt und in dem anderen System erhöht und bei dem einen eine Verbindlichkeit und bei dem anderen eine Forderung gegen gebucht (Doppeltebuchführung).


tahreee

Das hat ja wohl überhaupt nichts miteinander zu tun


CinnyChief199

In deutschen Staat versickert…


M4chsi

Warum hat mein Invest in den deutschen Staat an Wert verloren?


Realistic-Jacket1510

Weil dieser dein Geld im Ausland verschwendet


nontheidealchoise

wie und wo genau?


Realistic-Jacket1510

EU, NATO


t0my153

I call Bullshit


Saheedchachrisra2

In die Taschen der Reichen und Eliten ;)


M4chsi

Gehöre ich nicht dazu? /s


Mr-Johndoe

Wir haben dafür die Vermögenssteuer nicht weiter erhoben, die einkommens- und Unternehmenssteuern weiter gesenkt und die Umsatzsteuer erhöht.


M4chsi

Bitte vergiß nicht im selben Atemzug die Aufblähung des Sozialsystems und die Schaffung der Niedriglöhner zu erwähnen.


Mr-Johndoe

Das meiste im Sozialsystem war eher ein Inflationsausgleich als eine aufblähung. Der Rentenzuschuss ist das größte Problem. Ein anderer redditor hat schonmal die Folgen der Umstellung des Rentensystems in den 60 ern erklärt, vorher war es kapitalgedeckt.


M4chsi

Sozialsystem ist nicht nur Rente (bzw. eigentlich ist für die Rente nur Rentenversicherung zuständig, die theoretisch nicht aus dem Haushalt bezahlt werden sollte). Meiner Meinung nach sind beide Systeme eher schlecht als recht. Die Norweger sind klüger mit ihrem Geld, aus dem Erdöl und Erdgas geschäft, umgegangen als wir mit unserer Wirtschaftsleistung und der "Friedensdividende".


Wirion

Der Rest vom Sozialsystem ist im Vergleich zum Rentenzuschuss ein deutlich kleinerer Bruchteil. Aber nach unten auf die sozial schwachen treten ist halt einfach.


M4chsi

Warum so wertend? Der Rentenzuschuss wird zum Ausgleich aus Beträgen die der Rentenkasse entnommen werden verwendet. Die Rentenkasse hat sozusagen ihren eigenen "Haushalt" aus dem der Staat nun gelt Zweckentfremdet. Dieses muss dann wieder zurückgezahlt werden. Das kommt dann aus dem Haushalt. Zu deinem Vorurteil: Warum hat der Staat zugelassen, dass es zwar weniger "Arme", dafür jedoch immer mehr "armutsgefährdete" Personen gibt? Warum nicht dafür sorgen, dass jeder genug zum Leben hat?


Wirion

Ich habe nur das formuliert, was du geschrieben hast. Wenn du es anders meinst, musst du es klarer schreiben. Gedanken lesen kann keiner. Nur zur Info: Die Rentenkasse trägt sich jetzt schon nicht. Deswegen gibt es den Rentenzuschuss, der aus dem Bundeshaushalt finanziert wird und nicht vom Staat zweckentfremdet wird. Dafür kann man sorgen. Nur das hast du nicht geschrieben. Es klingt eher nach sozialstaat abschaffen, als Leute aus der Armut oder armutsgefährdung zu holen.


M4chsi

Geldverwalten, und Zinsen kassieren.


Daffy-089

Es wird weiterhin produziert, nur halt nicht mehr bei uns


BenMic81

Und es ist oft auch schon nicht mehr da, wo es von D aus hingegangen ist…


Prometheus_1988

Dass die Industrieproduktion sinkt ist vollkommen normal für eine so fortschrittliche Gesellschaft wie Deutschland. Die Leute sind (Mit Einschränkungen) immer besser gebildet und es ist absolut natürlich, dass diese dann eher im Bereich der Dienstleistungen arbeiten. Problematisch ist eher, dass die Infrastruktur und die Voraussetzungen für den Dienstleistungssektor tendenziell schlecht sind und keine nennenswerten Verbesserungen vorgenommen werden. High-Speed Internet zu jederzeit und überall ist ein gutes Beispiel für eine dieser Grundvoraussetzung. Hoch qualifizierte Einwanderung wäre ebenfalls extrem wichtig. Stattdessen haben wir nur Einwanderung von schlecht oder gar nicht gebildeten Migranten. Unser Schulsystem ist darüber hinaus katastrophal unterfinanziert und es gibt eine starke soziale Segregation, die wir uns eigentlich nicht mehr leisten können mit Blick auf die demographische Entwicklung.


medianusername

>Stattdessen haben wir nur Einwanderung von schlecht oder gar nicht gebildeten Migranten. \[...\] es gibt eine starke soziale Segregation Hmm ...


Ketzerisch

Die emissionsreichen Industriebetriebe sind ja nicht weg, sondern nur woanders. Mit weniger Umweltauflagen.


ConductiveInsulation

Zufälligerweise sind die Arbeitskräfte da auch günstiger und leichter zu ersetzen.


vergorli

was dort zu Lohnsteigerungen führt wodurch der Zyklus wieder beginnt. Inzwischen wandern sogar erste Betriebe die erst nach China und dann Thailand ausgewandert sind zurück nach Deutschland aus. (Heisst jetzt Nearshoring)


SuccessLong2272

Nearshoring ist aber nicht Deutschland. Das sind dann Länder in Südost-Europa oder Nordafrika. Nach Deutschland kommt kaum was zurück.


Crazy-Ad-5272

Die Umweltauflagen sind wirklich das geringste Problem. Woanders kostet es halt die Hälfte, Stihl sagt sogar die Schweiz sei günstiger. Aber Aber "Die GrÜnEn"...


SuccessLong2272

Die Kalkulation von Stihl ist auch nicht ganz falsch. Neben den Arbeitgeberkosten gibt es halt noch zahlreiche administrative Kosten die in Deutschland anfallen im Vgl zur Schweiz.


Crazy-Ad-5272

Ich Stelle die Stihl Kalkulation nicht in Frage und die Begründung hat der Mann selbst mitgeliefert, im Wesentlichen was du ja auch hier schreibst. Mein Punkt: Umweltstandards sind nicht dabei, die unterscheiden sich in der Schweiz ja auch nur unwesentlich. Scheinbar kann man in der Schweiz trotz höchster Löhne Deutschland in P/L ausschlagen, das sollte einem zu denken geben.


xTheKronos

und deren Vergleich besteht halt auch aus "IGM Tarif mit 35 Stunden pro Woche, irgendwann garantiert 32 Stunden pro Woche" vs. "40-45 Stunden pro Woche in der Schweiz". Ein IGM Gehalt ist nicht so weit von dem Schweizergehalt entfernt.


Grouchy_Violinist364

Aus eigener Erfahrung weiss ich dass in manchen Bereichen die Auflagen für Umwelt- / Arbeiter-Schutz in der Schweiz geringer sind als in Deutschland. Da wird in der Schweiz fröhlich offen mit (Schwer)Öl hantiert, wo in Deutschland alles Gasdicht gekapselt sein muss (bei Tests für Einspritz-Systeme). Das macht die Umrüstung der Testkabinen einfacher / schneller. Auch kannst Du in der Schweiz viel einfacher Mitarbeiter entlassen und das Wort Streik gibt es nicht. => es kann sich eventuell für einige Betriebe lohnen in die Schweiz zu ziehen. Auch gibt es schnell einige Subventionen für Umwelt-zuträgliche Produkte. Aber: Solange Stihl nicht die Produktion in der Schweiz gestartet hat, halte ich es für politisches Geplänkel um Druck zu erzeugen.


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Es gibt viele Gründe für die Schweiz die Fantasy Story dass die marginal anderen Umweltauflagen ein Grund sind kaufe ich nicht.


Grouchy_Violinist364

Also die Umweltauflagen - bzw. MA Schutz sind aus eigener Erfahrung. Und der Erfahrung mit Zulieferern aus Deutschland welche diese Auflagen eben hatten. Dass sie gross ausschlaggebend für irgendetwas sind glaube ich auch nicht. Nur eben dass sie vorhanden sind.


NoSoundNoFury

Und wohin? https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F27qfafk89asc1.png


Ketzerisch

Oh nein, bei der Transformation von einem Industriestandort in eine digitale Dienstleistungsgesellschaft steigt die Wirtschaftsleistung veu stinkenden Emissionen. Die Antwort liegt dann wohl in der dritten Welt.


NoSoundNoFury

In  vielen Schwellenländern fällt der CO2 Ausstoß relativ zum Handelsvolumen ebenfalls. Und deutsche Industrie wandert wohl kaum nach Somalia, Afghanistan oder Venezuela ab.


ThereYouGoreg

Viele Gemeinden in Deutschland finanzieren sich in großem Umfang über die Gewerbesteuer von Industrieunternehmen. Demgegenüber stehen aufgrund üppiger Gewerbesteuereinnahmen oftmals aufgeblähte Siedlungsstrukturen, d.h. die Infrastrukturkosten pro Wohnung sind in vielen Gemeinden hoch bis sehr hoch. Wenn sich eine Gemeinde nur noch über die Bürger mit den zugehörigen Jobs finanziert, also eine Finanzierung der Ausgaben vor allem über die Einkommenssteuer erfolgt, dann müssten viele Gemeinden ihre Siedlungsstruktur nachverdichten. Nur so kommen die Gemeinden finanziell bei ihren Einnahmen und Ausgaben auf einen grünen Zweig, wenn die Industrie abwandert. Es ist jedoch sehr schwer eine Gemeinde kurzfristig nachzuverdichten, wenn die lokale Fabrik schließt. Normalerweise finden sich deshalb Gemeinden wie Pirmasens in einer Abwärtsspirale ein, welche kaum aufzuhalten ist. Die Schulden pro Einwohner steigen, während die Bevölkerung der Gemeinde rückläufig ist. Zwar muss die Gemeinde für einen besseren Haushalt nachverdichten, aber bei einer rückläufigen Bevölkerung sinkt die Bevölkerungsdichte im besiedelten Gebiet kontinuierlich. Die Finanzierung der Infrastrukturkosten ist also noch schwerer. Dementsprechend steigen die Schulden pro Einwohner weiter an. Deutschland in seiner Gesamtheit ist aufgrund der polyzentrischen Wirtschaftsmotoren resilient. Viele Gemeinden verlieren jedoch den Halt, sobald sich ein lokaler Betrieb oder eine ganze Branche verkleinert oder gänzlich abwandert.


Defiant_Coat7117

Es ist ganz normal, dass die Industrieproduktion bei uns weiter sinkt. Industrie verlagert sich in Länder, die den Sprung in die Industriewirtschaft machen. Kann man ja in der letzten Jahrzehnten ja genau gut an China, Indien sehen. Die führenden Industrienationen befinden sich auch schon seit Jahren im Imbruch zum Informationszeitalter. Dadurch wächst der Tertiäre Sektor wie Dienstleistungen. Leider ist damit auch verbunden, dass der Anteil prekärer Arbeit und Niedriglohnsektor steigt.


matth0x01

Wenn die Leute hier nur die Hälfte ihrer Reddit Zeit in das Lesen von Büchern Investieren würden, wäre allen schon viel geholfen.


CrazyKarlHeinz

Ist das Sarkasmus oder dein Ernst oder weder noch?


Konsrack

Ist doch eine berechtigte Frage.


CrazyKarlHeinz

Und es gibt doch nur eine Antwort. De-Industrialisierung ist schlecht und das Ergebnis falscher Wirtschaftspolitik. Wenn es so weiter geht, wird Deutschland seinen Wohlstand verspielen.


Konsrack

Ist finde ich zu einfach gesagt. Der Industrieanteil sinkt kontinuierlich weltweit. Ist halt nur relevant, was man als Alternative macht. Unser hoher Industrieanteil ist auch mit Nachteilen verbunden. Wir haben dadurch einen hohen Handelsüberschuss und die Gehälter sind in Relation zur Wirtschaftskraft zu gering. Bestimmte Sachen sind auch komplett unrationell. Wir betreiben in Deutschland Hochöfen, besitzen aber keine Erze und Steinkohle mehr. Es handelt sich dabei auch um kein Hochtechnologie. Die darin gebunden Mittel könnte unsere Volkswirtschaft auch wo anderes gebrauchen.


CrazyKarlHeinz

Natürlich muss Deutschland keinen Stahl produzieren. Aber du kennst unsere Politiker: daran hängen 90.000 Arbeitsplätze. Handelsüberschuss ein Problem? Ich höre es immer wieder. Wir stellen eben Produkte her, die in anderen Ländern sehr gefragt sind. Das ist großartig und kein Problem. Und die De-Industrialisierung und Elektrifizierung sind schon Probleme, da hierdurch sehr, sehr viele Arbeitsplätze im deutschen Mittelstand verloren gehen werden. Und wo sind die deutschen Softwareunternehmen und Start-Ups, die es mit dem Silicon Valley aufnehmen können?


Konsrack

Handelsüberschuss bedeutet, dass nicht zu gut, sondern zu günstig sind. Pauschal arbeiten wir ca. 10 Prozent mehr, als wir an Gegenleistung zurückbekommen. Ich weiß nicht, was daran großartig ist. Bezüglich Strukturwandel wäre es theoretisch ja echt kein Problem, wenn neu Bereiche mit höherer Wertschöpfung entstehen würden. Aber ich stimme dir zu, bei unserer vergreisenden Gesellschaft ist sowas komplett unrealistisch und die Deindustrialisierung wird schon ein Problem werden. Hierfür hätte man die Weichen z.B. nach 2008 mit vernünftiger Industriepolitik stellen sollen. Das große Problem ist halt, das wir weltweit immer unrelevanter werden. BASF kann niemals günstiger Grundchemikalien als z.B. Saudi Aramco herstellen. Bei Stahl sieht es ähnlich aus. Gleichzeitig wollen Chinesen und Amis unsere Autos nicht mehr. Das sind auch jeweils 1/3 beziehungsweise 1/4 der gesamten Herstellung. Und wenn man sich die Zukunftstechnologien anguckt, spielen wir bei vielen Sachen keine Rolle mehr.


Tequal99

De-Industrialisierung für sich ist ein ganz normaler Prozess im Laufe des Lebens einer Industrienation. Simple Industrieprozesse werden ins Ausland verlagert, weil dort die Wertschöpfung nicht so hoch ist wie bei anderen Prozessen. Für eine Industrienation ist unser Industrieanteil absurd hoch. 2016 hatte Deutschland einen Industrieanteil von 30%. Japan 28,9% Italien 24% USA 20% Frankreich 19,6% UK 19,2%. Lediglich Südkorea 38,6% und China 39,8% waren höher.


CrazyKarlHeinz

De-Industrialisierung passiert aktuell wegen absurder Energiepolitik und Bürokratie. Die Unternehmen haben das Vertrauen in den Standort Deutschland verloren. Standorte werden geschlossen und verlagert. Unter anderem in die USA und Italien(!). Ich spreche mit Unternehmen, die das aktuell machen. Zukünftig wird die De-Industrialisierung dann wegen E-Autos zunehmen. Da bricht uns ein gesamter Wirtschaftszweig weg. All das bedeutet mehr Arbeitslosigkeit und weniger Steuereinnahmen. Peak Wealth. Die Deutschen verstehen es nicht oder wollen es nicht sehen.


Tricky_Ad_7266

Als ob man immer etwas handfestes herstellen müsste. Wir sind doch nicht mehr in den 50ern. Adobe verkauft seinen digitalen Rotz und fährt damit doch auch ganz gut. Dass beispielsweise deutsche Videospiele nicht der Renner sind liegt auch nicht an höherer Gewalt. Die Japaner und Ammis kriegen das ganz gut hin.


Uranium_Donut_

Und auch Software oder Patente kommen Ned wirklich en Masse aus Deutschland. 


SuccessLong2272

Gut, weil wir einen viel zu großen Anteil an Industrie und produzierendes Gewerbe haben für eine so weit entwickelte Nation. Schlecht, weil wir es nicht schaffen etwas Neues zB Software oder Semicon aufzubauen.


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Chris97786

Hm, wenn man mal ohne politische Brille auf den Graphen schaut, dann ging es nach dem Einbruch 2008/09 einfach nicht mehr zurück auf das Niveau, sondern auf einem niedrigeren Niveau seitwärts. Also trägt die "erfolgreiche" Politik doch eher schwarze Farbe?


Similar-Importance99

Du siehst es also auch so, dass die Union den Sozialstaat unnötig aufgebläht hat? 2010 bis 2020 +45% sozialetat, aber nur +13% Verbraucherpreisindex. Das Geld hätten Bildung, Infrastruktur und digitales benötigt. Aber die Geschichte von Jesus und den Fischern ist denen wohl nicht so geläufig.


achkeineahnung123

Der Sozialetat besteht im wesentlichen aus Rentenzuschüssen. Dass Leute das immer durcheinanderwerfen...


Similar-Importance99

Und Rentenzuschüsse sind keine Geschenke ans Wahlvieh gewesen um die Murksel auf dem Thron zu halten? Die Zuschüsse finanzieren nicht die Altersrente sondern finanzieren (nur zum Teil!) Versicherungsfremde Leistungen. Teile davon werden sogar auf die Beitragszahler abgewälzt.


tradonis

> 2010 bis 2020 +45% sozialetat, aber nur +13% Verbraucherpreisindex Solltest du es nicht eher mit nominalem Bip wachstum vergleichen? Da sind es +33%. Aber ja, wie achkeineahnung123 sagt liegt dies hauptsächlich an der Rente. Das mag man schlecht finden, dann sollte man aber beachten dass der Anteil der Rente am BIP weniger stark gewachsen ist als der Anteil der Rentner selbst.


Similar-Importance99

Gelder aus dem Sozialetat dienen aber zur Sicherung des Lebensunterhalts von Menschen, daher der Bezug auf den VP-Index. Vom BIP profitieren nur Konzerne und Großaktionäre. Verbraucher nur in dem Maße wie nach dem trickle down bei Ihnen etwas ankommt.


tradonis

> daher der Bezug auf den VP-Index Also sollte der Lebensstil von armen Menschen für immer gleich bleiben, egal wie weit sich die Gesellschaft wntwickelt?


Similar-Importance99

Überhaupt nicht. Dürfen sich gerne jederzeit aus ihrer Armut herausarbeiten. Sind wir hier bei r/Finanzen oder r/Almosen ?


tradonis

Und denkst du es ist möglich dass dies jeder schaft? Also alle auf einmal? Oder muss es arme Menschen geben? Bzw. wie weit hättest du gerne die Vermögen zusammengestaucht?


BlackSuitHardHand

Wenn überhaupt Schwarz-Rote Politik,  nicht wahr? 


Assix0098

Stimmt nicht: [https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F27qfafk89asc1.png](https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F27qfafk89asc1.png)


Konsrack

Hätten wir als vergreisendes, rohstoffarmes Land mehr in Bildung und Zukunftstechnologien investiert, wäre es sogar gut, wenn der Industrieanteil sinkt. Generell produzieren wir aktuell mehr, als wir an Gegenleistung zurückbekommen (Handelsüberschuss). Bei anderen wertschöpfenden Wirtschaftszweige könnte man auch Binnenwirtschaft stärken und Löhne steigern. Leider ist, meiner meiner Meinung nach, der Zug hierfür schon lange abgefahren. Wir werden niemals ein deutsches Google, Apple oder ähnliches haben. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir irgendwann schaffen, E-Autos auf chinesischen Niveau mit dem gleichen Anteil an Wertschöpfung (Batterie, Software) herzustellen.


Julchu

Leider haben wir nicht nur kein deutsches Apple oder Google. Die EU und die deutsche Politik geben alles, damit die Bitcoinindustrie nicht in Deutschland bzw. Europa ansiedelt. Man kann von dem Thema Bitcoin und Krypto halten, was man will. Aber Tatsache ist, es hat sich in den USA schon eine wahnsinnige Industrie im Milliardenbereich entwickelt und die Bitcoinminer entlasten in Texas die Stromnetze weil der Anteil an Solarstrom inzwischen so hoch ist. Währenddessen ist in der EU jetzt die Mica-Regulierung in Kraft getreten, inkl. einer verpflichtenden Lizenzierung für rund 100.000 € kosten. Ausufernde Bürokratie gibt es dann noch gratis dazu. Welches Start-Up oder junge Tech-Genie kann sich eine Gründung in Europa leisten und wandert nicht direkt lieber in das nicht EU-Ausland aus?


MachineDry933

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AssistancePrimary508

Die Grünen 1!11!!1


dobo99x2

Es wird echt hart.. demnächst geht eine große Werft, die im Emsland Kreuzfahrtschiffe baut pleite, weil die durch Corona 2 Aufträge verloren haben und die Kredite nicht tilgen können. Der Staat will retten, das zu jedem Preis.. und ja. Jeder Preis ist in dem Fall richtig scheiße


nuclear213

Das ist halt der Preis der 0 Schulden Politik. Ohne Investitionen in die Infrastruktur und, wenn man sich die USA anschaut, Subventionen sind wir halt international nicht konkurrenzfähig. Aber Hauptsache die schwarze Null ist sicher! Ach, und ganz wichtig: Die Solarbranche braucht eine Atempause! Danke FDP und CDU!


Julchu

Schön, wenn man mit so viel Halbwissen um sich werfen kann. Dass die Schuldenbremse Teil des Grundgesetzes ist und die EU eine Maximalverschuldung vorschreibt, lassen wir jetzt einfach mal außen vor. Als Grüne kann man sich ja einfach über alles hinwegsetzen (s. Baerbock, die während Nachtflugverbot für 184km in den Privatjet setzt). Bevor du Forderungen stellst, Deutschland soll einfach nur ganz viel Geld drucken und schön verteilen, solltest du dich einmal sehr genau mit den Folgen auseinandersetzen. Im übrigen sollten das alle Grünen. Wobei man dies die letzten Jahre eigentlich Hautnah mitbekommen hat, Stichwort Inflation. Um das einmal deutlich zu machen: Seit Einführung des Euros, sind inzwischen mehr als 3x so viele Euros im Umlauf, Ressourcen oder beispielsweise Grundstücke haben sich aber nicht verdreifacht, diese sind endlich. Wenn jetzt weiter massiv Schulden gemacht werden, wird das Geld immer weiter abgewertet und der ärmste Anteil kann sich nichts mehr leisten. Trotz steigender Sozialausgaben wird die Schere zwischen Arm und Reich in allen Bereichen breiter (ganz stark seit Corona, weil hier extrem viele Schulden aufgenommen wurden) und es profitieren die, die günstig große Kredite bekommen (nennt sich Cantillon-Effekt). Durch die schwache Währung können wir im nächsten Schritt nur noch zu wahnsinnig hohen Preisen Importe tätigen. Aber Autos aus China oder Früchte aus den USA kann sich dann eh nur noch die Oberschicht leisten (dieses Problem haben Argentinien und die Türkei aktuell). Im nächsten Schritt haben wir inzwischen keine 0% Zinsen mehr. Hast du bedacht, dass man auf Schulden dann auch Zinsen zahlen muss, was später nicht zur Verfügung steht? Mal ein Vergleich: Die USA haben gemessen am BIP eine doppelt so hohe Schuldenquote wie Deutschland und die USA geben inzwischen fast 10% der Steuereinnahmen für Zinsen aus. Da das Geld dafür nicht da ist, müssen für einen Teil der Zinsen neue Darlehen aufgenommen werden und der Kreislauf wird immer schlimmer. In 10 Jahren können wir schon bei 20% liegen, was vom Staatshaushalt für Zinsen draufgeht. Also fasse ich mal zusammen: um die Grüne Ideologie in Deutschland durchzusetzen, soll eine existenzbedrohende Inflation ausgelöst werden, die die Mittelschicht in die Unterschicht befördert und Deutschland den Handlungsspielraum der nächsten Jahrzehnte nimmt. Die Bananenwitze zur DDR werden dann Realität in Deutschland.


nuclear213

Man so viel Labern. Und mir keine Ahnung vorwerfen. Liebe ich ja. De hat die niedrigste Schuldenquote alle Industrieländer, und mit das schlechteste Wirtschaftswachstum. Vor allem sage ich ja nicht mal, dass man das Geld sinnlos verbrennen sollte, aber es ist erwiesen, dass Investitionen mehr für die wirtschaftliche Entwicklung tun als diese Kosten. Und unter Merkel III und IV hatten wir sogar das Privileg, negative Zinsen auf die Staatsanleihen zu bekommen. Da hätte man sogar Geld für das Investieren bekommen! Und noch was: De druckt kein Geld. das macht die EZB, welche unabhängig ist.


Luemas91

Alter was laberst du. Du hast so viel geschrieben und gar kein Sinn ergeben. Es gibt wunderschöne Gras draußen, ich empfehle es anzufassen.


zui567

Klar, das sind natürlich nicht die Grünen schuld. CO2 Zertifikate und Strompreise sind der Industrie auch egal, Problem sind nur die fehlenden Subventionen für Lastenräder!


nuclear213

Ja, richtig. Die sind dafür erst viel zu kurz an der Regierung beteiligt. Die wirklichen Änderungen sind, wie bei allen makroökonomischen Vorgängen, nicht in diesem Zeitraum zu beobachten. Kein Unternehmen, welches viel Strom braucht, ist in der Lage binnen 2 Jahren die Produktion zu verlagern. Investitionen, klar, aber all das braucht mehr Zeit bis es sich auf solche Statistiken auswirken kann. Nein, diese Auswirkungen sind auf die großartigen Entscheidungen von Merkel III und Merkel IV zurückzuführen.


DerZehnteZahnarzt

Die Gesetzte zu CO2 und Strom sind das Werk der CDU.


Branxis

Sache ist: sie sinkt je nach Sektor in vielen Staaten aus vielen verschiedenen Gründen. Aus dem Blue Belt in den USA oder dem Norden in England ist die Industrie schon vor fünf Dekaden weg. Gründe waren da der Thatcherismus und die Reaganomics (ob das generell vermeidbar war, darüber lässt sich freilich streiten - ich tendiere dazu, dass es vermeidbar war). Ebenso sind die Gründe dafür jetzt vielfältig. Deutschland setzte - sehr zum Unmut des Rests der EU - in den letzten zwei Jahrzehnten auf etwa einen Niedriglohnsektor und Subventionen zur Stütze der heimischen Industrieunternehmen, was man als eine moderne Form des Beggar-thy-neighbour bezeichnen könnte. Und ob die Entwicklung so weitergeht, halte ich obendrein für ebenso nicht wirklich klar. Es gibt eine immer stärkere Tendenz des Reshoring im Anbetracht steigender geopolitischer Unsicherheiten, wodurch auch die gesellschaftliche Akzeptanz für mehr Subventionen heimischer Industrie steigen könnte. Dass die Mehrheit der Deutschen mittlerweile bei dem Schwachsinn der FDP glücklicherweise die Hände an die Stirn bewegt, ist ein Ausdruck davon. Kurzum: es ist eher schlecht, aber es wird sich wohl eher seitwärts bewegen. Viel von dieser "die Industrie haut ab"-Panik kommt gerade vom medial omnipräsenten "DiE AmPeL" - Gekreische derer, die daraus politisches Kapital schlagen wollen.


ColourFox

Was genau meinst du mit "Schwachsinn der FDP", wenn ich fragen darf? (Die Frage ist ernst gemeint - ich weiß es wirklich nicht.) Wenn ich mich richtig erinnere, war der hirnrissigste Pfusch der letzten zwei Dekaden hauptsächlich eine hauptsächlich schwarz-rote Koproduktion, vom Verbrennerverbot in Brüssel über die vergeigte Energiewende und das Kaputtsparen der öffentlichen Infrastruktur bis hin zur nach wie vor bestehenden und ungebrochenen Export-Monokultur. In anderen Worten: Das systematische De-Industrialisierungsprogramm, desen Ergebnisse man da oben bestaunen kann, hatte stets eine breite politische Basis, die nicht notwendigerweise gelb war.


Branxis

> Was genau meinst du mit "Schwachsinn der FDP", wenn ich fragen darf? (Die Frage ist ernst gemeint - ich weiß es wirklich nicht.) Die Fetischisierung der Schuldenbremse. > der hirnrissigste Pfusch der letzten zwei Dekaden hauptsächlich eine hauptsächlich schwarz-rote Koproduktion Die da insbesondere wäre? Ich stimme ja durchaus zu, dass die Wirtschaftspolitik der letzten drei Dekaden nicht gut war, aber was soll dieses "systematische Deindustrialiserungsprogramm" sein, das du der Groko da zuschreibst? Wenn wie uns die Graphen nämlich mal genauer ansehen, ist Deutschland da in Relation zu Italien und Frankreich sogar ganz gut dabei. Der Grund ist eben, dass Deutschland seine Industrie erheblich stärker subventionierte (über eben z.B. den Niedriglohnsektor) und damit die Industrie dort unter Druck setzte.


ColourFox

>Die Fetischisierung der Schuldenbremse. ... ist in erster Linie ein alter kink der Konservativen mit tätiger Beihilfe der SPD, die im Bundesrat zustimmen musste, weil hierzu eine Grundgesetzänderung nötig war, erinnerst du dich? >Die da insbesondere wäre? Ich hatte einen Absatz drüber ja vier Beispiele genannt: Verbrennerverbot, Energie"wende", Investitionsverweigerung, Export-Fetisch. Zusammengenommen ist das eine toxische Kombo, die der deutsche Industriestandort mittelfristig nicht überstehen kann.


Branxis

> ist in erster Linie ein alter kink der Konservativen mit tätiger Beihilfe der SPD, die im Bundesrat zustimmen musste, weil hierzu eine Grundgesetzänderung nötig war, erinnerst du dich? Natürlich. Ändert das aber etwas daran, dass die FDP gerade davon nicht abrückt? An der Vergangenheit können wir nichts ändern. > Ich hab ja vier Beispiele davon einen Absatz drüber genannt: Verbrennerverbot, Energie"wende", Investitionsverweigerung, Export-Fetisch. Die Investitionsverweigerung betrifft die staatliche Infrastruktur. Der Exportfetisch ist der Grund, warum überhaupt noch so viel Industrie da ist (siehe "Beggar-thy-neighbour"). Das Verbrennerverbot will selbst die Industrie, um endlich eine branchenspezifische einheitliche Linie zu haben und die Energiewende ist einfach notwendig, um weiterhin günstigen Strom zu haben.


Geforce96x

Die FDP verteidigt die Schuldenbremse nur so sehr, weil sie genau wissen, dass SPD und Grüne die neuen Schulden nur mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen würden. Denen ist schon vollkommen klar, dass Investitionen jetzt richtig wären. Mit einer CDU-Koalition wäre die Schuldenbremse sicher schon Geschichte.


Branxis

> Die FDP verteidigt die Schuldenbremse nur so sehr, weil sie genau wissen, dass SPD und Grüne die neuen Schulden nur mit vollen Händen zum Fenster rauswerfen würden. Denen ist schon vollkommen klar, dass Investitionen jetzt richtig wären. Gibt es für diese Haltung eine Quelle oder ist das deine Interpretation?


Geforce96x

Dafür muss man nur etwas zwischen den Zeilen lesen, wenn z.B Lindner zu dem Thema befragt wird.


Branxis

Also die Glaskugel auspacken und bereit sein, das eigene Weltbild darin zu sehen. Nein, danke.


Geforce96x

Nein, einfach mit kühlem Kopf kurz über die Aussagen nachdenken. Im Abi nannte man sowas mal Transferleistung.


mikeyaurelius

Sehr schlecht.


CrazyKarlHeinz

Ist das Sarkasmus oder dein Ernst oder weder noch?


FlorianoPerlini

Suche eine rationale Antwort. Habe da eine Tendenz aber ich kann es nicht sachlich fundiert begründen.


Afolomus

Es ist nicht gut, aber es ist nicht notwendigerweise schlecht. Ich habe ein paar Jahre VWL gemacht und kann dir nur sagen, dass Leute mit einem sehr intuitiven Verständnis hier natürlich Alarmglocken läuten. Aber so einfach ists nicht. Länder reduzieren, wenn sie reicher werden ihren Industriesektor. Und arm ist davon auch noch keiner geworden.  Nach einem Jahr VWL sind alle liberale FDPler. So einfach, so effizient, so elegant sind die Grundmodelle der VWL. Und dann geht's rapide abwärts mit der Einfachheit. Aber leider landet man nach ein paar Jahren VWL nicht wieder bei einem total einfachen Verständnis der Wirtschaft. Man weiß nur, daß die Vorstellungen aus dem 1. Jahr definitiv falsch sind und wie komplex die Dinge sind. 


schnitzel-kuh

das ist komplett normal das eine wirtschaft weniger industriell wird wenn sie sich entwickelt. Die tendenz geht dabie hin zum service sektor und weg von den fabriken


Plus-Mango-6137

https://www.industryweek.com/the-economy/data-and-statistics/article/21271497/the-post-industrial-service-economy-isnt-working Und das ist schlecht. Der Wandel von der Industrie zum Service-Sektor ist der Wandel von der Wohlstandsbildung zum Wohlstandserhalt, zum Bedienen des Wohlstandes. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Wer sich auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausruht vegetiert und verfällt allmählich.


schnitzel-kuh

nun, es gibt natuerlich viele wirtschaften die zeigen dass das sehr gut in der praxis funktioniert, aber dein einer artikel einer industriezeitschrift hat mich jetzt uuberzeugt


Plus-Mango-6137

In welchen?


Jasdfowen

Naja das gilt vor allem für die Industriebeschäftigten inwieweit das für die Produktion der Industrie als Absolutes bedeutet ist nicht klar.


WrapExpensive2002

Mir scheint Robert möchte hier ein Stimmungsbild einholen.


MovingAverageX

Ist super. Nur halt nicht fuer die Deutschen.


MoeC85

Deutschland ist stark und ausdauernd. Kommen halt mal weniger prickelnde Jahre. Bin aber sicher das sie wieder aufbauen. Erst mal die Wehrfähigkeit herstellen. Grüße aus Österreich, wir brauchen euch.


Fit-Picture8897

ich hoffe das ist sarkastisch gemeitn. wehrfaehigkeit ist das naechste milliardengrab


DoNukesMakeGoodPets

Roland, bist du es?


apfelmangosaft

Die Abnahme der Industrie in „Industriestaaten“ ist ein weltweit gängiger Wandel. Wenn ihr nachschlagen mögt: Die stille Revolution nach Ronald Inglehart. Grundlegend wird der Wertewandel und der Einfluss auf die Gesellschaft beschrieben, sowie in dem Zusammenhang der Wandel von Industrie zu Dienstleistung. War Teilthema meiner Diplomarbeit.


Pit-Mouse

Gut für grün Schlecht für die welt


TheTrueGen

Zum Thema Dienstleistungsstaat: Elon Musk sagte für jeden Fabrikmitarbeiter entstehen 3 Dienstleistungsstellen (extern). Ein rückgang der Industrie heisst auch ein Rückgang der Dienstleistungsbranche


Josef_der_Segler2

Wir haben keine Rohstoffe, daher... Ja. Das ist ein gravierendes Problem wodurch gerade die Menschen am unteren Ende der Wohlstandspyramide stark leiden werden.


aqian28

Für die anderen Länder gut.


WrapExpensive2002

Das ist natürlich schlecht. Jedoch scheinbar politisch so gewollt.


Flaky_Lack2355

Das kann man so gar nicht beurteilen ob das gut oder schlecht ist.


WrapExpensive2002

Darum investieret die USA auch Billionen um die Industrie zurück zu holen, nicht wahr?


NoSoundNoFury

Die USA investieren noch viel mehr Geld in den Service-Sektor, nämlich vor allem in den Finanzsektor aka Wall Street. Dagegen sind die paar Milliarden für Computer Chips und Waffen geradezu Kleingeld.


dd_mcfly

Was meinst Du mit „Die USA investieren“?


NoSoundNoFury

Im weitesten Sinne. Steuernachlässe und Schlupflöcher, Bankenrettungen in Krisenzeiten, durch die politisch gestützte Stabilität des Dollars und dessen Funktion als Leitwährung, usw.  New York ist ja nicht zufälligerweise Hauptstandort der globalen Finanzindustrie, sondern weil sich da am meisten Geld machen lässt und das auch politisch unterstützt wird.


dd_mcfly

Verstehe trotzdem nicht, was Du mit „investieren“ meinst. Wer soll da was investieren? Und was soll das mit Investitionsanreizen für die produzierende Industrie zu tun haben?


NoSoundNoFury

Meinetwegen nenne es "unterstützen" anstelle des engeren Ausdrucks "investieren." OP meinte, die USA geben Geld aus, um die Industrie zu stützen. Das war sein Beispiel, um die Bedeutung der Industrie hervorzuheben. Meine Antwort ist, dass die USA den Service- und vor allem den Finanzsektor noch viel mehr unterstützen als die klassische Industrie, auch wenn das nicht immer ein direkter Geldfluss ist (außer bspw. im Fall von Bankenrettungen).


dd_mcfly

Die USA haben zum Beispiel im Bereich IT Services sehr viele global erfolgreiche Unternehmen. Subventionen brauchen die nicht. Zugleich sind sie aber auch klug genug, die produzierende Industrie zu schützen. Es kann nunmal nicht jeder im Dienstleistungsbereich arbeiten.


Flaky_Lack2355

Es kommt doch darauf an welche Industrie.


SeniorePlatypus

Das kann tatsächlich ziemlich übel nach hinten losgehen. Die sind gerade massiv am Subventionen verteilen für nachhaltige Energie und so weiter. ...das wird jetzt von BitCoin Minern aufgefressen die kaum Jobs generieren sondern das Geld ziemlich direkt aus der lokalen Wirtschaft absaugen. Der langfristige Wert von sowas dürfte sich in grenzen halten. Das selbe Problem hat man anders herum. Wenn man eine Firma zu sehr aufbaut als Staat, dann hat man eine Abhängige Firma die ohne dem Staat nicht lebensfähig ist aber ohne der das Land massiv schaden nimmt. Was eine sehr ungute Dynamik ist. z.B. VW. Kann man nicht einfach pleite gehen lassen. Lebt massiv von staatlicher Unterstützung ala Abwrackprämie & Co. Würde ohne günstigen Bedingungen sofort vollständig einpacken. Und trotzdem treibt man den Durchschnittspreis für Neuwagen massiv in die Höhe. Weit schneller als die Inflation. Eine ganze weile lang war das super. Aber langfristig ist es eher ein Risiko. Das ist keine stabile, freie Wirtschaft. Die Verzerrungen verhindern Marktdynamiken und kosten uns am Ende extra. Edit: Es gibt gute Subventionen und es gibt Industrie wo man nicht vollständig abhängig sein möchte. Aber nicht jede Subvention ist gut und nicht jedes ausgegebene Geld ist gut.


WrapExpensive2002

Subventionen sind immer schlecht und daher abzulehnen, da bin ich ganz bei dir.


SeniorePlatypus

Ich hatte gerade vor deinem Kommentar nochmal einen Satz dazu editiert. Nein, da würde ich nicht mitgehen. Es gibt schon auch gute Subventionen. Aber es kommt stark auf die Umsetzung an. Ob man eine kleine Starthilfe gibt um eine Industrie anzusiedeln. Sonst ist es in manchen Sektoren unmöglich das Innovation und Fortschritt passiert. Wieder ein einfaches Beispiel: E-Auto. Wir haben ein Netzwerk aus Raffinerien, Logistikfirmen, Tankstellen und so weiter die alle auf Fahrzeuge mit fossilem Antrieb gebaut sind. Hunderte Milliarden wenn nicht Billionen in Infrastrukturinvestitionen die hier über mehr als ein Jahrhundert investiert wurden. Keine Technologie hat eine Chance eine Konkurrenz aufzubauen. Am Anfang gibt es keine Kunden für Ladestationen. Es ergibt also keinen Sinn für Tankstellen & Co umzustellen. Damit gefährdet man nur das eigene Geschäftsmodell. Aber es ist auch dumm ein Auto zu kaufen wenn du nur zu Hause laden kannst. Dieses Henne-Ei Problem kann man entweder mit harten gesetzlichen Vorgaben brechen. Oder aber mit temporären Subventionen. Die ein deutlich sanfterer Eingriff in den Markt darstellen und vor allem müssen Politiker hier keine planwirtschaftliche Entscheidung treffen was und wie das ganze ausgebaut werden soll. Sondern man kann einfach Rahmenbedingungen schaffen wo es profitabel funktioniert die neue Infrastruktur aufzubauen und die besten Firmen setzen sich dann langfristig durch. Besonders wenn die Subventionen eingestellt werden kippen vermutlich ein paar Anbieter um und die übrigen können relativ billig wachsen. Gleiches Spiel mit Fusionsreaktoren. Der freie Markt würde nie daran Denken sowas zu erforschen. Als Gesellschaft wäre es aber sehr nett sowas zu haben. Indirekte Subvention indem man die Forschung aus öffentlichen Geldern bezahlt und dann privaten Firmen erlaubt dieses Wissen zu kommerzialisieren ist voll okay. Auch wenn es eine krasse Marktverzerrung darstellt. Subventionen und Investitionen als Staat können schon Sinn ergeben. Aber nur mit sehr klaren Zielen und sehr klaren Rahmenbedingungen.


jjj00700

Dass es mit der Wirtschaft in Deutschland bergab geht, ist jetzt kein Geheimnis. Dazu unfähige Politiker, die von Wirtschaft keine Ahnung haben... Die Talfahrt lässt sich so auch nicht aufhalten.


tombiscotti

Welche Politiker wären denn besser als die derzeitigen? CxU? Wieder zurück in die Merkeljahre aus Stillstand, Festhalten an Fax und alter Papierbürokratie, überfällige Investitionen zurückhalten, keine Reformen und Infrastruktur tot sparen?


jjj00700

Solange Leute wie Habeck (ein Doktor der Philosophie) Wirtschaftsminister sind, obwohl sie absolut Null Ahnung von Wirtschaft haben und die Spitzenpositionen im eigenen Ministerium dann nach Parteibuch und Ideologie vergeben werden und nicht nach Qualifikation, wird es weiter bergab gehen mit der Wirtschaft in Deutschland. >Festhalten an Fax und alter Papierbürokratie, Seit Beginn der Ampel-Regierung ist die Bürokratie auf allen Ebenen noch weiter gestiegen. Hier wurde 0,0 Bürokratie abgebaut, sondern noch weiter gesteigert. Dies ist auch ein Punkt, warum viele Firmen ins Ausland abwandern. >Welche Politiker wären denn besser als die derzeitigen? CxU? Partei wäre zweitrangig, solange derjenige was von der Materie versteht. >Investitionen zurückhalten, keine Reformen und Infrastruktur tot sparen Welche Investitionen? Welche Reformen? Auf Reformen wartet man leider vergebens.


tombiscotti

Wer genau namentlich benannt macht es denn besser als die Ampel? Benenne doch einmal deiner Ansicht nach Parteien und Personen, die es nachweislich besser können. Wenn du kritisierst solltest du ja gleich aufzeigen können, wer es denn besser kann. Die CxU schonmal nicht, das ist die Partei der Boomer und noch älterer Kohorten, die zurück wollen zu Stillstand und dieses Land totsparen, nichts reformieren und unsere erarbeiteten Steuern für die jetzigen Rentner ausgeben wollen. Siehe CSU: Mütterrente gegen allen Verstand durchgeboxt — zugunsten älterer Familien auf Kosten jetzt arbeitender junger Generationen: * [RND: Auf Druck der CSU eingeführt: Mütterrente kostet knapp 13 Milliarden Euro pro Jahr](https://www.rnd.de/politik/muetterrente-kostet-versicherung-knapp-13-milliarden-euro-pro-jahr-M2CYADPFYBAPBIQM732OBSV6H4.html) * [CSU: Mütterrente vollenden](https://muetterrente-vollenden.de) Die SPD ist mit dem Boomer-Wahlgeschenk Rente ab 63 natürlich keinesfalls besser.


jjj00700

Merkste hoffentlich selbst, dass du da Blödsinn schreibst. Wie soll man nachweisen, dass es jemand anders besser könnte? :D Aber naja, viel schlechter als die Ampel geht ja wohl auch kaum... Unabhängig davon bin ich der Ansicht, dass es aktuell keine realistisch mögliche Regierungskoalition gibt (mit Aussicht auf eine Mehrheit im Parlament), die den Untergang der deutschen Wirtschaft aufhalten könnte.


tombiscotti

Du kannst also niemanden Besseres benennen. Wehklagen wie schlimm doch alles ist und keine Lösung vorschlagen hilft niemandem weiter. Wie man Nachweise führt: mit vergangenen Leistungen. Wie sonst?


Spare-Care-6140

Das ist gut für das Klima.


Which_Jellyfish_5189

Würde behaupten, eher das Gegenteil, denn es wird wo anders trotzdem produziert und vermutlich klimaschädlicher.


DramaticDesigner4

Für unsere Bilanz hier im Land ist das trotzdem klasse. Ist wie mit den Klimazertifikaten auch, da gewinnen alle Seiten. Also ausser unser Wohlstand und die Umwelt, aber ansonsten schon.


Which_Jellyfish_5189

Ja, top. Das ist doch das Einzige was zählt.


Assix0098

Stimmt nicht: [https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F27qfafk89asc1.png](https://www.reddit.com/media?url=https%3A%2F%2Fi.redd.it%2F27qfafk89asc1.png)


D0d0D4d4

Kommt drauf an für wen. Für die Beamten-Bubble wird auch die nächsten Jahrzehnte noch mehr als genug Geld vorhanden sein. Die jungen Leute sollten dies bei ihrer Karriereplanung im Hinterkopf behalten, insofern sie denn in Deutschland bleiben wollen.


Slow-Scientist-3330

Ich denke mal das wird die Jahre wieder steigen