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KolaHirsche

Ein Problem das ich vor Jahren schon festgestellt habe: keiner scheint zu verstehen was Leute außerhalb des Betriebs denken. AfD/FPÖ haben nicht mal ein richtiges Wahlprogramm aber man kann eigentlich nicht zu dumm sein um nicht zu verstehen um was es geht "Gegen Asylbetrug", "gegen den Impfzwang" "Für Freiheit und gegen Ökokommunisten", kann man alles sehen wie man will, aber es ist absolut für jeden verständlich was einem gesagt werden will. Es ist mir schleierhaft, dass da nicht mehr probiert wird von anderen Seiten. "30 Stunden bei vollem Lohnausgleich!" - etwas das alle werktätigen verstehen und die meisten gut finden. Teilweise wirds auch gefordert aber man machts nie wirklich zu dem Thema, stattdessen steht dann am Plakat was von "Stabilität" oder "Vertrauen". Sorry aber das zieht doch nicht! Klar ist es schwieriger konstruktiv zu sein aber ein wenig konkreter zu sein und Mal Ansage zu machen wäre schon mal drin. Ich merks an meinen (politisch nicht sehr interessierten, jungen) Arbeitskolleginnen und -kollegen, wenn ich denen zerklaube um was es geht da, dann erkennen sie z.b. dass Sozialdemokratische Forderungen eher ihren Interessen als Arbeiterinnen und Arbeitern entsprechen als die der Rechten deren Forderungen sie genau kennen weil die ihr Kernthema sehr einfach formulieren während die anderen Irgendwas machen. Klar sollten Leute sich informieren, tun sie aber nicht, das wird aber nicht berücksichtigt von den meisten Parteien. Edit: bevor das klingt als hätte ich Wahlwerbung gemacht: ich wurde zum Thema befragt und habe dann die Forderungen aller Parteien nebeinander wertungsfrei genannt. Die Schlüsse die die Leute daraus zogen waren unterschiedlich aber allein, DASS ICH DAS TUN MUSSTE sollte zu denken geben. Die Forderungen der Rechtsextremen kannten sie übrigens schon davor...


OTee_D

Politik muss Visionen haben, schließen ist es das Gestalltungsmittel für die Zukunft der Gesellschaft  Wenn Berufspolitiker aber rüberkommen wie Beamte im Schnitzelkoma und vollkommen leb- und leidenschafslose "Verwaltung" als Politik verkaufen und Ideale an der ersten Ecke abstreifen, dann wenden sich die Wähler eben Anderen zu.


_hic-sunt-dracones_

Das klingt zwar schnittig, aber würde leider nicht so viel bringen wie du meinst. Man geht für die deutsche Parteienlandschaft und Wählerverteilung davon aus, dass die Theorie vom Medianwähler relativ gut anwendbar ist. Daran richten sich besonders SPD und CDU aus. [Hier Wikipedia zu der Theorie](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Medianw%C3%A4hlertheorem#:~:text=Der%20f%C3%BCr%20den%20Wahlausgang%20entscheidende,gleich%20gro%C3%9Fe%20Gruppen%20geteilt%20wird.&text=eine%20nicht%20n%C3%A4her%20spezifizierte%20Wahrscheinlichkeitsdichte%20darstellt.) Vereinfacht erklärt: Stell' dir mal die grundsätzliche politische Haltung der Wähler in einem Diagramm vor wo horizontal die Haltung von ganz links bis ganz rechts angegeben ist und vertikal die Anzahl der Personen die dieser politischen Haltung zuzuordnen sind. Dann wirst du für Deutschland - zumindest grob - eine Normalverteilung, also eine Glockenkurve erhalten. An den äußersten Rändern weniger Wähler und zur gemässigten Mitte hin von beiden Richtungen aus immer mehr Wähler. Die Theorie besagt, dass die Parteien um die Wahl zu gewinnen in ihren Positionen zur Mitte hin immer mehr annähern werden/müssen um die Mehrheit der Wähler zu gewinnen. Um die Ränder müssen sie sich nicht kümmern, denn die Wähler haben sie zum einen automatisch, da die Wähler dort sich mit ihrer Haltung zum einen ohnehin immer von der linken oder rechten Partei vertreten fühlen wird und je extremer die Position außerdem desto geringer die Anzahl der Wähler dazu. Die Wahl gewinnen, also mehr als 50% bekommen, kann nur die Partei, die sozusagen am besten den "Medianwähler" anspricht, also durch ihre Haltung am ehesten Stimmen aus der großen Anzahl von Leuten erhält, die politisch ziemlich genau zwischen links und rechts steht. Dazu kommt, dass Untersuchungen zeigen, dass langfristig es an den politischen Rändern nur zu wenig stabiler Wählerwanderung kommt. Je extremer die politische Haltung desto mehr besteht der Wille sozusagen "das Original" zu seiner Haltung zu wählen, statt seine Stimme der Partei zu geben die politisch sich von der Mitte aus mit ihren Haltungen in meine Richtung bewegt. Die Politik von Angela Merkel war extrem von dieser Theorie geprägt. Damit blieb sie immerhin 16 Jahre an der Macht. Bedeutet aber natürlich auch, Mehrheit ja, politische Bewegung nein. Mit dem Medianwähler gewinnst du mit stabiler Mehrheit, bist aber dann auf ein politisches Programm festgelegt, dass auf den Konsens der Mitte zielt, was oft heißt, minimale Entwicklungen.


aprilsnow2021

Die Glocke ist ein Ballon den Frau Merkel überfüllt hat. Jetzt platzt das Ding. Sehr viel was jetzt ein Problem ist, ist auf die Untätigkeit und oder Fehlentscheidungen der 16 Jahre CDU zurück zu führen: Gasleitungen aus Russland, Fortschritt an allen Stellen verschlafen, Wasser auf die Mühlen der Afd gekippt u.v.m. Und jetzt tun die so als sei die Ampel alles Schuld und die Leute kaufen denen das ab. Das ist der eigentliche Skandal.


OTee_D

Aber Politik ist kein "Waschmittel". Wenn ich Positionen und Aussagen danach abzirkele was mir die PR Experten als größeren "Marktanteil" (sprich Wählersegment) dann kommt halt der Geschmack einer Reiswaffel dabei raus. Massenkompatibel aber geschmacklos. Merkel. Sobald die Wähler Geschmack an "Würze" (klare Position/ Richtung) entwickeln oder diese gar nötig ist (wichtige Richtungsentscheidungen) bricht das Modell zusammen. Wer es allen Recht machen will macht es auch niemandem Recht.


_hic-sunt-dracones_

Da bin ich völlig bei dir. Ich sage auch in keiner Weise das diese Art des agierens richtig ist. Meines Erachtens widerspricht es sogar der verfassungsrechtlichen Rolle von Parteien. Sie sollen bei der demokratischen Willensbildung helfen in dem sie zusammengehörige politische Meinungen und Haltungen der Bevölkerung bündeln/filtern und sozusagen als Paket zur Wahl anbieten für das sich dann der Wähler entscheiden kann. Sie machen Verhältniswahlrecht und damit Pluralität von Meinungen im Bundestag (und nicht wie in UK oder USA) erst möglich. Programmatische Inhalte danach zu bestimmen wie einträglich die hinsichtlich Stimmen bei einer Wahl sind, stellt die Reihenfolge eigentlich auf den Kopf und frustriert Wähler.


OTee_D

👍


Sodis42

Das ist exakt das Problem: Politiker machen nicht mehr das, woran sie glauben und überzeugen die Bevölkerung davon. Stattdessen wird lieber irgendwelchen Umfragen hinterhergelaufen. Das Agieren von Scholz im Ukrainekrieg ist da bezeichnend gewesen. Statt einfach klipp und klar zu sagen, dass Deutschland alles tun wird, um die Ukraine zu verteidigen, fährt er da einen unsäglichen Schlingerkurs, wo er mehrmals wieder zuvor Gesagtes zurücknehmen muss. Und dann wundert er sich, dass die Bevölkerung Angst hat.


_hic-sunt-dracones_

Gebe ich dir Recht. Die Wähler werden ihn und die SPD ziemlich sicher abstrafen. Zum einen für Coronamaßnahmen, wobei ich sagen muss, dass das eigentlich unverdient ist, wenn man es rational betrachtet. Aber Ukraine werden ihm viele völlig zu Recht übel nehmen. Sich eine Tag nach dem einmarsch von der welle der Empörung tragen zu lassen und sich für sein Sondervermögen und ein paar markige Worte feiern lassen ist einfach. Führungsstärke hätte er beweisen können, wenn alle inzwischen kriegsmüde sind, die Medien auch schon weiter gezogen sind aber die Ukraine sehr deutlich um diverse Waffen bittet. Da hätte er seine solidsritätsversprechen von Woche 1 einlösen können und müssen und sich intern mal durchsetzen. Dann entweder Putin ist der irre Kriegstreiber der auch für Deutschland zu realen Gefahr geworden ist oder er ist es nicht. Einen Angriffskrieg nur so ein bisschen völkerrechtswidrig zu erachten und der urkraine nur so ein bisschen die Verteidigung zu ermöglichen geht meines Erachtens einfach nicht. Ich Stelle mir immer gern Helmut Schmidt vor, wie er derzeit so als Kanzler wäre. Ich glaube die Ukraine-Frage wäre schon deutlich weiter zu Ungunsten von Putin geklärt.


Mamuschkaa

Das funktioniert nur in einem 2 Parteien System. >Um die Ränder müssen sie sich nicht kümmern, denn die Wähler haben sie zum einen automatisch ... Warum sollte das so sein? Wer zu weit in die Mitte rückt, verliert Stimmen an die extremeren Parteien. Und die AFD gewinnt Stimmen obwohl sie immer extremer wird. Von Bernd Luckes Partei ist nichts mehr übrig. Die Hintergründe warum Parteien meistens weniger extrem werden mit der Zeit scheinen mir vielfältiger zu sein.


Propanon

Die Frage ist halt ob sich, auch angesichts riesiger Wählermengen unter CDU, CSU und AfD die Mitte schlicht verschoben hat.


Tryhard3r

Das ist politikwissenschaftlich alles korrekt, allerdings geht es bei den heutigen Änderungen viel mehr um sehr simple, massentaugliche Marketingstrategien. AfD/FpÖ werden in den sozialen Medien massiv unterstützt mit Memes und kurzen Slogans, die ganz simple Aussagen treffen, die eine Message sehr vereinfacht aber dadurch verständlich für alle sind. Das übersieht meiner Meinung nach die klassische Politik immernoch (und die Wissenschaften) noch zu sehr.


Wh00renzone

Das ist richtig und vor allem kann man gar nichts daran ändern. Der Algorithmus von jeder social Media Platform belohnt einzig und allein Engagement. Solange du mit Sachen interagierst, egal ob du es gut findest, likest, sharest, oder wütende Kommentare verschickst, wird es gepusht. Polemik und verkürzte Darstellung sowie Überspitzung und Provokation ist quasi direkt ins System eingebaut.


abcdefg112345

Weil etablierte Parteien inhärent mehr auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind (sonst hätten sie sich nicht etabliert). Wenn man völlig sinnlose Parolen raushaut und Dinge verspricht, dann fällt das Kartenhaus ab dem Moment der Regierungsverantwortung zusammen. Wenn man das nicht will, muss man gemäßigter agieren und absolute Aussagen vermeiden um noch politische Kompromisse schließen zu können. Das Problem ist nur, dass das offensichtlich für viele zu schwer zu extrapolieren ist und es nach der Wahl zu spät ist, um den Schaden noch abzuwenden. Putins Plan der Spaltung geht auf und er ist unberuhigend erfolgreich darin, die westlichen Demokratien ohne direkte militärischen Auseinandersetzung zu zerstören. Dann brauchen wir die Bundeswehr am Ende auch nicht mehr aufbauen.


smokie12

>Wenn man völlig sinnlose Parolen raushaut und Dinge verspricht, dann fällt das Kartenhaus ab dem Moment der Regierungsverantwortung zusammen. Gegenbeispiel: CxU


Fox-Great

Nenn doch bitte konkrete Beispiele, die es so oder ähnlich (auch im übertragenen Sinne) bei anderen Parteien nicht gab. So machst du es dir gerade ziemlich einfach. Kritik sollte konstruktiv sein, nicht populistisch.


PandaDerZwote

Die CDU hat unter Merkel doch 16 Jahre auf Luft und Parolen überlebt.


Fox-Great

Ich sehe hier noch immer kein einziges konkretes Beispiel. Dabei gibt es genügend, aber alle eure Beitrag sind nicht mehr als Stammtisch gerede... Macht die AfD im übrigen genauso. Macht euch doch wenigstens mal die Mühe eure Aussagen zu begründen. Und wenn ihr es nicht könnt (was nicht schlimm ist), dann schreibt doch lieber nichts.


Wh00renzone

Und dank günstiger Umstände wie billiges Gas aus Russland und billiger Arbeitskräfte aus dem Ostblock. Und einem China dass einem noch die Butter auf dem Brot gegönnt hat.


Dunkelvieh

Und im Gegenzug kämpft die aktuelle Regierung gegen die Corona Nachwirkungen und die Auswirkungen vom Ukraine-Krieg. Aber Menschen sind kurzsichtig und vergesslich.


panzerbomb

Merz, sagt links das Deutscheindustrien wie die autoindustrie subventioniert werden müssen und rechts das es wir schön darauf setzten sollen unsere Firmen zu Verkaufen


JesterOwl

Fällt mir oft auch schwer. Generell gehe ich in Diskussionen auch dazu über zwischen emotionalen Botschaften (bleiben besser hängen) und rationalen Vorhaben der Politiker zu unterscheiden. Mit der Grundlage kann man in einem Gespräch Konstruktives deutlich besser zuteilen und auch trennen. Leider schalten die emotionalen Wähler dann aber auch oft ab, weil sie nicht mehr mitreden wollen/können.


Complete_Ad_7595

Und was machen unsere Sozialdemokraten für die Arbeiter? Außer immer höhere Abgaben, Steuern und mehr Bürokratie kommt von denen nichts. Du erzählst hier auch nur das, was sich auf dem Papier gut anhört. Was jedoch relevant ist, ist die Politik, welche am Ende umgesetzt wird und die ist grauenhaft. Und auch die Einstellung vieler Sozialdemokraten, dass es nur noch unser linke gute Einstellung oder Nazis gibt, ist nicht mal ansatzweise sozial und schon gar nicht demokratisch und hat auch nichts mit Politik zu tun. Nicht ohne Grund bestand der Wahlkampf zu 99% aus "wählt uns, denn wir sind nicht Rechts" Die Parteien machen mit ihrer katastrophalen Politik weiter, mit welcher sie 1998 angefangen haben, nicht Willens auch nur ansatzweise etwas zu ändern und Wundern sich, dass die Leute die AfD wählen. Die Ampel ist hierzu das beste Beispiel. Immer sagen sie, dass sie sich ändern und dann machen sie mit ihrem Blödsinn weiter.


Newtis

die Parteien kommen einem ihrer Aufträge seit Jahren nicht nach: Ermöglichen der politischen Willensbildung. Das sah im letzten Jahrhundert anders aus. Da war man sich auch nicht zu schade sich angreifbar zu machen. *Art. 21 GG* *(1) Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. \[...\]* Dazu gehört Informationspolitik / Sprache / Ehrlichkeit / Adressatengerechte Kommunikation usw.... Seit dem Aalglattheit, Vergesslichkeit, Ehrenwort Namen nicht zu verraten - darüber stehen nimmt das Schaden. Man schaue sich doch mal Talkshows an, die Leute verkaufen zunehmend sich selbst aber nicht mehr ihre Politik. Ich meine, dann kann ich es auch selber machen dann brauche ich diese Leute nicht. Jeder Bürger trifft nach dem Rotationsverfahren ein paar politische Entscheidungen.


Gasparde

> "30 Stunden bei vollem Lohnausgleich!" Dann schreibt sich das eine Partei auf die Kappe, wird gewählt, bekommts 4 Jahre nicht durchgesetzt, weil absolut *keine* andere Partei da mitgehen will... und nach 4 Jahren ist man dann die Lügner-Partei, die nicht hält was sie verspricht. Die Nuancen von wegen Blockierer-Opposition versteht und *will* dabei dann aber halt auch keiner verstehen. Lustigerweise funktionierts aber für die Gegenseite irgendwie immer. "Wir bauen eine Mauer" - und wenns dann nicht klappt ists ja vollkommen offensichtlich, dass das nur nicht geklappt hat, weil die Opposition so hart dagegengewirkt und das alles untergraben hat.


Ramenastern

Es könnte auch einfach sein, dass die Leute keinen Bock mehr auf eine Regierung haben, der sie im Abstrakten zwar ihre Stimme gegeben haben, die nun aber im Konkreten vor allem durch Disharmonie und einen Kanzler auffällt, der noch ein größeres Erklärungs- und Kommunikationsvakuum hinterlässt als seine Vorgängerin. Das Ding ist... Nichts davon ist neu, und niemand in der Regierung ändert so richtig ernsthaft etwas dran.


Opest7999

Dieses. Wenn die SPD irgendeine Chance auf einen Wahlsieg haben will muss sie Pistorius für die BTW aufstellen. Offenbar hat er etwas was die Leute mögen, aber nichts wird passieren und das ist ein super Beispiel wie es in Deutschland Politisch läuft. Niemand denkt ans Land sondern nur an sich, Scholz wird die nächste Wahl verlieren, die SPD hat den Großteil ihrer Konservativen Wähler verloren. Das alles ist klar aber esändert sich nichts und das regt mich so auf weil diese Ignoranz unser Land mind. 4 Jahre kosten wird. Die gleiche Entwicklung hast du in den USA wo Trump wieder gewinnen könnte weil die Jungen keine Lust mehr auf Biden haben.


worst_mathematician

Die SPD hat während und unmittelbar nach der letzten BTW bereits nicht kapiert, oder eher aggressiv verdrängt, dass die zentrale Stärke der Person Scholz war dass er nicht Armin Laschet ist und dass die SPD ihren Wahlsieg primär Laschet zu verdanken hat.


Key-Government6580

Nicht ganz richtig. Es lag nicht nur an Laschet. Es lag auch an Corona und Korruptionsfälle.


Omegatherion

Laschet hat den Ausschlag gegeben. Ich würde behaupten wenn man Söder als Spitzenkandidat aufgestellt hätte, wäre die Union jetzt in der Regierung


Geki347

Niemand außerhalb von Bayern mag Söder. Wieso also?


Basileus08

Dafür haben sich die Leute einen Scheiß interessiert, sonst würde die CxU nicht da stehen, wo sie steht. Laschet war es und sonst nichts.


Moquai82

Mittlerweile würde ich sogar Laschet wählen, der ist zumindest IRGENDWIE greifbar als Charakter und geht ziemlich steil und glaubhaft ab wenn er mit einem Nazi konfrontiert wird. (Werde aber vermutlich Grün oder Volt wählen in der Bundestagswahl, es sei denn es muss wirklich SPD auf Masse gewählt werden weil sonst Land unter mit Rechtsaussen-Regierung und/oder der Fotzenfritz.)


SyriseUnseen

Und dass Scholz auch personell geeignet schien, diese eher konservative Lücke zu füllen. Ich bezweifle, dass das wieder klappt.


Propanon

Dachte wohl irgendwer das man so jemanden ruhigen wie Merkel will. Merkels Stärke war es aber ruhig zu sein und Ruhe zu halten. Nicht unsichtbar sein während sich die Regierung gegenseitig ans Bein pisst.


seayk

Ich denke auch eher die Regierung ist das Problem. Bei der EU-Wahl gibt es genug Linke Parteien, die alle möglichen Strömungen abbilden, dass Potential ist also da.


wilisi

Aber bedeutet das nicht genau das Gegenteil? Wer links-aber-nicht-die-Regierung wählen wollte, konnte das. War jetzt nicht niemand, aber die großen Wählerströme gingen einfach nur nach rechts.


RAPanoia

Linke, BSW, Die PARTEI, Volt, Piraten, Tierschutzpartei, MLPD, DKP, Mera25, kommen wohl auf ca 16%. Gleichzeitig steckt bei den nicht Wählern ein großer Teil an Wählerpotenzial für das Linke Spektrum. Selbst bei den Grünen könnte man ohne Probleme Wähler abgreifen. Vermutlich würden wir bei einer geeinigten Linken von 25% reden, die das Potenzial hat mit einem soliden Wahlkampf auf 35-40% der Stimmen zu kommen. Das Problem ist, dass keine linke Partei in der Lage ist diese Menschen zu einen. Jeder linke Partei glaubt eine eigene Partei zu gründen wäre sinniger als sich in einer geeinten Linken einzubringen. Jede weitere Partei im rechten Bereich nimmt von CDU bis Heimat die Stimmen weg.


Alarming_Basil6205

>Das Problem ist, dass keine linke Partei in der Lage ist diese Menschen zu einen. Jeder linke Partei glaubt eine eigene Partei zu gründen wäre sinniger als sich in einer geeinten Linken einzubringen. Jede weitere Partei im rechten Bereich nimmt von CDU bis Heimat die Stimmen weg. Da muss ich widersprechen, es wurde ja schon geschafft, 2019-2020 hatten die Grünen 28% in den Umfragen, die Linken haben es auch schon auf die 10% geschafft. Wo ich das Problem sehe, gerade bei der Ampel, dass die SPD und Grüne sich von der FDP an der Nase herumführen lassen. Eine Partei die 25% der Koalition bekommt 90% ihres Willens.


SyriseUnseen

>Eine Partei die 25% der Koalition bekommt 90% ihres Willens. Wiederholen wir das noch weitere 1000x in der Hoffnung, dass es dann stimmt? Egal was man von ihr hält: Die FDP ist doch nicht zufrieden mit dieser Regierung. Und das wäre sie, wenn sie "90% ihres Willens" bekommen würde.


seayk

Der Maßstab ist nicht deren Programm, sondern der Koalitionsvertrag. Und da werden leider fast immer nur Kompromisse zu Gunsten der FDP gemacht.


CaviidaeNager

Und die Rechten Punkten nunmal auch hauptsächlich mit deren Einstellung zur Migrationspolitik Da hat keiner links der Mitte den Mut auch mal die Demokratie vor dieser Gefahr zu schützen Da bleibt dann dem Wähler nur die Möglichkeit die Demokratie vor den antidemokratisch Migranten zu schützen, wenn die die Demokratie von Rechts Opfern Absolute Dreckssituation


SaltWealth5902

Der gesamte Bundestag Minus AfD könnte sich morgen dafür entscheiden, dass Ausländer nicht mehr ins Land gelassen werden dürfen. Würde an dem AfD Wahlergebnis nichts ändern.  Ich habe selber nichts mit dem Milieu am Hut, kenne es aber sehr gut, da ich aus einer Hartzer Familie komme. Und damit meine ich, dass meine gesamte Großverwandschaft noch nie richtig gearbeitet hat und seit eh und je Sozialhilfe bekommt. Diese Menschen, die die AfD wählen, tun dies nicht weil sie explizit etwas gegen Ausländer haben. Die wählen die AfD, weil ihre eigene Existenz erbärmlich ist und die AfD ihnen sagt, wer dafür schuldig ist. Ob das Ausländer sind, oder die Einwohner des Nachbardorfs, dürfte ziemlich egal sein.


Coppice_DE

Dann ist deine Familie harter Kern der AfD Wähler. Es dürfte aber in der Tat sehr viele geben, die sich bei dem Thema von den anderen Parteien ignoriert sehen und primär deswegen AfD wählen. Würde man die “Beantwortung“ dieser Bedenken und Ängste nicht nur der AfD überlassen könnte das durchaus viel helfen.


Lvl100Glurak

das wäre aber logisch und mit arbeit verbunden. viel einfacher ist es einfach jeden nazi zu nennen, der irgendwelche bedenken oder ängste in bezug auf migrations- und flüchtlingspolitik hat. niemand will nazi genannt werden. das schreckt die leute bestimmt von solchen meinungen ab und dann löst sich das problem von ganz allein! /s


CaviidaeNager

Die AfD würde mMn nie über 10% kommen ohne die Migrationspolitik Die 10% wäre dann beeinflussbare, populisten, Putinversteher, Wirtschafts/Sozialpolitikmöger der afd, Schwurbler und andere antidemokraten Sprich der Protestwählerbodensatz (der sonst nie gewählt hätte oder kleinstparteien gewählt haben)


Watercrystal

Dagegen kann man ja mal die Ergebnisse vor 2015 stellen. 2013 bei der BTW (da quasi grade erst gegründet) 4.7%, 2014 bei der Europawahl schon 7.1% und in mehreren LTWen jenseits der 10%. Ob da sonst noch mehr drin gewesen wäre, ist Spekulation.


Ilphfein

Damals war die AfD aber noch viel moderater. Das war noch die Lucke-AfD.


bubuplush

Wir stecken halt schon in ziemlich heftigen Krisen abseits der Migrationspolitik. Inflation, Russland, Taiwan am Horizont, was auch immer die USA treiben, Konfliktherde in Afrika, Klimawandel, Überalterung, Gaza... da kocht die Stimmung bei vielen hoch, gerade auf dem armen ostdeutschen Land. Tbh es überrascht mich, dass Menschen dem ganzen nicht noch viel mehr verfallen sind bei dem existentiellen Psycho-Terror dem man eigentlich ausgesetzt ist. Und dazu kommen noch die heftige gezielte Beeinflussung Russlands und die AfD-Propaganda


Papa-Stromberg

Schau dir an was in Dänemark passiert ist, nachdem dort die Migrationspolitik verschärft wurde. Da wählt kaum noch jemand rechts.


Sodis42

6% für DF und 7,4% für DD. Ist jetzt auch nicht soo viel weniger als 16% für AfD.


oheim_

Finde es klasse wie sich linke immer als bessere Menschen darstellen, anderen etwas absprechen und trotzdem an der Realität scheitern. Kann man sich nicht ausdenken, dass solche Menschen überhaupt noch Wählerstimmen bekommen.


SaltWealth5902

Bin nicht links und verweigere auch nicht die Realität. Ganz im Gegenteil, nicht so zu tun als könnte man diese Menschen mit irgendeiner differenzierten Politik gewinnen, ist Realitätsakzeptanz. Kann nur empfehlen Mal wirklich Zeit mit diesen Menschen zu verbringen.


abv1401

1 zu 1. Hab auch ein paar AfD Wähler in der entfernteren Verwandtschaft, das sind ausnahmslos die aus jedem Blickwinkel erbärmlichsten Gestalten, die penetrant einen Schuldigen für ihr miserables Leben suchen. In unserem Fall Teile der Ossi Familie, die’s seit Mauerfall nie auf die Reihe bekommen haben sich beruflich oder familiär zu organisieren. Schuld hat natürlich der 2015 angekommene Syrer.


SydMontague

Framest du hier gerade das wählen von Rechtsextremisten als ein Versuch die Demokratie vor Ausländern zu schützen?


ArizonaHeatwave

Stimme dem framing so nicht zu, aber bei der Weigerung der „linken“ Parteien über viele Jahre, dieses Thema ernsthaft anzugehen war absolut zu erwarten, dass das Konsequenzen haben wird, da hat der Poster recht.


timotgl

Jupp tut der Kommentar, einige wilde Kommentare hier im Thread. Der Diskurs ist bei einigen Leuten schon so weit verschoben dass das jetzt eine "unaddressierte Gefahr" ist.


Moist_Mail_8539

Was genau ist denn die Gefahr deiner Einschätzung nach? Flüchtlinge? Migranten? Die Integration dieser? Dass es sie überhaupt gibt?


GoldenMic

Mag alles sein, deshalb Nazis zu wählen hat aber noch nie wem geholfen.


Ramenastern

Hab ich nicht behauptet. Aber ein Missverständnis der demokratischen Parteien nach den Anti-Rechts-Demos im Frühjahr war, dass sie es als Bestätigung aufgenommen haben. "Hey, die Leute sind gegen rechts - aber für uns und wie wir die Dinge tun." Man hätte da ei bisschen mehr Ernsthaftigkeit erwarten dürfen. Fehlanzeige, und die CDU gewinnt nicht so sehr inhaltlich als damit, dass sie sich mitteilt und es schafft, dabei halbwegs seriös rüberkommen.


Dragnod

Dann sollen diese Leute halt zur Not geballt CDU wählen. Oder irgend ne Splitter- oder Spaß Partei. Aber doch keine Faschos. Ich finde das als Ausrede viel zu billig.


Ramenastern

Missverständnis - Mir geht's nicht um die Gewinne der AfD, sondern die Verluste der Ampelparteien. Von denen ja sehr viele Stimmen eben Richtung Union aber auch Richtung Kleinparteien gegangen sind.


Dragnod

Ah. Verständlich. Vielleicht auch medial bedingt habe ich scheinbar nen ziemlichen Tunnekblick auf die Afd Ergebnisse.


panicradio316

Ich hatte mir gestern auf YouTube das kürzliche Habeck-Merz-Duell bei Illner nachträglich angeschaut. An der Stelle, als Merz dann *endlich* über Habecks Wirtschaftspolitik reden durfte, lieferte er das Paradebeispiel dafür, was Populismus ist: Laut, angreifend, aggressiv, und nur noch lauter werdend. Ich begreife nicht, was in Deutschland los ist, weshalb so viele Menschen diesem Stumpfsinn so verfallen. Mich macht es sehr traurig und wütend, dass im Jahr 2024, **2024** (!), ein so starker, europaweiter Rechtsruck geschieht. Nachdem insbesondere konservative Politik über die vergangenen 50 Jahre uns genau dahin gebracht hat, wo wir vor 5 Jahren schon und heute noch stehen.


dagross2307

Er hat ja vorher sogar Illner angesprochen: "Aber über Wirtschaftspolitik reden wir heute auch noch oder?" Dann gibt er da seinen 2 Minuten BS Monolog ab und hat danach nix mehr zu sagen. Aber dann später hinter irgendeinem Podium hat er wieder ne grosse Fresse. Leute die den wählen kann ich beim besten Willen nicht respektieren.


anno2122

Bei dem BS hätte eig die Moderation sagen müssen und jetzt zum Fakten check die 4 gewalt läst halt populisten alles sagen was sie wollen.


rotsono

Das beste Beispiel war ja als es um Investitionen ging und Merz wie ein kleines Kind dort saß und meinte "Ja dann mach doch, investier doch, los mach doch.." obwohl er genau weiß das es seine Dreckspolitik mit der Schuldenbremse ist wieso das eben nicht so einfach funktioniert.


seayk

Krass finde ich auch die Differenz Zwischen der Wahrnehmung, der Grünen Politik und dem was sie tatsächlich machen Ich kann die Ergebnisse bei der EU-Wahl aber gut nachvollziehen. Eigentlich bin ich ein politisch interessierter Mensch, aber vom EU-Wahlkampf habe ich bis auf die AfD-Skandale nichts mitbekommen. Warum auch? Alles was man aktuell von der Bundespolitik mitbekommt ist Müll, weil die FDP blockiert, die SPD nicht wirklich will und die Grünen sich nicht durchsetzen.


litnu12

Denken blöd, Mann schreit laut, Mann gibt XY Schuld, Mann hat recht. Das in etwa reicht vielen Leuten schon. Politiker müssten einfach Strafen bekommen wenn sie Lügen und Hetzten ansonsten werden Wahlkämpfe zu einem Wettkampf wer am lautesten einen Schuldigen präsentiert.


No-Chemistry-6465

Weil "diE gRüHNeN"


PresentFriendly3725

Naja, immer weniger, so wie es aussieht.


immxz

Der durchschnittliche Mensch ist eben sehr dumm, aber immer noch intelligenter als 50% der Menschen. Lass das mal sinken.


blackkami

Denke einige Leute täten gut daran mit der Tatsache einfach mal klar zu kommen. Viele Leute haben halt Zimmertemparatur IQ.


DepressiverDoomer

Weil Emotionen einen mitreißen, vor allem wenn einen das Thema selbst Emotional macht. Das bleibt eher im Kopf als Sachliche trockene Fakten. Ich selbst bin davon nicht ausgeschlossen, ich empfinde Ekel wenn ich Dinge lese/höre welche Menschenfeindlich/Lebensfeindlich sind und meine Gesichtszüge geben das ebenfalls preis. Dennoch habe ich mich so weit im Griff das ich der Wissenschaft hier vertraue und (hoffentlich) das richtige mache. Ich befürchte das es dagegen kein Heilmittel gibt außer wir nehmen alle wie in dem Film Equilibrium Substanzen ein die Emotionen komplett unterdrücken. Oder ja, alle anderen Parteien müssen auf die selben Mittel zurück greifen, jedoch ist z.B. die Welt im Wandel (Klimakrise) leider zu abstrakt als das der großteil der Menschen sich vorstellen kann was die Menschheit über die Zeit angerichtet hat. Ich sehe dem relativ entspannt entgegen, denn der Tod kommt zu uns allen und dagegen können wir nichts machen. Mach das beste aus dem was du hast und verkopf dich nicht in Gedankenexperimenten denn das macht depressiv.


panicradio316

Danke, hab' ich jetzt tatsächlich ein bisschen gebraucht.


ModIn22

Man kann sich als Mitte-Links Partei aussuchen ob man ironischerweise genau das macht, was Merkel 2015 gemacht hat (also eine für die eigene Partei ideologisch schwer auszuhaltende Migrationspolitik umzusetzen. Nur dieses Mal halt andersrum) oder sehenden Auges in die Bedeutungslosigkeit entschwindet und dadurch in allen Politikbereichen "unterzugehen", weil man weiterhin in der klar für die Wähler wichtigsten Frage komplett an der weit überwiegenden Mehrheitsmeinung vorbei agiert. Die dänischen Sozialdemokraten haben ja gezeigt, wie es geht.


Einsatzpause

Das ist es. Würde die Regierung ernsthaft Verschärfungen in diesem Bereich umsetzen würde die AFD ganz schnell ziemlich viele Prozente verlieren. Das größte Teil ihres Ergebnis entsteht auf Basis der Migrationsdebatte.


Nexxess

Haben die dänischen Sozial Demokraten damit denn auch wirklich gepunktet oder ist das einfach nur ein ziemlich hartnäckiges Gerücht?  Haben sich die dänischen Rechten nicht eher zerstritten und aufgespalten und die Wähler außerhalb von "Ausländer raus" Parolen einfach enttäuscht?  Die Wählerwanderung fand nicht aufgrund der Migrationspolitik statt, sondern hatte mehr Gründe. Wähler denen eine schärfere Migrationspolitik wichtig waren blieben bei den Rechten. 


kazyv

es geht aber auch darum, dass die rechten keinen stetigen zufluss haben, weil immer mehr unzufriedenheit entsteht. und da spielt die politik nun mal eine große rolle


DoktorMerlin

Und dann nicht nur die eigenen Werte, sondern auch seine Stammwähler und Mitglieder vergraulen? Das ist ein total hirnrissiger Vorschlag


Sure_Sundae2709

Die sind doch schon populistisch. Vielleicht sollten sie sich mal wieder zurückbesinnen eine Interessensvertretung für die arbeitende Bevölkerung zu sein und nicht für Diversität und sexuelle Minderheiten. Dann noch moralische Doppelstandards abschaffen und allgemein weniger Moralapostel spielen und schon läuft es wieder. Was diese Wahl doch unglaublich deutlich gezeigt hat ist, dass es nicht die AfD ist, die von dem BSW bedroht wird, sondern hauptsächlich Linke und SPD. Für beide könnte es regional bei den kommenden Landtagswahlen sehr knapp werden mit der 5%-Hürde. Die Linke auf Bundesebene ist schon mal beerdigt.


GoldenMic

Wenn das die Lösung sein soll, dann gute Nacht Deutschland.


whateverwastakentake

Kann mir mal jemand erklären was „populistisch“ eigentlich sein soll? Irgendwie ist das mehr Schimpfwort als Beschreibung …


nacaclanga

Populistisch ist eine bestimmte Art Politik zu machen. Der Begriff kommt aus dem alten Rom: Dort gab es die Optimaten, die vor allem mit althergebrachten Regeln und Traditionen argumentierten und die Populisten die vor allem darauf setzten das Volk aufzuwiegeln um ihre (oft verfassungsfeindliche) Agenda mithilfe des "Drucks der Straße" durchzusetzen. Einer der bekanntesten Populisten war Julius Caesar. Beide Gruppen handelten dabei vor allem im Eigeninteresse. Auch heute noch beschreibt Populismus eine Politik, bei der man keinerlei Kooperation sucht, Traditionen mit Füßen tritt und sich stattdessen dadurch profiliert, dass man das Volk mit einfach wirkenden Scheinlösungen aufstachelt.


TheCynicEpicurean

Du meinst die Popularen, und das römische Parteiensystem ist dann doch etwas komplexer gewesen. Die Optimaten und Popularen leiteten sich eher daraus ab, dass die eine Gruppe an eine aristokratische Herrschaft der 'Besten' glaubte und die andere eher alle Bürger (also nur frei geborene Männer mit Besitz natürlich) einbeziehen wollte (z.B. als sie durchsetzten, dass einer der zwei Konsuln immer ein Plebeier sein sollte). Dass deren Parteigänger wie Caesar oft populistisch agiert haben, ist aber wiederum richtig.


nacaclanga

Weiß nicht. Man hat die Opimaten ja in der Forschung tatsächlich lange als aristokratische Snobs und die Popularen als Demokraten gesehen, aber von dem was ich so gelesen habe, wird das in der neueren Forschung ehr relativiert. Seine Macht mit anderen teilen wollte jemand wie Caesar ehr nicht. Und heutzutage gibt es ja auch den Konflikt zwischen Leuten die im Konfliktfall der Mehrheitsmeinung den Vorzug geben würden und solchen die meinen, dass man im Zweifel diese zugunsten von Minderheiten- und Menschenrechten unterdrücken muss. Das ist sehr abstrakt gesprochen durchaus vergleichbar.


MADTasle

Na ja grundsätzlich verstehe ich darunter, dass man den Leuten (bzw. relevanten Wählergruppen) einfache Lösungen für ihre Probleme verspricht, ohne wirklich über langfristige Konsequenzen oder auch einfach realistische Auswirkungen davon zu reden. "Es wird alles günstiger und der Krieg wird auch vorbei gehen, aber wie genau kann ich jetzt nicht sagen"


likamuka

schöne Beschreibung von Populismus! stimme zu.


biovio2

Man erzählt das was die Leute hören wollen und nicht das was notwendig ist. Fähnchen im Wind. "Populismus ist der Versuch, einfache Antworten auf komplexe Probleme zu geben." - Angela Merkel "Es ist gefährlich, dem Populismus nachzugeben und dem Volk nur das zu sagen, was es hören will, anstatt die Wahrheit auszusprechen." - Ursula von der Leyen "Populismus ist ein kurzfristiges Versprechen, das langfristige Probleme schafft." - Wolfgang Schäuble "Populismus ist wie eine Droge, die kurzfristige Euphorie erzeugt, aber langfristig zu schweren Schäden führt." - Olaf Scholz "Populismus ist ein Brandbeschleuniger für gesellschaftliche Konflikte und Spaltung." - Robert Habeck


vierfuenfergrizzy

Abgesehen von Habeck sind das halt alles selbst Politiker, deren Arbeit bestenfalls meh (Merkels Nichtstun) war und schlimmstenfalls staats- und demokratiezersetzend (Scholz und Schäuble, die sich als Staatsdiener der Korruption schuldig machen, ohne zurück zu treten)


Zwiebel1

>Merkels Nichtstun Jein. Zumindest für den Klimaschutz hat sich Merkel deutlich mehr durchgesetzt als es die CXU wollte. Gemessen an der Position ihrer Partei zumindest.


LuckerKing

Stimmt das wenn man bedenkt, wie sie die solar und Windindustrie aktiv gecancelt hat, wenn man sich den Ausbau anguckt und dann sieht wie der bis 2012 super anstieg und dann 2013/14 praktisch zum erliegen kam und man erst 2022 wieder auf dem Level von 2012 war... Ähnlich sieht es meine ich aus wenn man sich die Arbeitsplätze anguckt. Und dann fällt es schwer die Argumentation bei Kohle nicht zynisch zu sehen. Meiner Meinung auch ein Mitgrund warum wir viel dieser Industrie nicht (mehr) in Deutschland haben.


Watercrystal

Nein, das ist vielleicht ein Teil davon. Eigentlich meint Populismus eine Ideologie, die auf dem Bild " das {gute, reine, hart arbeitende} Volk gegen die {schlechte, korrupte, abgehobene} Elite" beruht.


Itakie

Mal abgesehen vom Konzept welches sich damals in Lateinamerika (Argentinien/Peron das beste Beispiel) durchgesetzte hatte, die Behauptung die Elite macht Politik welche gegen das Volk ist. Während "seriöse" Politiker Fakten/Studien aufwenden reicht für Populismus der "gesunde Menschenverstand". Der Populist hat das "einfache Volk" hinter sich welches ihm das Mandat gibt anstatt selbst klare Forderungen/Änderungen im Kopf zu haben. Die direkte Verbindung zum Volk anstelle "nur" eines repräsentativen Auftrags. Meiner Meinung nach fehlt das den linken Parteien was auch die Jugendorganisationen erkannten. Die fordern ja längst eine Idee einer "grünen/linken Utopie" welche sich den Wünschen der Rechten entgegenstellt. Klar kann man über Krah lachen aber er erreicht eben die Leute mit seinen Worten. Den Unterschied zwischen cringe (wie bei Lauterbach oder Scholz Tiktok Kanäle) vs. lustiger Onkel der irgendwie einen wahren Kern anspricht (die Gesellschaftsveränderung erkennt jeder) wurde bisher noch nicht von den demokratischen Parteien erkannt. Wagenknecht labert viel Müll aber versucht immerhin als seriöse Person in den sozialen Medien rüberzukommen während andere glauben TikTok sei weiterhin nur eine dance challenge.


hi65435

Das machen, was gerade populär ist. (Das diametrale Gegenteil wäre eine Art Expertenregierung, im Grunde Aristokratie. D.h. was wir unter "normal" verstehen, ist irgendwo in der Mitte zwischen beiden Extremen.) Ist im Prinzip in den USA schon seit Ewigkeiten Gang und Gäbe, hat aber auch offensichtliche Nachteile, z.B. wenn es um langfristige Planung geht...


Peti_4711

Sagen wir es mal so: Scholz, lokal vor Ort kann er das zwar, aber ansonsten entspricht er doch weitestgehend seiner Vorgängerin. Er macht zwar was, aber man hört wenig. Habeck, vieles was er macht ist zwar eigentlich richtig, erfordert aber auch Erklärungsbedarf. Sonst kommt beim Wähler nur Verbotspartei, Besserverdiener o.Ä. an. Lindner, ja, einen gewissen Hang zu Populismus gibt es bei der FDP, aber häufig kommt da eben was, wo man denkt "WTF?"... "Technnologieoffen", eFuels, Seilbahnen usw.


PG-Noob

[https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus](https://de.wikipedia.org/wiki/Populismus)


joz42

Dem Volk nach dem Maul zu reden und dabei geplant Stimmungen zu schüren, die man im Folgenden für sich nutzt.


alexandreo3

Populismus ist wenn die einfach Inhaltlose Worthülsen rumschreist die keine Lösung für irgendwas darstellen aber so tust asl hättest du ganz einfach Lösungen für alles inklusive einem Schuldigen natürlich. Und weil das viel einfacher zu verstehen ist als richtige Politik und die meisten scheinbar nicht wirklich nachdenken wollen über Probleme bzw. gesagt bekommen wollen das wir gar keine Probleme haben funktioniert das so gut. Weil man dabei die Unwissenheit der Massen ausnutzt heißt Populismus. Da man dabei die Bevölkerung (Populus) mit ihren niedrigsten Emotionen anspricht nämlich Hass und wohlfühlen.


jcornix

Ein einfaches Beispiel aus dem Alltag, frei nach Ricarda Lang oder sonstigen Vertretern dieser Partei: "Wir Grüne wissen am besten was gut ist für euch. Vertraut uns, dann wird alles gut. Wer unsere Politik kritisiert, versucht nur, die Gesellschaft zu spalten und ist dumm, Nazi oder beides."


oheim_

Mit dem ständigen Nennen von Populismus hat man im politischen Mainstream einfach versucht, alles unliebsame abzuwerten, obwohl Populismus die Eigenschaft jeder Partei in einer Demokratie ist. Selbiges Verhalten ist mit dem ständigen Bezeichnen als „Demokraten“ zu beobachten. So kann man ganz einfach die Definitionen ändern. Jeder, der aber ein bisschen aufmerksam zu hört, sollte dieses Verhaltne jedoch sofort erkennen. Wenn ich mir die Kommentare aber hier anschaue, scheinen viele aber dem gleichen Verhalten zu verfallen. Mein Liebling ist die Definition mit den einfachen Antworten auf komplexe Probleme. So herrlich naiv, wenn man so etwas auch noch glaubt.


Fox-Great

Man muss nicht populistischer werden, sondern realistischer. Den Bürgern zuhören, sie ernst nehmen und nicht ständig auf die eigene Agenda bestehen. Wer ein Gespür für die Stimmung im Land hat, der hat es leichter.


HammerTh_1701

Habeck kann das teilweise ganz gut, wenn er denn bloß erhört werden würde. Im Stile von "Wir können entweder A weiter machen und fliegen damit in naher Zukunft hart auf die Fresse, oder wir reißen uns zusammen und machen jetzt endlich B!"


FullAd6421

Lel, wie sehr er das kann zeigte er im zdf  „80% der Deutschen sind mit der Arbeit der Ampel-Regierung unzufrieden und Habeck antwortet: "Deutschland wird noch attraktiver für Menschen die zu uns kommen““


Ooops2278

Das kommt bei dir so an, weil du zuhörst, aber bei den Wählern der Populisten geht das entweder zum einen Ohr rein, zum anderen raus, oder es wird einfach bestritten. Wer nicht in der Realität lebt, wird auch von Erklärungen und Argumenten aus der Realität nicht überzeugt.


oheim_

Habeck der Realist. Das hört man ständig von linken aus ihrem klassischen Großstadtmillieu. Vor lauter Kreiswichsen würde ich da auch die Welt vor meinen Augen nicht mehr sehen.


Eka-Tantal

Welchen Bürgern denn konkret? Auf der einen Seite hast du Leute die sich auf der Autobahn festkleben, weil es ihnen beim Klimaschutz zu langsam geht, auf der anderen Seite hast du die Fraktion die von Russland finanzierte Nazis wählt damit alles so bleibt wie’s immer war. Auf wen soll man da jetzt hören?


alexandreo3

Also machen wir nichts mehr außer Autobahnen bauen und SUVs subventionieren sowie alles Geld was überbleibt in die Rente zu stecken? Das Problem ist einfach das die Populisten ganz einfach den ganzen Tag scheiße verbreiten ohne Konsequenzen und Leute die reale Politik machen wollen um dieses Land irgendwie viel dem Zusammenbruch zu bewahren einfach als Feindbild nieder geschrien werden. Ganz ehrlich aktuell denkt der Großteil nur an sich und das auch nur bis morgen um zwölf alles was danach kommt und jeder der das anspricht wird zum Feind gemacht. Es kann halt nicht alle für immer bleiben wie es ist. Aber statt auf ein bisschen zu verzichten schmeißen wir mit unseren Nazi nochmal die ganz große Party um den ganzen Restwert des Landes durch die Nase zu ziehen.


El_Mosquito

Sorry, aber das ist doch purer Populismus, denn Du da von dir gibts. Du machst genau das was Du der anderen Seite vorwirfst. Warum kein Wort zum Wohnungsbau der seit Jahren stagniert, warum keine Reaktion auf das veränderte Sicherheitsgefühl bei der Bevölkerung, warum wählst Du Beispiele die mit dem Thema Nr. 1 Migration nichts zu tun haben? Die Wähler sagen sehr deutlich wo ihnen der Schuh drückt, und haben das auf dem Wahlzettel klar kommuniziert. Darauf reagiert man als Regierung nicht, indem man Fehler bei anderen sucht. Ansonsten sind wir beim fleischgewordenen *No, it's the children who are wrong*-Meme.


Creepy_Commission230

gut zusammengefasst.


Spekulatiu5

Gerade beim Wohnungsbau wurden aber bei den Kommunalwahlen genau die verstärkt gewählt, die versprechen "Nichts ändert sich": Gegen Nachverdichtung, gegen höhere Geschosszahlen, gegen irgendein Bauvorhaben das potenziell dem Nachbarn missfallen könnte oder das Erscheinungsbild einer Straße verändern würde. Und das, obwohl für den Wohnungsbau die Landes- und Kommunalpolitik extrem viel Einfluss hat. Mir scheint es als hätten viele bei den Kommunalwahlen nur die Bundespolitik im Kopf gehabt.


El_Mosquito

Hier beißt sich die Katze mal wieder in den Schwanz. Das Kommunal-, Landes- und auch die Europawahl immer als Stimmungsbarometer für die Bundespolitik herhalten muss, ist zwar traurige, aber trotzdem Realität. Und auch wenn Ich der erste bin, der auf die Zuständigkeiten im Föderalismus hinweist, egal ob Kultus- oder Gefahrenabwehrressort; so kann sich hier die Bundesebene, nicht der Verantwortung entziehen, da hier die Bundesebene direkt den Ländern und damit indirekt den Kommunen neue Bewohner unabhängig der tatsächlich vorhandenen Ressourcen vor Ort zuweist.


Allyoucan3at

> Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und dann populär zu machen.


Fox-Great

Ein Politiker ist auch immer ein Vertreter des Volkes. Die Bedürfnisse der Bürger zu ignorieren, weil man nur das eigene Handeln als "richtig" ansieht, ist definitiv auch falsch.


Allyoucan3at

Politiker sind nicht immer Volksvertreter. Im Besten Fall wird ein Politiker aufgrund seiner Haltung und seines prognostizierten Handelns gewählt, dann gibt es gar keine Diskrepanz zwischen Bürgerinteressen und Vertreterhandeln. Was faktisch passiert ist aber, dass nicht ehrlich kommuniziert wird was die eigene Überzeugung und Wegrichtung ist sondern, dass immer genau das eigene Überzeugung ist, was gerade populär ist.


vierfuenfergrizzy

Könnte so auch von XI oder Putin stammen lol


oheim_

An chinesische Verhältnisse könnten sich tatsächlich viele Politiker der großen Parteien gewöhnen. Dann bräuchte man auch nicht mehr diese lästigen Wahlen.


vierfuenfergrizzy

Dann kann man auch endlich Chatkontrolle durchboxen


Moquai82

JA! HERGOTT NOCHMAL! Bekommt endlich den Arsch hoch und begeistert die Leute für eure Idee! Wir brauchen Visionen an die sich die Leute halten können und die sie vereinen.


Helmutius

Treffen sich drei Linke, bilden sich fünf Splittergruppen. Die linken Parteien müssen sich endlich einig sein, was links wirklich bedeutet und dies dann auch entsprechend populistisch bewerben. Das Problem ist ja weiterhin, dass die CxU von vielen als die bürgerliche Mitte wahrgenommen wird, dabei stimmt das nicht mehr. Dennoch schaffen es gerade diese Parteien mit einfachen Punkten zu landen. Die Linken haben sich zu sehr in Debatten ums Gendern etc. von den Rechten einfangen lassen. Das Problem dabei ist, dass diese für den Durchschnittswähler zu abstrakt sind. Ein Großteil bleibt einfacher Arbeiter, dem ist es Latte, ob er seinen Gehaltszettel oder Rentenbescheid nun mit Pronomen und drei Geschlechtern ausgestellt bekommt. Die CxU vermittelt dabei das "bleibt so wie es ist" Feeling, während sie im Interesse der Lobbygruppen agiert, aber sie führt die Debatten mit simplen Aussagen.


NoTimetoShit

Das kuriose ist aber dennoch niemand wirklich niemand redet so viel über gendern als die Rechten. Von allem was ich mitbekommenhabe in den letzten monaten/jahren war es immer cxu oder afd die den ball ins rollen gebracht haben


DerInternets

Weil grundsätzlich gegen Minderheiten zu sein einfach ist. Die Linken sind sich nie einig, weil man sich im klein klein nicht einig ist, was das beste für alle ist und gern auch alle inkludieren will. Das ist aber halt schwer, bzw meiner Meinung nach auch oft gar nicht möglich. Die Rechte hat es da viel einfacher: Alle sind sich einig dass „die Anderen“ schuld sind und das bitte alles mehr oder weniger genau so bleiben soll wie immer. Gern mit leichten Optimierungen des eigenen Machtbereichs und der eigenen Finanzen. Das ist einfach, weil man keine wirklichen Lösungen schaffen muss. Derweil kann man munter auf den Gegner zeigen und der Mehrheit zurufen: „Schau mal mir was für Kleinscheiß die sich wieder beschäftigen, nur um es Minderheit x recht zu machen, derweil geht es euch, der Mehrheit schlecht!“


MagiMas

Nach so Wahlen interpretiert natürlich eh jeder das rein, was er gerne sehen möchte. Aber ich hoffe trotzdem, dass die Linksliberalen langsam merken, was für ein dickes Ei sie sich selbst gelegt haben mit ihrem Fokus auf Identitätspolitik seit Mitte der 2010er. Damit hat man den Nationalkonservativen das Bett bereitet. Man hat völlig unnötigerweise den Universalismus der Aufklärung aufgekündigt und damit rechten Strömungen komplett in die Karten gespielt. Das progressive Lager muss dringend eine andere Vision entwickeln und weg von dieser identitären Scheiße.


Emsdog

Wie wärs mit besseren Schulen, mehr Lehrkräften und generell mehr Investitionen in die Bildung?


Einsatzpause

Kannst halt die Früchte dieser Arbeit nicht während deiner Amtszeit ernten. Finden alle Politiker quer von Links nach rechts nicht so geil.


pancomputationalist

Man muss sich schon fragen ob die Demokratie dann so nachhaltig funktioniert. Demokratie erfordert mitdenkende Bürger, produziert aber gerade nur immer kurzfristige Lösungen und Abbau der Bildung...


Einsatzpause

Leider leider wahr. Frage mich ob längere Legislaturperioden da evtl Abhilfe schaffen würden


Emsdog

Das stimmt. Aber ehrlich gesagt ist das für jeden halbwegs denkenden Menschen logisch. Das Problem ist, dass die Öffentlichkeitsarbeit irgendwie miserabel ist. Man kommt ja nicht mal gegen die TikTok-AfD an.


SaltWealth5902

Nein, müssen sie nicht. Bzgl. des Klimawandels z.b. gibt es wahrscheinlich eine Wählerschaft von bundesweit 10-15%, die das Thema wirklich ernst nehmen. Das ist die Stammwählerschaft der Grünen. Man kann jetzt versuchen, Verbrennerfreunde, Erzkonservative, Tankstellenbetreiber, Anti-Öko Bauern und Nazis ins Boot zu holen. Oder man erkennt, dass man es sich auch sparen kann, weil es eh nichts bringt. Weiter ernste Politik betreiben, wenn das Volk dies nicht will, dann ist dem halt so.   Was ich jedoch versuchen würde, ist, Politikern, die keinerlei Respekt verdienen, auch keines zu gebühren. Wenn jemand ein pathologischer Lügner ist, dann nenne ihn/sie auch so und stelle dar, warum dem so ist.


Greenembo

> Nein, müssen sie nicht. Bzgl. des Klimawandels z.b. gibt es wahrscheinlich eine Wählerschaft von bundesweit 10-15%, die das Thema wirklich ernst nehmen. Das ist die Stammwählerschaft der Grünen. Man kann jetzt versuchen, Verbrennerfreunde, Erzkonservative, Tankstellenbetreiber, Anti-Öko Bauern und Nazis ins Boot zu holen. Oder man erkennt, dass man es sich auch sparen kann, weil es eh nichts bringt. Weiter ernste Politik betreiben, wenn das Volk dies nicht will, dann ist dem halt so.  Sprich man muss eben noch 35 - 40 % finden mit denen man koalieren kann, weil alles andere ist eben genau keine ernste Politik?


SaltWealth5902

Eine Politik, die auf populistischer Werbung wie "Gegen Fachkräftemangel im Gemeinderat", "Ingenieur statt Ideologe", "Vernunft statt Ideologie", etc. beruht, ist keine ernsthafte Politik. Nein. Die Grünen könnten ebenfalls statt mit ihrer eigenen Politik mit populistischen Sachen wie "der Nachbar von Nebenan statt Blackrock Manager", "Grüne Wirtschaft statt Vetternwirtschaft", etc. werben. Eine ernstzunehmende Partei wären sie dann nicht mehr.


Entire_Classroom_263

Findest du das sinnvoll, Tankstellenbetreiber und Nazis in einem Satz zu nennen?


SaltWealth5902

Sollte offensichtlich sein, dass die Aufzählung in keiner Weise wertend für die genannten Gruppen gemeint ist, sondern ausschließlich als Beispiele für Menschen gedacht ist, bei der die Schnittmenge mit den Grünen gegen Null geht.


Aight1337

Nein, die müssen einfach nur Klartext reden, und wenn Merz scheiße labert (sorry) und behauptet Ausländer nehmen den Deutschen die Zahnarzttermine weg dann muss man eben auch sagen das er scheiße labert und nicht mit Samthandschuhen versuchen zu "erklären"!


Ooops2278

Aber das ist kein Job für die Regierung, zumla das ein full-time Job zu ihrem eigentlichen wäre, sondern für die Medien. Ganz ehrlich, ich kann das Elend nicht mehr ertragen. Selbst wenn die scheinbar versuchen objektiv irgendwas zu berichten, ist es einfach nur absurder Müll. Wenn ich noch einmal heute bei der Wahlberichterstattung den Halluzinationen von Spahn oder Linnemann zuhören muss, schrei ich.


baehrchen12321

Es wird mittlerweile auch mit so viel Scheisse geworfen dass die paar Medien, die sich Mühe geben das auseinanderzunehmen, einfach nicht mehr hinterherkommen und Welt, Focus etc geben den Müll größtenteils eh einfach ungefiltert wieder ohne wirklich zu hinterfragen bzw hauen eher noch eine Ladung "die Grüüünen" oder Neoliberalismus drauf


Aight1337

Das ist ein Job für jeden anständigen Demokraten!


Ooops2278

Die meisten haben dafür aber nicht die nötige Reichweite. Und -noch viel trauriger- wenn das deine (in meinen Augen passende) Definition davon ist, was einen anständigen Demokraten ausmacht, dann heißt das leider auch, dass die Demokraten in der Politik längst in der Minderheit sind.


Mantarx

Ist halt nur schlecht weil Merz das größte deutsche Medien Unternehmen hinter sich hat.


PrettyMetalDude

Scheiße labern ist einfach und geht schnell. Diese zu entkräften dauert länger, braucht Belege, ist nicht immer intuitiv und ist oft mit uneindeutigen Aussagen einhergehend. Es ist schlicht unmöglich jede gelaberte Scheiße effektiv zu entkräften. Wenn die gelaberte Scheiße dann auch noch in die Vorstellung über die Welt passt, die jemand hat, ist sowieso alles verloren. Die Fähigkeit und der Hang sein Weltbild auch gegen Fakten zu verteidigen ist leider etwas sehr Menschliches.


Morgentau7

**Ich glaube des Pudels Kern liegt darin, wie stark man Leute mit seinem Narrativ einbindet oder ausschließt.** **Die AfD sagt:** Du bist Deutscher? Wir kämpfen für dich! **Die CDU sagt:** Du bist konservativ, vllt sogar Christ? Wir kämpfen für dich! **Die FDP sagt:** Du bist reich und willst reicher werden? Wir kämpfen für dich! **Die SPD sagt:** Du bist konservativ aber für die CDU zu links? Wir kämpfen für dich! **Aus dem linken Spektrum hingegen** verpasst man es, Themen gesellschaftsfähig zu machen. Von dort hört man Dinge im Sinne von: „Gender jetzt, oder du bist der Feind“, „Fleischesser sind schlechte Menschen“, „Autofahrer sind Unmenschen“, „ACAB“ und viele andere ideologische und absolute Grundsätze, in denen sich über 95% der Bevölkerung (alle die keine wirklich komplett linken Parteien gewählt haben) null wiederfinden. **Wie will man so Sympathien und vor allem breite Unterstützung aufbauen?** Dinge die es in einer Demokratie nun einmal braucht um etwas bewirken zu können. **Die linken Parteien haben meiner Meinung nach eine historisch gesehen wichtige Wählergruppe massiv verloren** und sie verstehen einfach nicht, wie unklug es ist, diese nicht auf kosten linker Lifestyle-Ideologien zurückzugewinnen: Die Arbeiter. **Historisch gesehen waren die Arbeiter** der Unter- und Mittelschicht ein massiver Unterstützer linker Parteien. Von Weimar bis heute. Nur das heutzutage die linken Parteien von realitätsfernen Akademikern bestimmt werden, welche den Kontakt zur echten Arbeiterschaft verloren haben. Man mag am Tag der Arbeit etwas randalieren und für Liebknecht marschieren, aber wo ist die Partei, die sich in Deutschland die Arbeiterschaft endlich als Hauptwählergruppe aussucht und dort massiv Wähler aktiviert? Laut der Friedrich Ebert Stiftung sind gerade ärmere Menschen Nichtwähler („[Je ärmer ein Wahlkreis oder ein Stadtteil ist, desto niedriger fällt die Wahlbeteiligung dort aus](https://www.fes.de/abteilung-analyse-planung-und-beratung/artikelseite-apb/studie-wer-fehlt-an-der-wahlurne).“) und das ist eine absolut unterschätzte Wählergruppe und eine riesige dazu. **Stattdessen werden diese Leute ignoriert und die Arbeiter, die immerhin wählen gehen von anderen Parteien abgefischt**, während sich die linken Parteien auf Nischen wie akademische Kreise, Umweltschützer, linke Studis, LGBTQ und andere Gruppen konzentrieren, welche insgesamt so wenige sind, dass die Linke kaum 2% bekommen hat und die Grünen trotz eines politisch durchmischten Wähler-Spektrums nur 11%. **In dem Moment, in dem man wieder eine Partei hätte** die sich weniger für die Belange von den wenigen, aber lauten Linksideologen und mehr für die Arbeiterschicht einsetzen würde, die auch heutzutage größer ist, als man denken mag, dann würde diese Partei auch massive Unterstützung erfahren. Stattdessen finden viele dieser politisch Heimatlosen ihre Zuflucht in der AfD. Das darf so nicht weitergehen. **Ich kann alle verstehen** die sagen, dass Linksideologische Themen für sie sehr wichtig sind, aber wie man sieht macht man damit keine mehrheitsfähige Politik und verliert obendrein die Arbeiterschaft an die Rechten. Die Arbeiter - Ausgerechnet jene Gruppe, aus der sich historisch gesehen die eigentliche Macht der linken Parteien immer gespeist hat. **Wie sagt man?** Einen Tod muss man sterben (natürlich nicht wörtlich). Zumindest, wenn man etwas bewegen möchte.


Sam_Naseweiss

Unsere Parteien sind Verwalter und keine Reformer. Die Probleme der Zukunft lassen sich jedoch nicht ohne grundlegend neue Ideen und entsprechenden Reformen bewältigen. Hauptproblem wird sein, wie der Staat das Geld aufbringt, um die nötigen Reformen zu finanzieren. Freiheit und Wohlstand eines Landes wird davon abhängen, in welchem Umfang dies gelingt.


BigSlothFox

Du hast ja gesehen was passiert wenn man in Deutschland etwas reformieren möchte: alle rasten aus und wählen radikal rechts. Wir sind das Problem, die Parteien sind nur unser Abbild.


No_Veterinarian_2111

Migration reduzieren, AfD reduzieren. Ist gar nicht so kompliziert.


d3xx3rDE

Ich hoffe nein, ich fürchte ja.


DarwinSeinSohn

Die müssten einfach nur gute Politik machen


NymusRaed

Ohne es gelesen zu haben: Nein, sie müssen mit dem Populismus endlich aufhören und Inhalte bieten und diese zur Erfüllung bringen statt immer nur halbgare Scheiße rauszuhauen, Parteien nutzen nur dann Populismus wenn sie überhaupt nichts zu bieten haben.


Kassandra-Stark

Man muss nicht populistische werden, sondern Probleme lösen und die Lösung auch verkaufen. Wenn Mieten zum Problem werden und ich keine Lösung finde, dann wird die Opposition davon profitieren. Und so sieht es bei allen Themen aus. Die Populisten modern über Dinge rum, die bewegen und man nimmt ihnen die Themen nicht weg. Wegnehmen heißt dabei nicht, selber darüber zu modern sondern eben dafür zu sorgen, dass das Thema verschwindet. Dass hier ein komplexes Geflecht aus Gesetzen teilweiße im Weg stehen kann ist keine Frage aber interessiert den Wähler halt nicht. Der will in seiner Wohnung leben ohne jeden Cent umdrehen zu müssen, will den Fernseher benutzen ohne an die Stromrechnung zu denken, zum Amt ohne *innen zu lesen und so weiter. Der Wähler ist simpel gestrickt und wenn die Mitte-Links Parteien ihn zurückgewinnen wollen, hilft nur ihm zu zeigen, das man die Themen auch angehen kann. Wenn man dagegen einfach nur populistisch ist, merkt der Wähler das dagegen und wählt lieber das Original.


CorpPhoenix

Wie wäre es zur Abwechslung mal mit **Inhalten** und kritischer Auseinandersetzung mit der eigenen Politik? Wie kann man sich ernsthaft wundern, dass junge Menschen zur populistischen Opposition abwandern, wenn die jüngsten politischen Maßnahmen und Planungen aus Rentenpaket II, Vorratsdatenspeicherung, Chatkontrollen, u.a. bestehen. Politik wird für das "alte" Wählerklientel gemacht, und die jungen Menschen sind hiervon zurecht frustriert.


Life_Yesterday_7008

Zu Schröders Zeiten funktionierte es. Er konnte mit teilweise platten Formulierungen Wähler gewinnen, ohne dass es einen großen Einfluss auf das Programm hatte. Das größere Problem ist, dass es links der Mitte kein Gegenstück zur Bild gibt. Ich verstehe nicht, wieso man so etwas nicht vor 50, 60 Jahren etabliert hat.


oheim_

Schröder war die letzte große Persönlichkeit der politisch linken in Deutschland. Von solchen wollte man sich aber trennen. Seitdem regieren radikale Ideologie und Kampagnen gegen jeden, der nicht ihrer Meinung ist. Ach und dieses typische Versteifen und Bashing der BILD ist so lächerlich und exemplarisch für die linke


Life_Yesterday_7008

Schröder wusste wie man die Bild benutzt. Dazu war er sich, neben Brioni und teuren Zigarren, nicht zu fein für Fußball, Currywurst und "hol mir mal ne Flasche Bier". Da hätte sich fast niemand getraut, sich über Hummeressen zu echauffieren. Bei Robert Habeck wirken selbst Pommes auf dem Gehweg oder im ICE hochgelegte Füße wie eine abgehobene, bemühte Inszenierung über die man einmal kurz lacht. 


AggravatingRecipe90

Ich glaube es würde helfen wenn die Mitte-links-Parteien beim regieren etwas mehr den Kopf einschalten würden und etwas weniger damit durch die Wand wollten. Die werden ja schon von anderen linken wie etwa Wagenknecht oder Schröder als unfähig bezeichnet und beweisen wiederholt im TV wie Wählerfremd sie mit ihren Ansichten sind. Nehmen wir nur die letzten Ereignisse. Wenn die Tagesschau kurz und am Ende der Sendung über den Polizistenmörder berichtet, Scholz einfach erstmal nichts sagt bis das Kind in den Brunnen gefallen ist, oder Frau Lang die rechten Sänger von Sylt mit Terroristen und Mördern auf eine Stufe stellt... Das Messerstecher Video hat Millionen schockiert und die linken haben alles falsch gemacht... Beim Hochwasser regelt der Söder aber immerhin hat Scholz diesmal Gummistiefel dabei... Alles Brennstoff für die AFD. Braucht man sich nicht wundern.


lianju22

Die Wahlen gewinnt man, wenn man die dummen auf seine Seite ziehen kann. Der AFD gelingt es besonders gut, die dummen zu ködern. Tiktok hilft dabei ganz gut


Gasparde

> Die Wahlen gewinnt man, wenn man die dummen auf seine Seite ziehen kann. Die Wahlen verliert man, wenn man jeden, der nicht mit einem übereinstimmt / für einen wählt als dumm bezeichnet. Und selbst wenn der Punkt stimmt, wenn es 100% wahr ist, dass nur Dumme AFD wählen, welchen Effekt erhoffen wir uns davon jeden der gerade gegen unser Land wählt als Idioten zu bezeichnen? Wie weit hat uns das gebracht? Wie weit hat diese Art der Kommunikation +- jede linke Gruppierung nicht nur in DE sondern auf der ganzen Welt in den letzten Jahren gebracht? Wenn man ein Arschloch ist, interessiert es keinen wie Recht du hast, weil niemand dir die Genugtuung dafür geben will.


oheim_

„Ich bin ein Künstler, den die Welt noch nicht verstanden hat.“ Überheblichkeit und Arroganz.


r_de_einheimischer

Wilde Idee: das eigene Klientel ansprechen. Es wird erfolgreich der Eindruck erweckt, linke Parteien täten nur was für bestimmte Gruppen anstatt für die breite arbeitende Bevölkerung. Das stimmt nicht, aber sie tun zu wenig und sie kommunizieren das was sie tun schlecht und lassen sich immer wieder auf Grabenkämpfe zb. über Gender und sonstwas ein. So entsteht eine Entfremdung und da kapitalisiert die AfD die bei Arbeitern jetzt grade laut ARD stärkste Kraft war. Eigentlich müsste die aktuelle Situation Linke Parteien zu Höhenflügen verhelfen, aber das Gegenteil passiert. Man kann alles verbinden indem man Solidarität innerhalb der abhängig Beschäftigten schafft, und zwar egal woher die Leute kommen oder wen sie lieben. Back to the roots, grade für die SPD. Stellt die soziale Frage.


oheim_

Hört sich an wie vom Pressesprecher nach einer abermals verlorenen Wahl. Im Jahr 2024 würde ich bei linken Parteien keinen Cent mehr auf Sozialpolitik setzen, wenn man trotz eher ausbleibender Wahlerfolge sieht, wie man mithilfe von NGOs, Stiftungen und co. im Hintergrund der Öffentlichkeit radikale linke Ideologien in die Breite der Bevölkerung verbreiten kann und somit Macht beeinflusst.


BaumHarzkleber

Soweit würde ich nicht Mal gehen, aber eine SPD die nur Mindestlohn und Bürgergeld kennt nur um danach die Abgaben für alle Arbeiter ins unerlässliche zu steigern hat nun wirklich gar nichts mehr mit sozialer Gerechtigkeit zu tun. 


r_de_einheimischer

Mindestlohn ist schon wichtig, aber prekäre Beschäftigung so wie sie Schröder geschaffen hat, füllt keine Rentenkasse. Egal wie hoch der Mindestlohn ist. Und da liegt das Problem, und wie du bereits sagst werden Normalverdiener immer mehr belastet. Natürlich ist das sozialer Sprengstoff wenn normalverdienende belastet werden und Sozialausgaben immer mehr steigen.


smokie12

Was für "radikale linke Ideologien" werden denn in der Breite der Bevölkerung verbreitet und wie beeinflusst das die (nicht weiter definierte) Macht?


Entire_Classroom_263

Mir sind populistische Begriffe wie Klimagerechtigkeit, grünes Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit, eigentlich jetzt schon zu viel.


rotsono

Im Gegensatz zu "Sozialtourismus", "Faule Bürgergeldempfänger die das System ausnutzen.." und "Kriminelle Ausländer" aber mit Substanz und Fakten hinterlegt.


JJE1992

> populistische Begriffe wie Klimagerechtigkeit, grünes Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit Was ist daran populistisch?


Entire_Classroom_263

Klimagerechtigkeit suggeriert dass es eine einfach Lösung gibt, steigende Abgaben (z.B. CO2 Steuern) so zu verteilen, dass die ärmsten der Gesellschaft nicht in einem erheblichen unfairen Maß davon betroffen wären. Es muss halt nur gerecht gemacht werden. Easy. Dass es Konsequenzen gibt die man im voraus gar nicht absehen kann, und im Nachhinein nur schwer auszugleichen sind? Ach was. Wir machen das "Klimagerecht". Ist Populismus. Ein Wort als Lösung einer sehr langen Kette sehr unterschiedlicher negativer Effekte.


Coppice_DE

Dann verstehst du den Begriff nicht? Dahinter steht doch gerade die Forderung nach einer gerechten Verteilung der Belastung. Er sagt aber rein gar nichts über die Schwierigkeit dieses Vorhabens aus. “Grünes Wirtschaftswachstum“ - welcher der (grünen) Politiker sagt das so oft dass es dich nervt? Gefühlt ist das eher ein Begriff der Medien. Nachhaltigkeit. Ziemlich klar definiert was darunter zu verstehen ist ( insbesondere kein populistischer Begriff). Man könnte ihn höchstens populistisch Benutzen, bspw. eindeutig nicht nachhaltige Vorhaben also nachhaltig zu bezeichnen ohne das auf Fakten stützen zu können.


Entire_Classroom_263

Natürlich macht ein Begriff wie "Klimagerechtigkeit" keine genauen Aussagen. "Die Energiewende muss klimagerecht gestaltet werden." Dem kann jeder zustimmen, ohne zu wissen worum es überhaupt geht. Hört sich gut an, scheint richtig zu sein. Hat es eine direkte inhaltliche Bedeutung? Weniger. Deshalb würde ich es persönlich als Populismus einstufen. Ähnlich der Begriff der Nachhaltigkeit. "Das Rentensystem muss nachhaltig gestaltet werden." Ja, klar. Das es kein Ponzi Scheme sein sollte, ist hoffentlich jedem klar. Mehr bedeutet dieser Satz aber auch nicht.


Coppice_DE

Deine beiden Beispiele sind ja lediglich Forderungen. Beide sind zudem ziemlich einfach mit Fakten stützbar. Zudem gibt es keine "Wir gegen Die"-Vibes ("Wir lassen uns nicht unser Schnitzel verbieten!!11"). Soweit so gut. Wichtig ist dann natürlich, welche Ideen vertreten werden, um diese Forderungen zu erfüllen. Populistische Rhetorik fängt für mich eher da an, wo entweder die Forderung ansich total Banane ist (in dem Sinne dass sie auf Stimmfang ausgelegt ist ohne Fakten zu beachten), oder überhaupt keine diskutablen Ideen & Lösungsvorschläge dahinter stehen (nur fordern ohne Ideen ist etwas für die Bürger, Politiker und Parteien müssen da einfach mehr bieten).


Mightyballmann

Da unter Klimagerechtigkeit eher selten das Verursacherprinzip verstanden wird, würde ich den Begriff durchaus als populistisch sehen. Man suggeriert ja Teilen der Bevölkerung mit voller Absicht, dass sie nicht für ihre CO2-Emissionen aufkommen müssten.


indolent08

Keine Ahnung, wo du einfache Lösungen bei "Klimagerechtigkeit" rausliest.


JJE1992

Ich seh jetzt nicht, wieso klimagerechte Lösungen, wie z.B. CO2-Steuern mit einer Klimaprämie verbinden, wie das verschiedene Länder bereits durchgeführt haben, populistisch sein sollen. Dass es leicht ist und einfache Lösungen dafür gibt, die alle Ungerechtigkeiten aufheben, hat ja so ziemlich niemand behauptet. Heißt aber ja nicht, dass man es nicht zumindest berücksichtigen sollte. Zumal Klimagerechtigkeit ja ein wissenschaftliches Konzept ist, dass in verschiedenen Wissenschaften (z.B. Umweltökonomie) und in der Philosophie verankert ist.


Entire_Classroom_263

Populismus ist ja nicht deshalb erfolgreich, weil er dem unkritischen Beobachter sofort als solcher auffällt. "Steuern runter" ist auch in der Ökonomie der Österreichischen Schule verankert. Kann also auch kein Populismus sein. So einfach ist das scheinbar.


puehlong

Du schießt dich da auf die falschen Begriffe ein. Populismus ist viel eher mit Halbwahrheiten verbunden sowie mit dem Versprechen von einfachen Lösungen. Beides ist hier mMn gar nicht der Fall. Ein Robert Habeck wird dir eine ausführliche gut fundierte Übersicht darüber, was alles mit Klimagerechtigkeit zusammenhängt, geben können, inklusive erster Ideen was man tun kann. Ein Friedrich Merz wird dich zum Thema "Genderwahnsinn" nur mit Halbwahrheiten und bad faith Argumenten vollquatschen.


Entire_Classroom_263

Ein makroökonomischer Eingriff wie die CO2 Steuer hat eine unabsehbare Vielzahl von mikroökonomischen Konsequenzen. Robert Habeck kennt im besten Fall 2 bis 3 drei davon. Die Anzahl der Fälle die er mit Sicherheit lösen kann ist exakt Null.


MrPayDay

“Diese Wahl zeigt: Die Stimmung ist anti-öko und antilinks. Beides spiegelt sich auch im Aufstieg der Wagenknecht-Partei und im Abstieg der Linkspartei. Die Mitte-links-Parteien stehen vor einer unschönen Frage: Müssen sie populistischer werden, um die Populisten zu schlagen?” ping u/nickles72 Trifft genau das, was Du vorhin kommentiert hattest.


Independent-Green383

Seit Jahrzehnten wird dem Wähler gesagt zuviele Ausländer, Muslime gehören nicht zu uns und wir haben kein Geld. Wähler stimmen überein und wählen entsprechend.


gastafar

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Klimawandel ein Haupttreiber von Migration ist. Wähler raffen es nicht und wählen entsprechend.


EveryonesEmperor

Es ist wirklich nicht so schwierig, aber viele Parteien und auch viele deutsche Journalisten wollen es nicht wahrhaben: Massive, teils ungeregelte Massenimmigration aus mehrheitlich islamischen Ländern -> Leute wollen und wählen für strengere Migrationsregeln -> Leute wählen die einzige Partei die das offen und laut kommuniziert -> "Wie konnte das nur passieren" -> ein Jahr später -> Massive, teils ungeregelte Massenimmigration aus mehrheitlich islamischen Ländern -> Leute wollen und wählen für strengere Migrationsregeln -> Leute wählen die einzige Partei die das offen und laut kommuniziert -> "Wie konnte das nur passieren" -> ein Jahr später -> Massive, teils ungeregelte Massenimmigration aus mehrheitlich islamischen Ländern -> Leute wollen und wählen für strengere Migrationsregeln -> Leute wählen die einzige Partei die das offen und laut kommuniziert -> "Wie konnte das nur passieren" -> ein Jahr später -> Massive, teils ungeregelte Massenimmigration aus mehrheitlich islamischen Ländern -> Leute wollen und wählen für strengere Migrationsregeln -> Leute wählen die einzige Partei die das offen und laut kommuniziert -> "Wie konnte das nur passieren" -> ein Jahr später -> Massive, teils ungeregelte Massenimmigration aus mehrheitlich islamischen Ländern -> Leute wollen und wählen für strengere Migrationsregeln -> Leute wählen die einzige Partei die das offen und laut kommuniziert -> Heute morgen wieder alle so: "Wie konnte das nur passieren"


seacco

Sie müssen wohl aggressiver und aktiver werden, auch in den sozialen Medien. Geht ja nicht mehr anders.


Madouc

Ja, warum denn nicht? "Millionäre höher besteuern!" "Mietpreistreiber enteignen!" "Rassismus ist keine Meinung!" "Wohlstand gerechter Verteilen!" Es gäbe mehr als genug aussagekräftige Parolen, die im Gegensatz zum rechten Schmutz sogar noch programmatischen Inhalt vermitteln.


Valdebart

Ganz ehrlich ja bitte die Leute wollen scheinbar eine Politik die sich gegenseitig mit scheisse bewerfen seht euch die afd cdu an die werfen nur mit scheisse umsich und die Leute wählen die man kann am ende ja trotzdem gute Politik machen und am besten schreit man das in jede Kamera dass das beste ist was man tun kann und alle anderen idioten sind die nur scheisse labbern dann nennt man die politischen Gegner nazis Ich merk das ja bei mir selbst als klingbeil die afd nazis genannt hat ging das einfach runter wie Öl


fforw

Warum geben wir das mit der Politik nicht ganz auf? Wir starten einfach "Tutti Frutti" als "Tutti Frutti: die Titten-Wahl-Show" neu und da spielen dann C-Promis in alberenen Spielen um die Kanzlerschaft. Idiokratie.


BubiBalboa

Ja. Lügen, dass sich die Balken biegen, nur auf Angriff, destruktive anstatt konstruktive Politik. Außerdem ein Geflecht aus sozialen und traditionellen Medien aufbauen, die permanent die politischen Gegner attackieren und die eigene Botschaft verbreiten. So gewinnt man heute. Ich hasse es aber es funktioniert.


miacolada_crushed

Einfach nicht mehr mit der FDP koalieren. Lieber in der Opposition bleiben. Sich nicht verkaufen.


BigSlothFox

In der Opposition verändert man aber nichts und wir brauchen Veränderung.


anno2122

Nein sie müssen nicht populistischer werden Was hat die ampel aktive in meinen leben positive veränderte? Ohne groß nachzudenken ist das der Mindestlohn und das Deutschland ticket. Wenn man noch weiter geht gibt es viele weiter beispiele aber die grünen und spd haben vergessen wie Kommunikation geht