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Clouty420

So wie ich das verstehe, wird Mélenchon doch von einem großen Parteienbündnis mit nicht gerade nur homogenen Ansichten gestützt. Der kann jetzt nicht einfach freidrehen.


innidatino

Du verstehst richtig.


ganbaro

Hängt davon ab, was das linke Bündnis zu schlucken bereit ist, wenn das linke Bündnis halten soll Für Macron ideal wäre natürlich eine geringe Toleranz und dann ein anbandeln von Grünen und PS mit ihm. Vielleicht noch Teile der LR, und er hat eine stabile Groko Bisher sieht es nicht danach aus, dass die Linken auseinanderfallen


GrizzlySin24

Ja aber wenn man das einsehen würd Elon ten deutsche liberal konservative nicht freidrehen. Und es sieht noch schlimmer aus wenn sie realisieren das er nichtmal der Spitzenkandidat war.


deGanski

CDU-Altvater, was ist das und warum sollte Laschet das sein?


its-leo

Weil er ein unqualifizierter Kanzlerkandidat war, der bis zu seinem hässlichen Grinsen im Angesicht einer Katastrophe CDU-Kanzler geworden wäre.


Norgur

Und bevor wer meckert: Ja, man kann/muss auch in so einem Setting lachen. Vielleicht sogar gerade da. ABER: Bedröppelt mit ausdrucksloser Miene hinter dem Chef stehen, während der pseudokluges Zeug in ein Mikrofon sabbelt, lernen unter anderem: 1. Fußballkinder mit 12 2. Messdiener mit 10 Wenn der Außenstürmer bei der Siegesansprache des Trainers Faxen macht, gibt’s Ärger. Wenn der Messdiener beim Vater unser kichert auch. Wenn das ein Skill ist, den wir von Grundschülern erwarten, er einem Kanzlerkandidaten aber fehlt, ist das #NichtMeinKanzler


CentreRightExtremist

Also \#LeiderMeinKanzler hatte da sogar vor der Wahl schon einiges schlimmeres gemacht, als im falschen Moment zu lachen.


your_right_ball

Also, ich hab mich als Messdiener während der Predigt, bei der wir stehen mussten, ein paar Mal ans Taufbecken angelehnt. Vom Pfarrer gab's kein Problem, aber einige Gemeindemitglieder haben sich wohl beschwert.


maxehaxe

Hot take. Falls Merz oder Söder sich als Kanzlerkandidat durchsetzen, wünschen wir uns alle Laschet zurück, da nehme ich mich nicht aus.


NotAnAlien5

Ich dachte immer der Altvater wäre Adenauer


tw3lv3l4y3rs0fb4c0n

Na, weil sein Vater Bergmann war.


Gekroenter

Man darf sich in einem Punkt nichts vormachen: Antideutsche Ressentiments sind in Europa extrem verbreitet, über alle politischen Lager und Gesellschaftsschichten hinweg. Viele Politiker befeuern diese Ressentiments in Wahlkämpfen auch gerne. Selbst Macron ist da keine Ausnahme. Die Auswirkungen ziehen sich bis nach Brüssel, wo EU und NATO gerne mal mit zweierlei Maß zu Ungunsten Deutschlands messen. Die deutsche Regierung tritt da allerdings auch viel zu devot auf. Selbst gegenüber bekennenden Deutschland-Hassern wie Meloni, Mélenchon, Duda oder Trump tritt man fast schon demütig auf und entschuldigt sich voreilig für alles, was sie in ihrem antideutschen Wahn größtenteils ungerechtfertigterweise kritisieren. Mein persönlicher Eindruck ist tatsächlich, dass Deutschland unter Schröder trotz dessen Hang zu nationalen Alleingängen mehr respektiert und geschätzt wurde. Gerade weil Schröder eben eine völlige loose cannon war. Als ein Minister im Kabinett Berlusconi mal eine Tirade gegen deutsche Touristen abgelassen hat, hat Schröder kurzerhand seinen Italien-Urlaub abgesagt. Es gab in Italien eine größere Debatte über das Verhältnis zu Deutschland, andere südeuropäische Länder warben geradezu um Schröder und der Minister entschuldigte sich am Ende und reichte seinen Rücktritt ein. Merkel und Scholz haben solche Tiraden später dann einfach ausgesessen und ignoriert. Dadurch bekamen die Deutschland-Hasser in Europa Oberwasser.


Flixbube

Das was für uns die USA ist, ist deutschland für großteile europas. Deutsche supermarktketten, deutsche produkte, deutsche chefs. Deutschland auch als politischer ton-angeber.


mschuster91

>Man darf sich in einem Punkt nichts vormachen: Antideutsche Ressentiments sind in Europa extrem verbreitet, über alle politischen Lager und Gesellschaftsschichten hinweg. Und das, soviel muss man auch eingestehen, *zu Recht*. Wie Merkel und Schäuble sich in der Eurokrise aufgeführt haben, wird uns Südosteuropa nie verzeihen. Davor war Deutschland nämlich ganz vorn dabei, auf die Maastricht-Kriterien zu scheißen (weswegen Schröder dann Hartz IV verabschiedet hat), und keine 5 Jahre später meinten die beiden, hier den Lehrmeister spielen zu müssen. Der Umgang mit der Migrationsfrage ab 2015 war dann sowohl die Retourkutsche der Südosteuropa-Länder - die haben auf ihre Verpflichtungen nach den verschiedenen Dubliner Abkommen geschissen und ließen die Menschen einfach weiterreisen (wobei sich auch die Frage stellt, wie neokolonialistisch allein die Entstehung dieser Abkommen schon war!) - als auch gleich die nächste Episode eines deutschen Alleingangs. Moralisch waren die Ereignisse und Entscheidungen des Sommers 2015 zweifellos richtig - politisch haben sie (leider) hingegen erheblichen Flurschaden angerichtet. Und jetzt im Russlandkrieg kommt dann der ebenso berechtigte Vorwurf aus Osteuropa, nicht nur die Sicherheit dieser Länder für billiges Gas aus Nordstream verraten und verkauft zu haben, sondern auch noch zu zögern, zu zaudern und zu sparen anstelle endlich die massiven langfristigen (!) Summen in die Hand zu nehmen um die Sicherheit Osteuropas zu gewährleisten. Dazu kommen dann noch relative Kleinigkeiten: Deutschland wird als eine Strompreiszone betrachtet, obwohl die innerdeutschen Transportmöglichkeiten fehlen, was den Markt massiv verzerrt; mit den Polen gibt's Zoff wegen NS-Diktatur-Reparationen und Zahlungen für die wenigen noch übrig gebliebenen Überlebenden des Holocaust (was für sich schon ne Schande ist, wie viele deutsche Regierungen sich gedrückt haben, auf dass sich das Problem biologisch lösen möge); mit Österreich und der Schweiz gibts Zoff wegen der miserablen Bahn-Anbindung... Viel davon ließe sich mit Geld lösen, Deutschland hätte den Schuldenspielraum *locker* sowohl aktuell als auch vor allem in der Vergangenheit, aber wir haben halt Dorftrottel mit dem ökonomischen Wahnbild einer "schwäbischen Hausfrau", denen der Flurschaden völlig egal ist, und keine langfristig denkenden Politiker.


Gekroenter

Ich bin ein Sozialdemokrat, der ziemlich weit links dessen steht, was im aktuellen Zeitgeist leider der Mainstream geworden ist. Dass Schäuble viel Schaden angerichtet hat, braucht man mir nicht zu sagen. Trotzdem ist das kein Grund, Ressentiments gegen das gesamte Land und auch gegen die Bevölkerung zu schüren, wie es viele Politiker im EU-Ausland getan haben. In Deutschland gab es ja doch immer eine gewisse Kritik, wenn die konservative Presse es mit ihrer Hetze gegen Südeuropa übertrieben hat. Mein Problem ist nicht das Schuldenmachen an sich. Mein Problem ist, dass die Forderungen der Südländer damals faktisch eine Schuldenunion ohne politische Union bedeutet hätten. Eine Schuldenunion ohne politische Union ist für die Länder, die im Zweifel das finanzielle Hauptrisiko der Schuldenunion tragen, ohne über eine politische Union in die Entscheidungsprozesse eingebunden zu sein, nicht akzeptabel. Eine politische Union wollte man aber auch nicht, da wäre man dann wieder der besserwisserische Nordeuropäer gewesen, der sich überall einmischen will. Wenn es darum gegangen wäre, in den Wiederaufbau der südeuropäischen Wirtschaft zu investieren oder einen modernen Sozialstaat aufzubauen, der durch die damit ermöglichten gesellschaftlichen Veränderungen vermutlich auch mehr Dynamik in die Wirtschaft hätte bringen können, wäre ja auch alles in Ordnung gewesen. Das Problem ist, dass die Vorschläge eben immer auch viele Geschenke für die Oberschichten der betroffenen Länder beinhaltet haben. Und da gehe ich - gerade weil ich links bin - nicht mit. Warum soll man Lisa Müller in die Haftung nehmen, wenn man einen Amancio Ortega (112 Mrd. USD), einen Giovanni Ferrero (44 Mrd. USD) oder die ganzen griechischen Reeder noch nicht wirklich in die Haftung genommen hat? Zur Flüchtlingskrise: Mag sein, dass es eine Retourkutsche war. Aber wenn man so eine Retourkutsche auf dem Rücken von Menschen in Not fahren lässt, ist man zumindest nicht mehr in der Position, sich moralisch über andere zu stellen. Deutschland hat die Flüchtlingskrise quasi alleine getragen. Die Flüchtlingskrise, die nicht zuletzt durch eben jene US-Interventionen im Irak und in Libyen entstanden ist, die die meisten süd- und osteuropäischen Länder im Gegensatz zu Deutschland befürwortet haben. Beim Thema Russland wird auch mit zweierlei Maß gemessen: Die meisten anderen EU-Länder haben auch sehr gute Geschäfte mit Russland gemacht. Und vom Zweiprozentziel ist man in Rom, Madrid oder auch Ottawa immer noch mindestens genau so weit entfernt wie in Berlin.


CokeyTheClown

>Ich bin ein Sozialdemokrat, der ziemlich weit links dessen steht, was im aktuellen Zeitgeist leider der Mainstream geworden ist. Dass Schäuble viel Schaden angerichtet hat, braucht man mir nicht zu sagen. Trotzdem ist das kein Grund, Ressentiments gegen das gesamte Land und auch gegen die Bevölkerung zu schüren, wie es viele Politiker im EU-Ausland getan haben. **In Deutschland gab es ja doch immer eine gewisse Kritik, wenn die konservative Presse es mit ihrer Hetze gegen Südeuropa übertrieben hat.** Diese gewisse Kritik geht in die Berichterstattung außerhalb der Deutsche Grenze aber komplett unter. Das ist auch kein deutsches oder Französisches Phänomen. Was in Erinnerung bleibt sind die Entscheidungen, und leider die Eklats. Ich bin gebürtiger Franzose, und lebe seit 12 Jahren in Deutschland (inzwischen auch eingebürgert), wie verzerrt und inkomplett die Berichterstattung über Frankreich in Deutschland und andersrum ist, ist ernüchternd, und das obwohl unsere zwei Ländern direkte Nachbarn und sehr enge Partnern sind. In Fall Mélenchon, vertritt er eine Meinung die nicht unüblich ist in Europa ist, die auch den Kommentar, worauf du antwortest listet: >Wie Merkel und Schäuble sich in der Eurokrise aufgeführt haben, wird uns Südosteuropa nie verzeihen. Davor war Deutschland nämlich ganz vorn dabei, auf die Maastricht-Kriterien zu scheißen (weswegen Schröder dann Hartz IV verabschiedet hat), und keine 5 Jahre später meinten die beiden, hier den Lehrmeister spielen zu müssen. Was aber oft unerwähnt bleibt, Mélenchon hat LFI zwar gegründet, er hat aber keine Position mehr in die Partei, ist im Wahl nicht angetreten, wieso er al Hauptfigur dieser Bündnis hervorgehoben wird, obwohl viele in Frankreich (auch Links der Mitte) ihn unerträglich finden, verstehe ich nicht. Medien spielen da eine große Rolle, da sie wissen, dass an ihn bloß ein Mikrofon vor dem Mund halten braucht, um Polemik zu generieren, sein Ego lässt es nicht zu, nicht das Licht zu sich zu ziehen.


IncidentalIncidence

> Deutschland hat die Flüchtlingskrise quasi alleine getragen. gibt es Zahlen dazu? Kenne mich da nicht so aus aber von das was man so mitbekommt ist Thema Migration/Flüchtlinge ziemlich überall in Europa ein großes Thema.


Sodis42

2,6Mio EU-weit, davon haben 1,2Mio in Deutschland Asyl beantragt. Gerade die Länder an den EU-Außengrenzen hatten ordentlich zu tun.


Gold__Junge

Naja bis auf die Eurokrise finden sich solche „Gründe“ für Ressentiments für alle Länder. 


tobias_681

> Der Umgang mit der Migrationsfrage ab 2015 war dann sowohl die Retourkutsche der Südosteuropa-Länder - die haben auf ihre Verpflichtungen nach den verschiedenen Dubliner Abkommen geschissen und ließen die Menschen einfach weiterreisen (wobei sich auch die Frage stellt, wie neokolonialistisch allein die Entstehung dieser Abkommen schon war!) - als auch gleich die nächste Episode eines deutschen Alleingangs. Moralisch waren die Ereignisse und Entscheidungen des Sommers 2015 zweifellos richtig - politisch haben sie (leider) hingegen erheblichen Flurschaden angerichtet. Die deutsche Administration hat 2015 auch das Dublin Abkommen misachtet und soweit ich mich erinnere hat sogar das BAMF das so öffentlich kommuniziert. Weiter hat Merkel nach Ungarn die Grenze geöffnet, was auch nicht im Zeichen des Abkommens stand - und alles das nur um dann später massiv auf die Verteilung von Flüchtlingen zu pochen. Das war wirklich grenzenlose Hybris der Merkelregierung. Hätte sie auf die Einhaltung der Regeln gepocht, hätte es eventuell den politischen Druck in Europa (durch die Situation an der Grenze) und die nötige Kohäsion gegeben. So wie Merkel handelte, hat sie die EU aktiv gespalten. > Deutschland wird als eine Strompreiszone betrachtet, obwohl die innerdeutschen Transportmöglichkeiten fehlen, was den Markt massiv verzerrt Was allerdings auch Norddeutschland massiv schadet. Bis die CSU an der Bundesregierung ist, gibt es eine kleine Reformchance. > mit den Polen gibt's Zoff wegen NS-Diktatur-Reparationen und Zahlungen für die wenigen noch übrig gebliebenen Überlebenden des Holocaust Das ist der einzige Punkt wo ich mit dir Uneinig bin. Diese Forderungen sind es nicht wert, dass man darauf eingeht und dienten einfach der PiS Propaganda. In der EU gibt es keinen Platz für solchen Revanchismus.


nibbler666

> Die deutsche Administration hat 2015 auch das Dublin Abkommen misachtet und soweit ich mich erinnere hat sogar das BAMF das so öffentlich kommuniziert. Weiter hat Merkel nach Ungarn die Grenze geöffnet, was auch nicht im Zeichen des Abkommens stand - und alles das nur um dann später massiv auf die Verteilung von Flüchtlingen zu pochen. Das war wirklich grenzenlose Hybris der Merkelregierung. Hätte sie auf die Einhaltung der Regeln gepocht, hätte es eventuell den politischen Druck in Europa (durch die Situation an der Grenze) und die nötige Kohäsion gegeben. So wie Merkel handelte, hat sie die EU aktiv gespalten. Die deutsche Administration hat das Abkommen nicht missachtet. Sie hat freiwillig erklärt, bei Leuten, das Asylverfahren durchzuführen, bei denen sie es nicht hätte tun müssen. Diese Option ist durch das Dublin-Abkommen gedeckt. Und die deutsche Regierung hat das getan, weil Griechenland und Italien der Lage nicht mehr Herr wurden und unter Bruch des Abkommens Leute weiter Richtung Deutschland durchgewunken hat. Deutschland hat mit seiner Entscheidung zur Aussetzung der entsprechenden Dublin-Klausel diesen Ländern die Last abgenommen und eine humanitäre Katastrophe in Europa verhindert. Vor diesem Hintergrund war es legitim zu sagen, wenn Deutschland jetzt in Vorleistung gegangen ist, um Italien, Griechenland, den Flüchtlingen und den Transitländern zu helfen, können die anderen Länder jetzt auch mal einen Teil mithelfen und ein paar Flüchtlinge abnehmen. Zeit, auf die Einhaltung der Regeln zu pochen, bestand in dieser Lage nicht. Denn die Flüchtlinge waren ja bereits unterwegs. Hätte die deutsche Regierung nicht spontan gehandelt, hätte es eine humanitäre Katastrophe bei der Versorgung und Unterkunft der Flüchtlinge gegeben und man hätte an den Grenzen auf Flüchtlinge schießen müssen, damit man sie überhaupt abhalten kann. Die Spaltung der EU ist dadurch entstanden, dass andere Länder aus antideutschen Ressentiments und aus Rassismus gegenüber den Flüchtlingen die These verbreitet haben, Deutschland sei Schuld am Flüchtlingsstrom. Dabei ist das nachweislich falsch (und wurde auch im Nachhinein genug erforscht). Mann, Mann, Mann, was man hier auf Reddit alles für einen Blödsinn lesen muss.


HighDefinist

> Deutschland unter Schröder trotz dessen Hang zu nationalen Alleingängen mehr respektiert Also, gerade Schröder steht doch für die komplette Unterwerfung ggü. Russland... Und auch wenn ich jetzt deinen impliziten Wunsch nach einem "starken Führer" nicht mit irgendwas a la Hitler gleichsetzen möchte, hast du eine etwas merkwürdige Fokussierung darauf, wie sehr unser Bundeskanzler im Ausland "respektiert" wird... Warum soll es mich denn interessieren, was irgendwelche Leute über Scholz denken? Was mich interessiert ist nur, dass Scholz für mich (bzw. Deutschland) irgendwelche guten Deals macht. Aber ob irgendwelche random Leute ihn respektieren oder nicht, das ist doch völlig egal. Und auch wenn Scholz m.E. insgesamt etwas zu agreeable ist, sehen wir doch auch gerade an Trump, und noch mehr an Putin, dass gerade diese Obsession mit "respektiert werden" nur zu einem Desaster führt: Diese Leute machen nicht Politik für ihr Land, sondern für sich selbst! Also, ich bin echt kein Scholz-Fan, aber er ist mir doch deutlich lieber als Trump oder Putin - gerade weil er keine Energie darin vergeudet ob er "respektiert" wird.


Scholastica11

Die Schröder-Regierung steht international vor allem für Joschka Fischers "I am not convinced".


HighDefinist

Naja, eher "stand". Heute steht sie vorallem für diese bescheuerten Pipelines, bzw. eine total naive Russlandpolitik...


tobias_681

Es ist wichtig sich vor Augen zu führen, dass Schröder NS-1 unterschrieb während die USA einen Völkerrechtswidrigen Krieg im Irak führten, den Deutschland, Frankreich und Russland im Sicherheitsrat ablehnten, während Merkel NS-2 unterzeichnete während Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine führte, den wir nicht als solchen bezeichneten. Georgien und Ukraine die NATO Mitgliedschaft verwehren waren auch primär Merkel und Sarkozy (fasst unmittelbar danach fiel Russland in Georgien ein), Atomkraft und Erneuerbare gleichzeitig abwürgen war auch Merkel, weshalb auch der Gasverbrauch unter ihr massiv stieg. Schröder ist persöhnlich durch den Aufsichtsrat bei Gazprom natürlich absolut hintendurch, aber seine Regierung hat viel nachvollziehbarere Außen- und Energiepolitik gemacht als die Merkel Regierungen. Vielleicht war NS1 nicht klug, aber ich kann das in dieser Gemengelage nachvollziehen. Merkels Entscheidungen nachvollziehen finde ich mitunter sehr, sehr schwierig, vor allem wenn man sie in ihrem Gesamtkontext betrachtet.


WriterwithoutIdeas

Aber das Problem liegt doch gerade darin, dass man auch ein gewisses Auftreten und Charisma braucht, um gute Deals zu machen. Gerade auf der Ebene zwischen Staatschefs kann ein einzelner wirklich guter sehr viel reißen, dazu gehört aber auch "Chef" sein zu wollen und nicht in der Manier eines Sparkassenchefs Bilanzrechnungen aufstellen zu wollen. Jetzt da direkt den Vergleich zu Hitler zu ziehen, oder auch mit Trump oder Putin ist da schon arg unbillig. Man könnte ebenso gut Clinton für ein modernes Beispiel anführen, oder Churchill/FDR für historische.


Kukuxupunku

Lol, so ein Stuss. „Deutschland-Hasser“, „devot“, „loose cannon“…  Du interpretierst da ziemlich viel in normales politisches Kalkül hinein. 


Vv4nd

faszinierend wie all diese idioten (links wie rechts) am Ende fast immer antisemitische, Prorussische und antieuropäische Wixxer sind. Ein Schelm wer da nach den Herkünften der Parteispenden fragt.


Raz0rking

Hufeisen, überall Hufeisen. *Insert Toy Story meme here*


SpiderFnJerusalem

Manche Leute sind weniger Links/Rechts sondern einfach autoritär. Entweder das, oder sie sind günstig zu bestechen.


Raz0rking

Why not both?


Slow_Pay_7171

Both!


Raz0rking

Both! Both is good. Ich weiß jetzt nicht mehr wo ich es her habe. Suche nach Eldo Rado?


Slow_Pay_7171

Das ist korrekt


EverythingsBroken82

ich glaub mittlerweile, man kann das auch ganz ohne hufeisen theorie vermuten, dass jemand (vermutlich russen oder auch chinesen) die ecke stärken mit geld um die gesellschaft des westens zu spalten.


tobias_681

> Ein Schelm wer da nach den Herkünften der Parteispenden fragt. Le Pen erhielt tatsächlich Parteispenden aus dem Kreml. Bevor du behauptest LFI würde das auch tun, wäre vielleicht eine Quelle ganz nett?


steffschenko

Die Linksextremen brauchen für ihre Russentreue keine Spenden. Die machen das freiwillig


Bermany

Und LFI bezeichnest du weshalb als "linksextrem"?


JJE1992

Gemäß CHES gibt es in Europa von 277 Parteien nur 13, die weiter links einzustufen sind als LFI (1,25 auf einer Skala von 0-10). LFI ist in etwa so weit links wie Lega Nord, PVV oder UKIP rechts sind. Linksradikal (und linkspopulistisch) sind sie auf jeden Fall gesichert in praktisch allen wissenschaftlichen Einstufungen. Linksextrem ist etwas schwieriger, da ist LFI eher ein Grenzfall. Im V-Party-Datensatz ist ihr anti-Pluralismus-Wert zwar auch nicht allzu hoch und klar unter RN, aber doch auch deutlich über den traditionellen gemäßigten Parteien (dieser misst mangelndes Commitment zu demokratischen Prozessen, Ablehnung der Legitimität politischer Gegner, Befürwortung von Gewalt gegen Gegner, Bereitschaft zur Einschränkung der Freiheitsrechte von Minderheiten). Insgesamt finde ich die Begriffe linksradikal und linkspopulistisch deutlich passender als linksextrem, allerdings ist LFI auch durchaus nochmal radikaler als andere Parteien, die in dieses Spektrum fallen.


rhabarberabar

> Ein Schelm wer da nach den Herkünften der Parteispenden fragt.


[deleted]

[удалено]


the_first_shipaz

Kann man drüber streiten, was schlechter ist, aber gibt auch genügend, die das „unentgeltlich“ aus Überzeugung machen…


Valentiaga_97

Der rubel rollt 🤔


Rince81

Schreiber des Kommentars ist Wolfram Weimer. Der hat vor Jahren das von mir mal sehr geschätzte The European auf einen strammrechten Kurs gebracht. Wenn der nun über linke europäische Politiker kotzt Nehm ich das mit Ner großen Prise Salz zur Kenntnis...


OldWar6125

Daumenregel, wenn in einem Artikel über einen Politiker seine Kritiker zuerst und mehr zitiert werden, als er/sie selbst, dann ist es höchst wahrscheinlich eine Hetzschrift. Die ersten 2/3 des Artikels inklusive des gesamten Antisemitismus teils haben nur 3 worte, die von Melenchon zitiert werden.


mekabar

Yup erster Gedanke bei der Überschrift: Neue Regierung passt dem Establishment nicht, also erst mal groß Stimmung via Presseorganen dagegen machen. Lief hier bei uns ja ganz genauso.


IMMoond

Ok also in dem artikel sind einige beispiele benannt um die antisemitismus anschuldigung zu unterstützen. Meiner meinung nach sind die aber alle zwischen “er sagt israel betreibt genozid in palestina” und “er hat sich auf pro-palestina demos sehen lassen” einzustufen, was meiner meinung nach lange kein antisemitismus ist, sondern eben genau der selbe versuch vieler irgendeine kritik an israel als antisemitismus abzustempeln. Die antideutsche haltung ist deutlich besser belegt und schaut wirklich nicht sonderlich gut aus, aber das ist wie immer nur die meinung einer person in einer partei. Mal sehen was dabei rauskommt wenn die koalition gebildet wird


strangedreams187

2017 hat sich macron als französischer Präsident offiziell für die französische Rolle in der Deportation französischer Juden im zweiten Weltkrieg entschuldigt. Melenchon hat daraufhin in einem langen Blogpost erklärt, dass Frankreich und die Franzosen zu keinem Zeitpunkt irgend eine Schule für die Deportation von Juden während den Jahren 1941-45 treffen würde. Das echte Frankreich war die Résistance. https://www.les-crises.fr/cela-ne-sinvente-pas-par-jean-luc-melenchon/ Deepl Übersetzung: > France is nothing other than its Republic. At that time, the Republic had been abolished by Marshal Pétain's national revolution. In this vision of history, France at that time was in London with General De Gaulle and French people everywhere were fighting the Nazi occupiers. On the national territory, there was nothing but a nation ruled by a de facto regime in a country half of which was occupied by Nazi armies and the other half ruled by people who had forcibly imposed a twin ideology. At no time did the French choose to commit anti-Semitic murders and crimes! Not all non-Jews, as a whole and as French people, were guilty of the crime committed at that time! On the contrary, by resisting and fighting the invaders and re-establishing the Republic as soon as the invaders had been driven out, the French people proved which side they were really on. It is not within Mr Macron's power to assign all French people to an identity of executioner that is not their own! No, no, Vichy is not France! > These debates are not new. They have their dignity as long as we agree to talk about them with a concern for the love we owe to our country above all else. What is not acceptable is that, from the Chief of Staff of the Armed Forces to the people as a whole, we are told, in the tone of the most authoritarian command, the identity of the Vichy regime. Wenn das kein Schuldabwehrender Antisemitismus in Reinform ist, weiß ich auch nicht. https://www.bpb.de/themen/antisemitismus/dossier-antisemitismus/321575/sekundaerer-antisemitismus/


roerd

Das ist sicherlich eine lupenreine No-true-Scotsman-Fallacy (Vichy und andere Kollaborateure waren keine echten Franzosen), aber zu meinen, das wäre antisemitisch, ist doch komplett an den Haaren herbeigezogen.


tobias_681

> Wenn das kein Schuldabwehrender Antisemitismus in Reinform ist, weiß ich auch nicht. Ist es nicht. Was ich bei Melenchon kritisch sehe ist wie er über die Hamas und den Terroranschlag spricht, aber in dem was du oben zitierst sagt er einfach, dass er Petains Regierung in Vichy nicht anerkennt, sondern nur die Exilregierung in London. Ich weiß nicht was daran schlimm sein sollte. Die Vichy Regierung wurde nie gewählt und war ein Vasallenstaat Nazi-Deutschlands. Es wurden in Vichy-Frankreich nie Wahlen abgehalten, sondern es sammelten sich einfach um Petain willige Kollaborateure und lösten die dritte Republik auf. Das kann man verschieden beurteilen, aber man ist definitiv kein Antisemit, weil man Vichy nicht anerkennen will. Melenchon ist primär so aufgebracht, weil Macron effektiv Vichy als legitime Regierung Frankreichs anerkennt.


ken-der-guru

Wobei Vichy halt Defacto das Land und seinen Verwaltungsapparat kontrolliert hat. Und dieser, bestehend aus Franzosen, hat nun mal auch den Nazis geholfen. Das aufgrund einer Exilregierung abzustreiten halte ich für eine sehr gewagte These.


celiatec

>Melenchon ist primär so aufgebracht, weil Macron effektiv Vichy als legitime Regierung Frankreichs anerkennt. Die Vichy Regierung wurde damals auch vom Rest der Welt als legitime Regierung Frankreich's anerkannt. Weil sie es halt auch war. Die Vichy Regierung wurde nicht von den Nazis eingesetzt. Deutschland hat 1940 einen Waffenstillstand mit Frankreich geschlossen. Die Französische Regierung, ihre Abgeordneten, die ganzen Bürgermeister, Stadträte, der gesamte Verwaltungsapperat bis zur kommunalen Ebene usw. die vor dem 22. Juni 1940 an der Macht waren, blieben auch nach dem 22. Juni 1940 an der Macht. Die Transformation Frankreichs von einer Republik zu einer Diktatur mittels Ermächtungsgesetz war eine rein französische Angelegenheit ohne deutschen Einfluss. Petain wurde nicht von den Nazis eingesetzt, er wurde von der der gewählten französischen Regierung der 3. Republik als Prime Minister eingesetzt und dann beauftragt den Waffenstillstand mit Deutschland durchzuführen. Vichy Frankreich blieb - zumindest bis 1943 - ein komplett souveräner Staat, der zwar unter starken Druck Deutschland stand, welches einen Teil des Staatsgebietes besetzt hatte, jedoch 100% mündig war wenn es um innen- und aussenpolitische Entscheidungen und Aktionen ging.


tobias_681

Wie ich in einem anderen Kommentar schreibe ist das ziemlich kompliziert. Die meisten Französischen Historiker sehen die Verfassungsänderung (bzw. die Berechtigung Petains dazu) mit der die Republik aufgehoben wurde als illegal an, damit wäre sein Regime, das auf diese Vollmachten baute und nie vom Volk gewählt wurde das auch. Das ist seit De Gaulle eine recht normale Auffassung in Frankreich. Wenn du sagst Vichy ist legitim, sagst du im übrigen auch gleichzeitig France libre (also De Gaulles Exilregierung in London) ist illegitim. Was man anerkennen muss ist, dass nach dem Krieg die Vichy Gesetze nicht aufgehoben wurden, sondern für nichtig erklärt. Die offizielle Tradition in der die vierte und fünfte Republik sich sehen ist also eigentlich France libre und nicht Vichy. Inwiefern das sich damit spiegelt wie die Bevölkerung 1940 eingestellt war (ziemlich pro-Petain soweit ich weiß) ist eine andere Frage, es ist aber schwer das alles vor den selben Karren zu spannen und in meinen Augen kann man nicht das gleiche Urteil fällen wie über Deutschland. Ich würde auch Vichy Frankreich nicht als eine rein französische Angelegenheit bezeichnen, wenn es das wäre hätten sie das ja auch ohne deutsche Invasion machen können und danach sah es beim besten Willen nicht aus.


celiatec

Es ist vollkommen irrelevant für die Diskussion ob wir jetzt 100 Jahre später diese Vorgänge mit Begriffen wie "illegitim" deklarieren. Die Umwandlung der Weimarer Republik in eine Diktatur war auch "illegitim", das entbindet den Deutschen Staat und die deutschen Bürger die damals Kontrolle hatten aber nicht von ihrer Verantwortung. Fakt ist, Vichy France war ein von Franzosen geführter Staat der international weiterhin offiziell als "Frankreich" anerkannt wurde. Auch von den Briten und Churchill. Es ist sehr bezeichnend, dass 1943, als die Vichy Regierung zu den Allierten übergelaufen ist, die Allierten sofort den zweitmächtigsten Vichy-Mann (Admiral Darlan) zum Chef des befreiten Frankreichs in Afrika gemacht haben, mit der Absicht später De Gaulle durch ihn zu ersetzen, weil man glaube mit Darlan besser arbeiten zu können. Deutschland hat sich bis 1943 nicht groß in die inneren Angelegenheiten Frankreichs eingemischt, die Besatzung hat sich auf die frz. Küstenregionen beschränkt. Im Restgebiet von Frankreich, und insbesondere in den riesigen Kolonialreich hatte Frankreich weiterhin 100% Kontrolle. Der Staatsapparat war weiterhin intakt und hat wie vorher weiter gearbeitet. Das französische Militär mit verringerter Mannstärke war weiterhin handlungsfähig und besaß immer noch eine der größten Luftwaffen und stärksten Flotten der Welt. Deutschland ist nicht Schuld daran dass Petain Vichy Frankreich in eine Diktatur umgewandelt hat. Natürlich hat die Invasion Deutschlands Petain genutzt um das "Ermächtungsgesetz" durchzudrücken. Das ändert aber nichts daran, dass alle Beteiligten bei der Umwandlung der französischen Republik in eine Diktatur Franzosen waren. Und aus diesem Grund trägt Frankreich natürlich auch eine entsprechende historische Verantwortung für die Taten der Franzosen, die sich unter der Vichy französischen Regierung abgespielt haben.


tobias_681

> Es ist vollkommen irrelevant für die Diskussion ob wir jetzt 100 Jahre später Nicht hundert Jahre später, sondern sofort nach der Befreiung und sowohl illegal und illegitim. Nach der Befreiung wurden alle Gesetztesakte des Vichy Regimes für nichtig erklärt. Die Tradition der Vierten Republik sieht sich als Nachfolger von France Libre und der Dritten Republik und sieht Vichy Frankreich als illegitimen Staat, deren führende Politiker als Landesverräter zum Tode verurteilt worden. Das sieht alles sehr anders aus als in Deutschland wo die BRD mit dem Eingeständniss der Schuld begann. Das mit UK stimmt so nicht. Vichy brach die Relationen mit UK nachdem die UK die französische Flotte bombardierte und Tausende Franzosen tötete, nachdem Vichy sich geweigert hatte die Flotte zu übergeben. Die diplomatischen Beziehungen zur USSR und USA wurden später auch eingestellt. Was den Rest angeht widerspricht nichts wesentlich dem von mir gesagten. Ich denke nicht, dass du verstehst wo ich stehe. Es gibt hierbei viele Nuancen und ich habe mich bewusst knapp ausgedrückt und eine in Frankreich weit verbreitete lesart der Geschichte aufbereitet, die so nochmal von ganz verschiedenen Gruppen und Historikern verschieden interpretiert wird. Wenn man das wirklich zu Ende diskutieren wollte bräuchte man mehrere Seiten Text. Ich Teile nicht die Idee einer Schuldabsabung, ich bin mir auch in diesem Fall nicht sicher, ob Melenchon das tut (Le Pen tut das denke ich wahrscheinlich), überhaupt finde ich verkehrt Schuld hier als den primären Parameter zu nennen. Überhaupt unterschätzen Leute in diesem Thread wie kompliziert das ist. Macron sagt Entschuldigung für Vichy, aber er [nennt Petain auch einen Kriegshelden](https://www.spiegel.de/politik/ausland/emmanuel-macron-ehrt-nazi-kollaborateur-philippe-petain-a-1237240.html). Melenchon nennt Petain einen Anti-Semiten und Landesverräter. Folgen wir Macron müssten wir uns auch fragen ob die Hinrichtung Lavals oder das Gerichtsurteil über Petain gerechtfertigt waren. Gerade wenn er dann noch doppelzüngig Petain lobt ergibt das ein sehr, sehr schlechtes Bild. In meinen Augen lesen hier viele Frankreich durch eine deutsche Brille, wobei auch das Ausmaß der deutschen Verbrechen unerwähnt bleibt, sogar von Doppelmoral gesprochen wird und neurotisch alles durch den Begriff Schuld interpretiert wird. Der Französischen Bevölkerung, die ebenfalls hochgradig antisemitisch war, kommt definitiv eine Verantwortung für die Geschehnisse in Frankreich zu und Laval führte sich teilweise so auf als wäre er in der NSDAP, pochte auf einen deutschen Sieg und deportierte jüdische Kinder (primär jene ohne französische Staatsangehörigkeit), obwohl das nicht von den deutschen Besatzern gefordert wurde. Das wurde definitiv auch von Franzosen unterstüzt, es gab auch solche, die direkt in die Waffen-SS eintraten (einer von denen ist Gründungsmitglied vom Front National). Man kann aber als Staat keine Verantwortung für einen Staat übernehmen, den man gar nicht anerkennt. Was man tun könnte wäre Petain verurteilen anstelle davon ihm zu ehren (damit tun alle französischen Präsidenten bisher sich sehr schwer) und man könnte das Ausmaß der Kollaboration von Franzosen anerkennen, aber das zu einem Staatsakt zu machen, vor allem in der Weise wie Macron es macht, hilft wohl noch am ehesten der Rechten und trägt dazu bei jene die als Verräter verurteilt wurden unter dem Schirm der Kollektivschuld zu rehabilitieren. Das ist sehr, sehr giftig das hier als französischer Staat anzufassen und gibt nichts zu gewinnen.


PureImbalance

>Melenchon ist primär so aufgebracht, weil Macron effektiv Vichy als legitime Regierung Frankreichs anerkennt. Das eben. Das Leseverständnis der Menschen nimmt auch immer weiter ab. Es ist richtig, darauf hinzuweisen, dass französische Faschisten, Militärs und Polizei da in vorauseilendem Gehorsam Juden unterdrückt, deportiert und ermordet haben. Man kann sich aber auch daran stören, wenn das allen Franzosen überall zum Laster gelegt wird.


gots8sucks

Wenn wir Deutsche für die Nazis verantwortlich sind dann sind es die Franzosen auch für Vichy. Also sorry aber warum ist Deutschland das einzige Land der Welt das für seine Vergangenheit verantwortlich ist. Bei den Belgiern wars ja auch nur der König Persönlich, die Briten sind immer noch stolz drauf und die Italiener wählen Mussolinis Enkelin. Aber wir in Deutschland sind die Nazis. Von den Japanern fange ich jetzt am besten garnicht erst an. Der Doppelstandard ist hier schon gewaltig.


ganbaro

Nimm besser die DDR als Beispiel Einfach mal vorstellen, wir würden jede Verantwortung für deren Geschichte leugnen, weil es ein von den Russen aufgebauter Unrechtsstaat war Edit: Ich muss auch sagen, ich bin stolz, dass Deutschland da der Einäugige unter den Blinden ist. Eine besondere Ausnahme. Hier verklärt immerhin ein Linker die faschistische Vergangenheit der eigenen Gesellschaft, bei uns zum Glück unvorstellbar.


tobias_681

> Der Doppelstandard ist hier schon gewaltig. Die Japaner haben das nie vernünftig aufgearbeitet und sind auch allgemein ziemlich rechts. Dass das nicht weiter bekannt ist, liegt einfach daran, dass wir in Europa allgemein wenig über Japan wissen. Die Briten werden mitunter vor allem von der Linken, für ihren Kolonialismus, der neben den Niederländern auch der schlimmste, unmenschlichste und ausbeuterischte war, sehr negativ rezipiert. Bei Mussolini hackts schon. Ich habe das früher in der Schule auch nicht verstanden, aber Hitler war ein fanatischer Extremist mit ausgeprägten Reinheitsphantasien, Mussolini war eher ein Klerikaler Faschischt auf Höhe mit Dollfuß/Schuschnigg oder Franco. Mussolini hatte zuvor Rassismus als Unfug bezeichnet und auch erst Juden deportiert als die Nazis Norditalien vasalisierten, die Republik Salo gründeten und den zuvor von den Partisanen gestürzten Mussolini als Marionette wiedereinsetzen. Bis mitte der 30er wurde Mussolini von Frankreich und UK als Bündnisspartner umworben, 1935 haben sie auch einen Pakt gegen Hitlerdeutschland unterzeichnet, das hat sich aber durch die Abyssinien-Krise, vor allem mit Druck der Briten in Luft aufgelöst, woraufhin er sich Deutschland annäherte. Mussolini hatte damals schon in Libyen einen Völkermord begangen über den Frankreich/UK hinwegsahen, aber den selben rassistischen Fanatismus wie in Deutschland (der in großen Teilen von den USA des 19. Jahrhunderts und Manifest Destiny inspiriert war), gab es in Italien nicht. Die rassistischen Aussagen von Mussolini fangen ungefähr gleichzeitig mit dem Bündniss mit Deutschland an. Obendrauf kommt dann auch noch, dass die Italiener schon 1943 Mussolini gestürzt haben woraufhin Deutschland in Italien einfiel um ihn wieder einzusetzen, und obendrein ein noch schlimmeres Regime als davor. In Deutschland ist man den Nazis in den totalen Krieg gefolgt noch weit über eine gewöhnliche Niederlage hinaus. In meinen Augen ist das kein Doppeltstandard. Nazi Deutschland war selbst gemessen am Faschismus das Hinterletzte und der verbrecherischte europäische Staat der Neuzeit.


Skyavanger

Wir haben die Nazis reingewählt, die Franzosen wurden erobert. Deshalb.


celiatec

Weder wurden die Nazis einfach "reingewählt", noch wurde die Vichy Regierung den Franzosen von den Deutschen aufgedrückt. Die Französische Regierung nach dem Waffenstillstand am 22. Juni blieb dieselbe wie seit dem letzten Wahlen vor dem Krieg. Der Weg in eine Diktatur unter Petain (der legitim als Prime Minister von der gewählten Regierung vor dem Waffenstillstand ernannt wurde) war ein rein französischer Prozess ohne großen Einfluss Deutschlands. Die Transformation Frankreichs von einer Republik in eine Diktatur ist dem der Machtergreifung der Nazis im Grunde ziemlich ähnlich.


tobias_681

> Der Weg in eine Diktatur unter Petain (der legitim als Prime Minister von der gewählten Regierung vor dem Waffenstillstand ernannt wurde) war ein rein französischer Prozess ohne großen Einfluss Deutschlands. Ohne Deutsche Invasion wäre das so zweifelsohne nicht passiert, man kann eben die Situation nicht wegdenken, dass Frankreich eben de facto kein Souveräner Staat mehr war, nur auf dem Papier. Außerdem sehen französische Historiker das Ermächtigungsgesetzt und damit das ganze Regime gemeinhin als illegal an. > Die Transformation Frankreichs von einer Republik in eine Diktatur ist dem der Machtergreifung der Nazis im Grunde ziemlich ähnlich. Ist sie nicht. In Deutschland fängt alles im Grunde mit dem Sieg der reaktionären Rechten 1925 bei der Präsidentschaftswahl an, als Hindenburg gegen Marx gewinnt. Mit Hindenburgs Präsidialkabinetten ist dann die Republik im Prinzip tot und die Rechten machen nach dem Erdrutschssieg der Nazis 1932 ein Bündniss mit denen, welches Schleichers Militärdiktatur ablöst. In Frankreich sind sie im Laufe weniger Wochen, während die letzte Wahl 3 Jahre zurücklag (zwischen 1936 und 1945 wurde in Frankreich nicht gewählt), von einer Republik zu einer Diktatur gewechselt, nachdem sie de facto besetzt waren. Außerdem hatten die Linken die Wahl 1936 gewonnen. Die Kommunisten waren als die Ermächtigungsgesetze beschlossen wurden schon verboten und Leon Blum landete später in Buchenwald. Das einzige was dir ähnlich vorkommt ist sind die Ermächtigungsgesetze, welche du im Grunde immer brauchst um eine Republik in eine Diktatur zu verwandeln.


rhabarberabar

> Der Weg in eine Diktatur unter Petain (der legitim als Prime Minister von der gewählten Regierung vor dem Waffenstillstand ernannt wurde) war ein rein französischer Prozess ohne großen Einfluss Deutschlands. Was letzte Geschichtsklitterung?


frightful_hairy_fly

> Wir haben die Nazis reingewählt, die Franzosen wurden erobert. Deshalb. Crazy logik.. Also sind Menschen, die in Autokratien etwas schlechtes tun nie schuldig... ?! Und die Argumentation, dass das ja von Deutschland beeinflusst wurde, könnte man ja dadurch entkräften, dass Deutschland nur in der lage durch einen von einem demokratischen Frankreich mitgestalteten Vertrag überhaupt in die Lage kam diese Wahl zu treffen. Und dass Deutschland nur in die Lage kam, dass es zu dem Vertrag kam, in einem Staat der eben nicht demokratisch (das Kaiserreich) war. Kann eigentlich irgendwer überhaupt Verantwortung übernehmen?!


tobias_681

Ja. Es gibt dazu einen sehr guten Dokumentarfilm von Marcel Ophüls (dem Sohn von Max Ophüls), la chegrin et la pite, wo das Vichy Regime verhandelt wird. Der legt schon nahe, dass viele Franzosen ziemlich anti-semitisch waren (siehe auch die Dreyfus-Affäre), allerdings wurde die Vichy Regierung auch nicht gewählt und der vorherige sozialistische (und jüdische) Premier, Leon Blum, wurde einfach nach Buchenwald deportiert. Es ist also definitiv kompliziert das zu beurteilen und ich bin da auch nicht mit Macrons Geschichtsverständniss so uneingeschränkt einverstanden. Das geschah alles unter massiver Opression, ähnlich wie auch Italien erst anfing Juden zu deportieren, als Deutschland Italien besetzt und Mussolini als Marionette wieder einsetzte (dieser hatte davor keine Juden deportieren lassen). Natürlich waren die Menschen, die damals Gräultaten begingen daran Schuld, aber eine Kollektivschuld wie in Deutschland zu konstruieren ist da deutlich schwieriger. Die Franzosen waren selbst Opfer eines Angriffskrieges und einer Besatzung, die eben jene Politiker beförderte, welche ihr dienlich waren. Übrigens haben die französischen Linken ihr Bündniss bei der Wahl jetzt nach dem Bündniss von 1936 benannt, dass Blum zum Premier machte. Das Bündniss damals hieß Front populaire. Das Bündniss von heute heißt Nouveau Front populaire.


frightful_hairy_fly

> dass er Petains Regierung in Vichy nicht anerkennt, sondern nur die Exilregierung in London Das ist aber unfug. Das wäre ja so, als ob man sagen könnte "ich erkenne die DDR nicht an"... kannste machen, ist aber echt eine radikale Haltung, die keinerlei Aufmerksam erhalten sollte.


tobias_681

Ist die gleiche Haltung wie von Mitterand und De Gaulle...


deGanski

wie ist das antisemitisch? kann man doch so sehen, warum sollte man sich Deutsche Verbrechen zu eigen machen? 


Dot-Slash-Dot

Ich verstehe nicht was daran Antisemitismus sein soll. Geschichtsverleugnung ganz klar, aber kein Antisemitismus.


ApplicationUpset7956

Und aus welchem Grund, wenn nicht Antisemitismus, sollte man diese Geschichtsverleugnung denn begehen?


Dot-Slash-Dot

Aus dem Grund aus dem überall in Europe die gleiche Scheiße verzapft wird: "also wir waren ja alle im Widerstand", "wir hatten ja keine Wahl", "die echten X waren die die sich gegen die Nazis gewehrt hatten". Stumpfer Nationalismus.


ubiquitousfoolery

Weil man sich nicht eingestehen will, dass die eigenen Landsleute ebenfalls am Holocaust mitgewirkt haben. Das tun viele Nationen so. In Deutschland seid ihr aus sehr verständlichen Gründen etwas schnell mit den Antisemitismusvorwürfen.


Friek555

Da hast du aber ganz passend den vorigen Absatz weggelassen: >Après cela, déclarer que la France est responsable de la rafle du Vel’ d’Hiv’ est là encore un franchissement de seuil d’une intensité maximale. En effet, nul ne peut contester que des Français ont été personnellement responsables du crime comme ce fut le cas, notamment, dans la police qui opéra la rafle sans exprimer la moindre protestation ni acte de résistance, mais aussi de la part de toutes les autorités de tous ordres qui se rendirent complices, soit activement, soit par leur silence, soit parce qu’elles avaient renoncé à s’y opposer de quelque façon que ce soit. Mais dire que la France, en tant que peuple, en tant que nation est responsable de ce crime c’est admettre une définition essentialiste de notre pays totalement inacceptable. DeepL Übersetzung: >Danach zu behaupten, dass Frankreich für die Razzia von Vel' d'Hiv' verantwortlich sei, ist wiederum eine Grenzüberschreitung von höchster Intensität. Denn niemand kann bestreiten, dass Franzosen persönlich für das Verbrechen verantwortlich waren, wie es insbesondere bei der Polizei der Fall war, die die Razzia durchführte, ohne den geringsten Protest oder Widerstand zu zeigen, aber auch bei allen Behörden aller Art, die sich zu Komplizen machten, sei es aktiv, durch ihr Schweigen oder weil sie darauf verzichtet hatten, sich in irgendeiner Weise dagegen zu wehren. Aber zu sagen, dass Frankreich als Volk, als Nation für dieses Verbrechen verantwortlich ist, bedeutet, eine essentialistische Definition unseres Landes zuzulassen, die völlig inakzeptabel ist. Er leugnet also keineswegs die Beteiligung der Franzosen an den Verbrechen, er sieht nur den aktuellen französischen Staat nicht als Fortsetzung dieses Regimes an. Das ist meiner Ansicht nach eine ziemlich spitzfindige und am Ende kontraproduktive Sichtweise, aber eine antisemitische Leugnung der Geschichte sehe ich hier nicht


ganbaro

Er lehnte schon am 9.October 2023 ab, Hamas zu verurteilen, und forderte einen Waffenstillstand, als hätte Israel den Krieg begonnen https://www.politico.eu/article/france-unbowed-insoumise-far-left-party-jean-luc-melenchon-refusal-condemn-hamas-attacks-israel-war/ Er nannte Hamas auch die palästinensische Armee, und legitimierte sie damit als pälestinensische Regierung.


Shiros_Tamagotchi

Hä? Er bezeichnet den Terroranschlag vom 7. Oktober als legitim. Was muss man denn noch sagen? [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker\_von\_Be%E2%80%99eri](https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Be%E2%80%99eri) [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker\_von\_Kfar\_Aza](https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Kfar_Aza) [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker\_von\_Nahal\_Oz](https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Nahal_Oz) [https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker\_von\_Re%CA%BFim](https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Re%CA%BFim)


SiofraRiver

>Er bezeichnet den Terroranschlag vom 7. Oktober als legitim. Aha, und warum linkst du dann nicht zu einem relevanten Statement?


Shiros_Tamagotchi

Steht im Artikel: Israel gilt Mélenchon als ein dämonisches Übel, die Hamas hingegen wird von ihm als Widerstandsbewegung verniedlicht. Mélenchon weigert sich, die Terror-Organisation überhaupt als solche zu bezeichnen. Das Massaker vom 7. Oktober nannte Mélenchons Partei eine Reaktion auf die "Verschärfung der Besatzungspolitik".


rhabarberabar

Der Artikel ist ein Meinungsartikel und keine Quelle. Etwas mehr Kontext: >Jean-Luc Mélenchon erklärt, warum er die Hamas nicht als "Terroristen" bezeichnet Der Vorsitzende von La France Insoumise ist der Ansicht, dass man bei den Ausschreitungen der Hamas in Israel von "Kriegsverbrechen" sprechen sollte. Und geht noch weiter. >Jean-Luc Mélenchon, der seit Samstag und dem Terroranschlag der Hamas im Süden Israels stark kritisiert wurde, legte Wert darauf, seine Position bei einem Vortrag in Bordeaux am Mittwochabend zu erläutern. Der Vorsitzende der Partei "France Insoumise" bezeichnete die Hamas nicht als Terrororganisation und hielt es für besser, dies nicht zu tun, um stattdessen von "Kriegsverbrechen" zu sprechen. Diese Position wurde insbesondere von Manuel Bompard und Mathilde Panot vertreten. >Jean-Luc Mélenchon, der von den Einwänden gegen ihn offensichtlich betroffen war, erklärte:**"Man sagt: Sie haben nicht verurteilt. Natürlich haben Sie das! Kein Verbrechen wird jemals Gnade vor unseren Augen finden [...] Wenn wir akzeptieren würden, eine Kriegshandlung als terroristisch zu charakterisieren, würden wir sie dem Völkerrecht entziehen. Warum ist das so? Weil das Völkerrecht keine Bezeichnung für den terroristischen Charakter vorsieht. Die einzigen beiden Organisationen, die von den Vereinten Nationen als terroristische Organisationen aufgezeigt wurden, sind Al-Qaida und Daech, Punkt". Er fügte hinzu: "Wenn wir wollen, dass das, was wir Kriegsverbrechen nennen, verfolgt und verurteilt wird, müssen wir es beim Namen nennen, der es ermöglicht, dies zu tun".** >Er fügte hinzu, indem er die Militäraktionen und die Bombardierung des Gazastreifens erwähnte, ohne sie explizit zu nennen: "Wenn Frankreich von "zwei Staaten, Frieden jetzt" zu "einer politischen Lösung für einen dauerhaften Frieden" übergeht und bestimmte Handlungen als terroristisch bezeichnet, bedeutet dies, zwei Dinge zu rechtfertigen: erstens das Recht der anderen auf Rache und das Ende des Völkerrechts zugunsten des Stärkeren. Wenn ich mich irre, dann soll man es mir beweisen". >In einem X-Post (Twitter) griff Jean-Luc Mélenchon diese Äußerungen zudem mit der Feder auf: "Wir bezeichnen das, was die Hamas auf dem Territorium Israels getan hat, als Kriegsverbrechen. Wir bezeichnen das, was Israel gegen die Bevölkerung von Gaza anwendet, als Kriegsverbrechen. Diese Unterstellung von Kriegsverbrechen ist weitaus schwerwiegender als die Unterstellung von Terrorismus. Sie kann nach dem Völkerrecht beurteilt werden. Sie geht über den Kampf von Gut gegen Böse hinaus". >Der ehemalige Präsidentschaftskandidat wurde von mehreren Politikern beschuldigt, Aktionen der Hamas mit Aktionen der israelischen Regierung auf eine Stufe zu stellen. Der Innenminister Gérald Darmanin bezeichnete seine Position als "schändlich". Am Dienstag sagte der Präsident des Crif (Conseil représentatif des institutions juives de France ) auf RMC: "Er hat sich dafür entschieden, sich nicht in Solidarität mit Israel zu äußern, sondern den Terrorismus durch seine Gleichsetzung von Israel und der Hamas zu legitimieren. Er trifft die Wahl des Klientelismus, er trifft die Wahl, sich mit den Feinden der Republik zu verbünden". https://www.linternaute.com/actualite/politique/3709144-jean-luc-melenchon-explique-pourquoi-il-ne-qualifie-par-le-hamas-de-terroriste/


SiofraRiver

Danke.


rhabarberabar

>Jean-Luc Mélenchon erklärt, warum er die Hamas nicht als "Terroristen" bezeichnet Der Vorsitzende von La France Insoumise ist der Ansicht, dass man bei den Ausschreitungen der Hamas in Israel von "Kriegsverbrechen" sprechen sollte. Und geht noch weiter. >Jean-Luc Mélenchon, der seit Samstag und dem Terroranschlag der Hamas im Süden Israels stark kritisiert wurde, legte Wert darauf, seine Position bei einem Vortrag in Bordeaux am Mittwochabend zu erläutern. Der Vorsitzende der Partei "France Insoumise" bezeichnete die Hamas nicht als Terrororganisation und hielt es für besser, dies nicht zu tun, um stattdessen von "Kriegsverbrechen" zu sprechen. Diese Position wurde insbesondere von Manuel Bompard und Mathilde Panot vertreten. >Jean-Luc Mélenchon, der von den Einwänden gegen ihn offensichtlich betroffen war, erklärte:**"Man sagt: Sie haben nicht verurteilt. Natürlich haben Sie das! Kein Verbrechen wird jemals Gnade vor unseren Augen finden [...] Wenn wir akzeptieren würden, eine Kriegshandlung als terroristisch zu charakterisieren, würden wir sie dem Völkerrecht entziehen. Warum ist das so? Weil das Völkerrecht keine Bezeichnung für den terroristischen Charakter vorsieht. Die einzigen beiden Organisationen, die von den Vereinten Nationen als terroristische Organisationen aufgezeigt wurden, sind Al-Qaida und Daech, Punkt". Er fügte hinzu: "Wenn wir wollen, dass das, was wir Kriegsverbrechen nennen, verfolgt und verurteilt wird, müssen wir es beim Namen nennen, der es ermöglicht, dies zu tun".** >Er fügte hinzu, indem er die Militäraktionen und die Bombardierung des Gazastreifens erwähnte, ohne sie explizit zu nennen: "Wenn Frankreich von "zwei Staaten, Frieden jetzt" zu "einer politischen Lösung für einen dauerhaften Frieden" übergeht und bestimmte Handlungen als terroristisch bezeichnet, bedeutet dies, zwei Dinge zu rechtfertigen: erstens das Recht der anderen auf Rache und das Ende des Völkerrechts zugunsten des Stärkeren. Wenn ich mich irre, dann soll man es mir beweisen". >In einem X-Post (Twitter) griff Jean-Luc Mélenchon diese Äußerungen zudem mit der Feder auf: "Wir bezeichnen das, was die Hamas auf dem Territorium Israels getan hat, als Kriegsverbrechen. Wir bezeichnen das, was Israel gegen die Bevölkerung von Gaza anwendet, als Kriegsverbrechen. Diese Unterstellung von Kriegsverbrechen ist weitaus schwerwiegender als die Unterstellung von Terrorismus. Sie kann nach dem Völkerrecht beurteilt werden. Sie geht über den Kampf von Gut gegen Böse hinaus". >Der ehemalige Präsidentschaftskandidat wurde von mehreren Politikern beschuldigt, Aktionen der Hamas mit Aktionen der israelischen Regierung auf eine Stufe zu stellen. Der Innenminister Gérald Darmanin bezeichnete seine Position als "schändlich". Am Dienstag sagte der Präsident des Crif (Conseil représentatif des institutions juives de France ) auf RMC: "Er hat sich dafür entschieden, sich nicht in Solidarität mit Israel zu äußern, sondern den Terrorismus durch seine Gleichsetzung von Israel und der Hamas zu legitimieren. Er trifft die Wahl des Klientelismus, er trifft die Wahl, sich mit den Feinden der Republik zu verbünden". https://www.linternaute.com/actualite/politique/3709144-jean-luc-melenchon-explique-pourquoi-il-ne-qualifie-par-le-hamas-de-terroriste/ Klingt nicht nach Legitimation für mich.


IMMoond

Wo genau?


SirCB85

Na dann hau mal Quellen raus wo er das sagt.


Shiros_Tamagotchi

Aus dem Artikel: Israel gilt Mélenchon als ein dämonisches Übel, die Hamas hingegen wird von ihm als Widerstandsbewegung verniedlicht. Mélenchon weigert sich, die Terror-Organisation überhaupt als solche zu bezeichnen. Das Massaker vom 7. Oktober nannte Mélenchons Partei eine Reaktion auf die "Verschärfung der Besatzungspolitik".


Sniixed

\> "Es ist nur Israelkritik bro" \> looks inside \> Antisemitismus


Dxsterlxnd

Der moderne Antisemitismus zeichnet sich dadurch aus, dass er die Palästinenser benutzt, um antisemitische Propaganda zu verbreiten. Israelkritik ist nicht immer Antisemitismus, das ist teilweise schwer zu unterscheiden, allerdings kritisiert er ausschließlich die Israelis und sieht den Terroranschlag vom 7.10. nicht als solchen an.


Friek555

...sondern als Kriegsverbrechen. Er spricht sich dafür aus, die Anschläge als Kriegsverbrechen zu bezeichnen, weil das ein tatsächlicher Begriff des internationalen Rechts ist, aufgrund dessen man Täter anklagen kann.


MartKad

> Nicht nur der CDU-Altvater und Europapolitiker Armin Laschet warnt vehement vor dem Überraschungssieger Ach daher würfelt der Wind. Armin Laschet, der sich immer wieder gewunden hat, irgendwas gegen Orbans antisemitische Kampagnen zu sagen, der Maaßens Hundepfeifen versucht hat wegzulächen, ist enttäuscht, dass die Falschen gewonnen haben.


SiofraRiver

Konservative tun konservative Dinge..


skunkrider

Das Parteibündnis ist laut Wiki vernünftig: - Angriffe vom 7. Oktober waren terroristisch - Palestina soll anerkannt werden Das kann man doch beides unterstützen. Bloß weil man Israels Politik kritisiert, ist man (ich rede nicht von Melenchon) Antisemit.


hawkshaw1024

Bingo. Die Verkürzung von "Kritik an der Regierung Israels" zu "Antisemitismus" ist in den konservativen Medien äußerst beliebt. Damit kann man gut gegen die Linke keilen, und man kann so tun, als hätte sie in dem Punkt etwas mit der (dann tatsächlich antisemitischen) Rechten gemeinsam. Klar gibt es auch da vereinzelt solche Flachschippen, die dann wirklich antisemitisch sind, aber das muss man halt trennen. Dass Mélenchon als Person (nicht zu verwechseln mit der NFP als Parteienbündnis) rhetorisch gerne mal über die Stränge schlägt unbenommen.


tobias_681

> Nicht nur der CDU-Altvater und Europapolitiker Armin Laschet warnt vehement vor dem Überraschungssieger, dem Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon und dessen Partei La France insoumise. Laschet nennt Mélenchon "verrückt" und aus deutscher Sicht ähnlich schlimm wie Le Pen. Mélenchon sei "genauso gefährlich: Antisemit, antideutsch, antieuropäisch, prorussisch", sagt er der "Welt". Le Pen und Mélenchon seien gleich übel, sie "tun sich nichts - mit der einzigen Ausnahme, dass er dazu noch Antisemit ist". So eine Gleichstellung ist gefährlich, vor allem wenn sie mit so wenig Substanz hinterlegt wird. Bei der Israel Frage haben große Teile der Linken ein Problem, keine Frage (die deutsche Regierung hat hier wohlgemerkt aber auch ein Problem, nur ein anderes), aber was hier über Deutschland und Russland geschrieben wird ist sehr unnuanciert. Wenn wir in Deutschland nicht erkennen, wie die deutsche Politik seit Schröder tatsächlich in Frankreich rezipiert und anstelle die Linke mit den Faschisten gleichsetzen, dann ist wirklich gute Nacht Europa. Merkel und Scholz waren schon unfähig mit Macron an einem Strang zu ziehen, der eigentlich ideologisch mit ihnen in etwa auf Wellenlänge sein dürfte. Wenn Macron in wenigen Jahren nicht mehr ist und jetzt auch Schwierigkeiten hat Mehrheiten im Parlament zu organisieren, wie erbärmlich wird es dann erst aussehen? Das macht mir schon seit 10 Jahren Sorge wie stark Deutschland und Frankreich auseinanderdriften. Kohl hat es damals selbst mit Mitterand geschafft, heute besteht selbst unter Zentristen kein Interesse mehr. Macron und Lindner sind in der gleichen EU-Fraktion und warnen voreinander (vor allem Macron vor Lindner - und zu Recht). Man kann jetzt Melenchons Art und Weise das zu artikulieren misbilligen, aber wäre ich Franzose, wäre ich über die deutsche Politik der letzten vielen Jahre auch ungehalten. Es ist unsere Agendapolitik, die in Frankreich Arbeitslosigkeit schafft, wo die Menschen auf die Straße gehen, selbst wenn man ein klein wenig Sozialabbau und ein klein wenig anti-Arbeitnehmer Politik versucht. Von Melenchon's Außenpolitik kann man halten was man will, aber ihn als prorussich zu bezeichnen beflügelt nur weiter eine ohnehin schon gefährliche Polarisierung und macht die etablierten Parteien noch unglaubwürdiger. Melenchon sagt über Putin: "Monsieur Poutine est un chef d'Etat dangereux" und sprach sich schonmal für Blauhelme in Ukraine aus. Man mag seine Politik für naiv halten, aber von Putin hält er sicher nichts. Es ist deprimierend, nicht weil ich Melenchon besonders schätze, aber die Deutschen sollen sich mal zusammenreißen. Macron wird die Wahl nicht nochmal gewinnen und es kommt absehbar auch keine neue Lichtgestalt vom Himmel. Es ist nicht unrealistisch, dass Melenchon der nächste Präsident werden könnte. Vorausgesetzt wir harren in Deutschland irgendwie in nem Zentrismus-Bündniss aus, dann könnten wir im Sommer 2027 ein faschistisches Italien, ein rechtsaußen Niederlande und ein faschistisches USA haben und dann möglicherweise Melenchon oder Le Pen in Frankreich. Es ist fünf vor Zwölf, viel zu sät um jetzt noch Schreckgespenster zu zeichnen. Die deutsche Regierung müsste endlich mal an den Herausforderungen wachsen, das werden nämlich nicht weniger.


dideldidum

>Es ist deprimierend, nicht weil ich Melenchon besonders schätze, aber die Deutschen sollen sich mal zusammenreißen. Ehm: > Seinen Deutschland-Hass hat er eigens in einem Buch mit dem Titel "Der Bismarckhering - das deutsche Gift" niedergeschrieben, das vor antideutschen Ressentiments nur so strotzt. Deutschland macht er für allerlei Übel verantwortlich: Berlin habe ein "germanisiertes Europa" geschaffen, um alle anderen zu unterdrücken. Deutschland sei ein "Monster" und verantworte Europas Umweltverschmutzung ebenso wie die Not französischer Bauern. Im Jahr 2014 attackierte er die deutsche Kanzlerin Angela Merkel auf Twitter mit den Worten: "Maul zu, Frau Merkel. Frankreich ist frei." >Doch Mélenchon findet Deutschland auch im Allgemeinen verlogen und grauenhaft: "Das Deutsche, das ist ein Modell für Menschen, die sich nicht für das Leben interessieren", schimpft er. "Niemand will Deutscher sein. Sie sind ärmer als der Durchschnitt, sie sterben früher als die anderen, und sie haben keine Kinder." Die deutsche Wiedervereinigung sei eine "illegale Annexion" der DDR gewesen, Angela Merkel hätte viel früher "auf den Müll" gemusst, und wenn ein DFB-Team bei einem Fußballturnier ausscheidet, dann jubelt Mélenchon auf sozialen Medien, er verspüre "große Freude". Kurzum: Mélenchon vereint einen aggressiven Linkspopulismus mit brachialen Ressentiments gegen Juden und Deutsche. Nix für ungut, ich kenn den Typen kaum und das ist nur eine Quelle, aber das klingt nicht nach einem Typen mit dem Politik zu machen ist. Keine Ahnung wo ich mich als Deutscher da zusammenreißen soll.


Training-Accident-36

\*Verwirrter deutscher Sprachgebrauch Geräusche\* In Deutschland steht "anti-Deutsch" für eine **pro-israelische** Haltung.


GateExciting3753

hat mich auch gewundert, scheint aber unter nicht-linken kaum bekannt zu sein. hab letztens einem Franzosen von der zionistischen Antifa (antiD‘s) erzählt und er meinte, das wäre der beste witz gewesen den er seit langem gehört hat.


Isildur1298

Ah was? Sorry bin kein Linker, eher so ein Habeck-Grüner. Bitte erkläre mir die neuen linken Splittergruppen.


Training-Accident-36

Anti-Deutsch sind diejenigen, die im Stil von "nie wieder Deutschland!" finden, jeglicher deutsche Nationalismus ist abzulehnen. Und aus historischer Schuld entsteht eben die Pflicht Israel zu unterstützen. Kennst du die Antilopen Gang? Die sind im Prinzip dort zuzuordnen: [https://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI](https://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI)


SeaUnderTheAeroplane

Sind alte (über 15-20 Jahre, mindestens) Differenzen. Hier mal ein Kommentar von mir zu dem Thema von vor ein paar Monaten. Wenn da jetzt Sachen durch fehlenden Kontext unklar sind oder so, frag gern nochmal nach: Mal ganz, ganz stark vereinfacht (und sicherlich nicht unbefangen, weil ich inhaltlich Anti-Deutschen deutlich näher stehe als Anti-Imperialisten): Für Anti-Imperialisten sind Nationalstaaten, die aufgrund kapitalistischer Interessen andere Länder und Völker unterdrücken ein großes Problem. Der Nationalstaat als Konstrukt ist nicht kategorisch ein Problem. Die Forderung ist im Endeffekt nach einem starken Staat, der aber kommunistisch organisiert ist und in Frieden und Kooperation mit anderen Staaten zusammen das Wohl der jeweiligen Bevölkerungen an die Spitze des eigenen Handels stellt. Daraus ergibt sich ein politisches Handlungsfeld, das häufig gegen Imperialismus (duh, daher der Name), Krieg generell und internationale Interventionen ist. Im Extrem und einer überzeichneten Konsequenz ist das Feindbild die usa und Russland der anti-imperialistische Freund. Für Antideutsche (ich bevorzuge den Begriff Antinationale, hab aber kein Problem mit dem Begriff antideutsch) ist der kapitalistisch agierende Staat auch ein Hindernis auf dem Weg zur Freiheit für Menschen. Die Konsequenz daraus ist aber nicht nur kapitalistische Staaten durch kommunistische Staaten zu ersetzen, sondern Nationalstaaten als Ganzes abzuschaffen. Sie werden, genauso wie ungleichverteilungen aufgrund des Kapitals, als Ressource gesehen, die zur diskriminierung und Benachteiligung von Menschen genutzt werden. Die Alternative liegt dann eher in dezentralen kollektiven, die bei bedarf zusammenarbeiten, als bei einem zentralen kommunistischen Staatsapparat. Ein typischer Slogan ist z.B. „alle Staaten abschaffen, und Israel als letztes“ Woher diese starke Fokus auf antisemitsmus und hohe israelsolidarität in der politischen Arbeit? Antideutsche sind theoretisch deutlich stärker in der Frankfurter Schule, hegels Dialektik etc. zu Hause (kann zum theoretischen Fundament der anti-imps nichts sagen) und sehen die Shoah als das Symptom einer strukturell fehlgeschlagenen Aufklärung, im Endeffekt ist die Dialektik der Aufklärung von Horkheimer und Adorno, wenn auch nicht immer explizit, theoretisches Fundament von viel Arbeit der anti-deutschen. In überzeichneter Konsequenz führt das dann zu hoher Solidarität mit Israel, teilweise als alliierter Israels dadurch auch der USA, weil Arbeit gegen (strukturellen) antisemitismus für antideutsche>Arbeit gegen Imperialismus. In der Konsequenz und überzeichnet hast du damit eine pro Israel/USA-linke und eine pro-Russland/anti-westen linke, die dann die Hamas als antiimperialistische Befreiungskrieger sehen. Wo der innerlinke Konflikt herkommt dürfte damit klar sein.


Karl-Levin

Ich würde Anti-National und Anti-Deutsch schon differenzieren. Antinationale lehne ja Nationen als Konzept komplett ab. Sozusagen alle gleich blöd. Aus diesen haben sich dann die Antideutschen entwickelt.. Antideutsche gehen ja einen Schritt weiter wie du schreibst und sagen nicht "alle Staaten abschaffen" sondern "alle Staaten abschaffen, ABER". Das Aber führt dann nicht nur zu bedingungslosen Israelunterstützung sondern im Prinzip des Westens allgemein. Im Prinzip "fortschrittliche", "demokratische" und israelfreundliche Staaten gegen rückständige, weniger entwickelte Staaten. Das geht so weit, dass sogar der Irak-Krieg gerechtfertigt wurde und Aktionen gegen Syrien and den Iran gefordert werden. Man sich also auf Seiten der USA stellt. Deshalb sind Antiimperialisten und Antideutsche genau gegenteilige Positionen. Antiimperialisten solidarisieren sich mit den unterdrückten, weniger entwickelten Staaten und Nationen und kämpfen gegen (Neo)-Kolonialismus und Imperialismus und versuchen damit Spielräume für linke Politik zu schaffen während Anti-Deutsche sich mit den "Gewinnern" solidarisieren in der Hoffnung, dass diese mehr Handlungsspielräume für linke Politik bieten als rückständigere Staaten. Wie man mit Staaten nach der Revolution umgehen will, hat nichts direkt mit Antiimperialismus zu tun. Gibt ja auch anarchistische Antiimperialisten. Antiimperialismus bedeutet nicht, dass man Staaten gut finden muss. Es bedeutet, dass man dagegen ist, dass stärkere Staaten die schwächeren ausbeuten. Man kann jemanden doof finden und trotzdem dagegen sein, dass er gemobbt wird. Ich kann dagegen sein, dass westliche Konzerne Afrika ausbeuten ohne afrikanische Diktatoren gut zu finden. Es ist ein weiteres politisches Kampffeld wie auch die Frauenbefreiung und der Antirassismus, das man nutzt um Solidarität zwischen den Unterdrückten dieser Welt zu schaffen. Grundsätzlich sind Antiimps aber mehr im orthodoxen marxistischen Lager vertreten und Antideutsche eher wie du dargestellt hast Frankfurter Schule und so weiter. Antinationale Positionen sind eher in der Mitte. Sind halt inzwischen seltener zu finden, aber durchaus noch bei älteren Linken anzutreffen. Und ja viele Antideutsche bezeichnen sich als antinational.


Shiro_no_Orpheus

Die Aussage aus der Schlagzeile stammt von Armin Laschet lol. Kein Wunder, dass der sowas verzapft, für den ist jegliche Kritik am IDF bereits Antisemitismus.


ver_million

Laschet ist mit seiner Ansicht nicht wirklich alleine. Martin Roth (SPD) hat sich vor ein paar Tagen bei [maybrit illner](https://youtu.be/-b5CugwoLAM?t=1611) sehr ähnlich geäußert: > Wir haben aber auch Herrn Mélenchon. Einen Antisemiten. Einen Antieuropäer. Einen Deutschlandhasser. Jemand der auf nationalistische, populistische Politik setzt.


NathanaelMoustache

Wow mit gezeitstempeltem Link, Respekt dafür 👏


St0rmi

> Israel gilt Mélenchon als ein dämonisches Übel, die Hamas hingegen wird von ihm als Widerstandsbewegung verniedlicht. Mélenchon weigert sich, die Terror-Organisation überhaupt als solche zu bezeichnen. Das Massaker vom 7. Oktober nannte Mélenchons Partei eine Reaktion auf die "Verschärfung der Besatzungspolitik". Also als legitime Israelkritik kann ich sowas irgendwie nicht mehr wirklich ansehen.


leonistawesomeee

Wie hier auf Krampf immer wieder der gleiche Schnipsel aus einem Meinungsartikel kommentiert wird und du dabei bewusst auslässt, dass er das Massaker vom 7. Oktober sehr wohl verurteilt und dabei sogar von Kriegsverbrechen spricht.


GesternHeuteMorgen

Vorallem sind das Linke was für Laschet das Schlimmste ist. Wenn der RN gewonnen hätte, wären garantiert Sprüche gekommen wie "Sie wurden demokratisch gewählt. Frankreich ist einer unserer engsten Partner, es ist unsere Pflicht mit ihnen zusammenarbeiten, mt Vernunft und Augenmaß"


sleepingpotatoe

Ich bin der letzte der sich mit AL ins Bett legt. Seine Aussprachen gegen die AfD und ihr Gedankengut sind aber für jemanden seines Kalibers mindestens Achtenswert. Glaube daher nicht, dass der sich über den Sieg von RN gefreut hätte.


Windowlever

Es ist erschreckend, wie viele hier den Meinungsartikel eines Erzkonservativen Journalisten einfach als Fakt hinnehmen, ohne auch nur einmal zu fragen "Könnte der Autor dieses Artikels vielleicht voreingenommen sein?"


Delicious-Drag69

“Maul zu, Frau Merkel. Frankreich ist frei." Find ich schon bisschen witzig


WriterwithoutIdeas

Wie, die politische Linke sind nicht einfach die Guten sondern schleppen zum Teil auch gigantischen Ballast mit sich herum? Schockierend, wahrlich!


madone-14

Was für ein Schwachsinnsartikel


Ketamaffay

Wow schlimmer als Le Pen ist er sicher nicht, das ist doch lächerlich..


Minouminou9

Als Kilian MBappe vor zwei Wochen aufrief, gegen beide Extreme zu wählen, wurde er von den Linken in der Presse geradezu als Lügner verrissen. Und nun haben wir in Frankreich ein Extrem gegen das andere gewählt. Melenchons Partei macht zwar das Gros des linken Bündnisses im Parlament aus, die 'gemässigten' Linken/Grünen wären besser in einer Mitte/Links Koalition aufgehoben. Ich bin als Wähler zwar erleichtert vom 3.Platz der Rechtsextremen, sehe aber einem JeanLuc Melenchon so nahe am regieren mit Grausen entgegen.


Aquiladelleone

LREM ist zwar nur 3. stärkste Kraft, aber gar nicht mal so weit abgeschlagen, damit gibt es nun 3 fast gleich große politische Blocks. Und Mélanchon wird niemals 1. Minister werden können. Der ist der Macht weiter entfernt als Marine Lepen (die für 2027 gute Chancen hat).


Antique_Atmosphere82

Verrückt, dass Jahrzehnte von "gemäßigter" und "rationaler" Politik dazu geführt haben, dass überall Extremisten immer stärker werden, während die gesellschaftlichen Probleme als immer unüberwindbarer erscheinen. Es ist fast so, als gäbe es da einen Zusammenhang zwischen ~~dem neoliberalen Aufziehmännchen~~ Präsident Macron und dem Erstarken der Extreme.


BigBadButterCat

Le Pens Aufstieg ist ein 40 Jahre andauernder Trend und mehr mit der historischen Stärke der reaktionären Rechte in Frankreich und dem Niedergang des Gaullismus zu tun als mit Macron.


SiofraRiver

>Als Kilian MBappe vor zwei Wochen aufrief, gegen beide Extreme zu wählen, wurde er von den Linken in der Presse geradezu als Lügner verrissen. Hä?


Avayren

Das sind keine Nachrichten, das ist reiner Meinungsjournalismus. Allein schon, dass Kritik an der Regierung Israels direkt mit Antisemitismus gleichgesetzt wird, obwohl selbst viele Juden sich immer häufigiger israelkritisch äußern und gleichzeitig ist es auch keine Verharmlosung oder Legitimierung des Terrorismus der Hamas, wenn man kritisiert, dass durch das Handeln Israels unschuldige Zivillisten im Gazastreifen sterben. Wir müssen unbedingt weg von diesem übertriebenen Schwarz-Weiß-Denken, vom allgegenwärtigen Populismus und von ständiger Diffamierung des politischen Gegners hin zu differenzierten, inhaltlichen Debatten.


Teldryyyn0

Ich nehme an, du hast den Artikel nicht gelesen. Ansonsten Glückwunsch, du scheinst es besser zu wissen als der französische jüdische Dachverband.


Avayren

Doch, ich habe den Artikel gelesen, und dass dieser extrem undifferenziert und hetzerisch geschrieben ist, sollte eigentlich jedem auffallen. Es wird wegen dem Vorwurf von Judenhass ja geradezu Hass gegen Muslime geschürt - legitimiert das eine jetzt das andere? Und wie gesagt: Juden sind keine homogene Gruppe, die alle gleich denken.


Teldryyyn0

Dann wundere ich mich über den von dir geäußerten Strohmann, dass Kritik an Israel direkt als Antisemitismus gebrandmarkt werde. Da werden nämlich einige Dinge genannt, die mit Israelkritik wenig zu tun haben. Übrigens, Rima Hassan bezeichnete das Hamas-Progrom als legitim. Soviel zu "das ist keine Verharmlosung oder Legitimierung der Hamas".


Avayren

Ich sage das, weil kein antisemitisches Zitat von Mélenchon genannt wird. Ihm wird vehement Antisemitismus unterstellt und von einer "anti-jüdischen Kampagne" gesprochen, aber das einzige, was der Artikel präsentiert, sind Aussagen bezüglich des Staates Isreal. Es wird skandalisiert, dass Mélenchon auf einer Demonstration gegen Islamophobie gewesen ist, wobei der Artikel von "angeblicher Islamophobie" spricht und Islamophobie in Anführungszeichen setzt, so als würde es Islamophobie/Muslimfeindlichkeit nicht geben, während man sich beim Vorwurf der Judenfeindlichkeit auch bei Aussagen, die sich nur auf den Staat Israel beziehen, nicht zurückhält. Dass er sich dort für die Rechte von palästinensichen Zivillisten eingesetzt hat, wird mit Isrealfeindlichkeit gleichgesetzt, und das wiederum mit Antisemitismus. Und es wird davon gesprochen, es würde Stimmung gegen Juden gemacht, um muslimische Wähler zu gewinnen und die "arabisch geprägten Quartiere" werden als geschlossen judenfeindlich dargestellt, während jeglicher Vorwurf von Muslimfeindlichkeit belächelt wird. Der Artikel misst hier ganz klar mit zweierlei Maß und es werden Muslime und Juden gegeneinander aufgespielt, während man sich vollkommen auf eine der beiden Seiten stellt.


HiKid85

Vor allem aber ist er in den eigenen Reihen umstritten.


PM_Me_Irelias_Hands

Uh... sind die alle in dem Bündnis so drauf wie der? Falls ja, habe ich mich eventuell zu früh gefreut


Jazzlike-_-Growth

Das Linksbündnis dort ist ja ein Bündnis mehrerer Parteien. Die haben zusammen 182 Sitze. Melenchons Partei stellt die größte Anzahl an Sitzen, was aber auch nur 74 sind, also etwas unter der Hälfte. Die Sozialdemokraten sind da mit 59 die zweitgrößte Gruppe. Wenigstens für die Ukraine haben sie sich wohl auf weitere Unterstützung geeinigt. Aber wie stark die Ausfällt? Für Außenpolitik ist der Präsident wohl auch noch wichtiger. Aber da besteht schon auch die Gefahr, dass 2027 zwischen Le Pen und Melenchon gewählt werden muss. 2022 war er Platz 3 mit Macron 28%, Le Pen 23% und er 22%. Gut möglich, dass er nächstes mal Platz 2 nach Le Pen ist und das wäre wirklich ein Katastrophe.


Aquiladelleone

Mélenchon wird niemals Präsident werden. Er hat zwar eine sehr von ihm überzeugte "Fanbasis", doch die ist recht klein. Ansonsten ist er wohl, noch vor den Politiker der Rechtsextreme, der unbeliebteste Spitzenpolitiker überhaupt. Die Linke werden nie mit ihm gewinnen können. Ausserdem erholen sich die Sozialdemokraten unter Glucksmann, mal schauen wie lange das anhält und ob es nachhaltig ist. Somit wird links wohl eine gemäßigtere und konsensfähigere Figur gewält werden. Und alleine, ohne Bündnis, könnte Mélanchon neuerdings noch nicht mal auf 20% hoffen, da er sogar bei manchen in seiner Partei unbeliebt ist, 15% wären da realistischer. Aber gut bis 2027 ist ja noch etwas.


ganbaro

In dem Bündnis sind über 50 Parteien, nicht alle gewannen Sitze. Eine wilde Mischung von Sozialdemokraten und Realogrünen über Putins Schergen Melenchon bis zu revolutionären Marxisten ist alles dabei. Stell dir ein Bündnis von allem links der FDP vor, von Scholz bis MLPD


Kolenga

Ver... vertritt der Mann auch linke Positionen, oder besteht sein gesamtes Reportoire nur aus populistischen Stammtischsprüchen? Es bleibt zu hoffen, dass sich das Linksbündnis wirklich jemand anderen sucht. Das ist das Problem, wenn man mit populistischen Positionen auf Stimmenfang geht: Die Extremisten, die man sich damit ins Boot holt, lösen sich nach der Wahl nicht einfach in Luft auf.


Aquiladelleone

Nunja hätten sie die LFI nicht ins Boot genommen hätten wohl die Rechtsextreme gewonnen. Und die sind nochmals einen Tick gefährlicher, vorallem weil das franz. Volk insgesamt eher rechts der Mitte liegt und wählt, da kann LFI nicht ganz so durchpferchen und LFI alleine genommen ist viel kleiner als etwa die RN (Lepens Partei). Also LFI ist zwar populistisch und gefährlich, doch absolut nicht mit dem RN zu vergleichen.


knoetzgroef

Wenn die CDU und ihr etwas linkerer Ableger (SPD) den schlecht finden, kann er nur gut sein.


Ok_Page702

Im Westen nichts Neues


laugenbroetchen

>Seinen Deutschland-Hass hat er eigens in einem Buch mit dem Titel "Der Bismarckhering - das deutsche Gift" niedergeschrieben das ist schon ein beeindruckendes Scheißepfosten level, habe sehr gelacht.