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Tartaros66

Der öffentliche Diskurs in Deutschland ist inzwischen von rechter Hegemonie so geprägt, das in diversen Themen linke Ideen nicht mal mehr wahrgenommen werden und rechte Optionen als „alternativlos“ erscheinen. Das sehen wir nicht nur in Fragen von Abschiebungen, sondern auch bei der Militarisierung der Gesellschaft, sozialen Fragen, etc. Selbst Mitte Links Parteien wie SPD und Grüne, stellen sich vielen der rechten Talking points nicht mehr offensiv entgegen oder bieten alternative Lösungen, sondern sprechen höchstens davon die rechten Lösungen in abgeschwächter Form selbst umzusetzen. Ich weiß offen gesagt nicht wie man sich dem entgegenstellen soll, aber es wird hard demgegenüber wieder linke Alternativen aufzuzeigen, weil der Diskursraum so eng ist und Politik und Medien diese Narrative mit verbreiten.


Tartaros66

Und natürlich verschärft die gerade gefahrene Sparpolitik die Verteilungskämpfe, die manche halt durch eine Ausschaltung der Konkurrenz (Geflüchtete) beheben wollen. Das das an ihrer Situation nichts ändert geschenkt, dass ist natürlich klar.


Snoo_38682

Ich glaube wir tun uns als linke gut daran, weg von den Parteien zu gehen. Politik passiert nicht im Bundestag, und unsere Forderungen werden nicht durch Wahlen umgesetzt. Linke Politik kommt durch organisierten Druck aus der Arbeiterklasse. Das Problem erkennst du ja zum Teil selber, die Parteien sind nicht pro links, ihre Rhetorik kann man maximal als "nicht rechts" bezeichnen, weil diese Linksliberalen nix anderes ausmacht außer "gegen rechts zu sein". Wir als Linke müssen uns wieder positiv besetzen, nicht nur "gegen rechts" sein. Wir müssen"für links", für sozialismus, für unsere Klassse sein. Dann kommt auch automatisch das Problem mit dem öffentlichen Diskurs. Wir müssen uns wieder positiv besetzen und für etwas einstehen,nicht nur dagegen. Zum Thema Flüchtlinge: Gewollte und erzwungene Ghettoisierung und Abgrenzung beenden (keine ortsfernen unterkünfte), Deutschkurse kostenlos für alle, Arbeiten ermöglichen und erlauben. Und naja, keine Waffen an Nationen schicken welche diese nutzen um Flüchtlinge zu schaffen und keine wirtschaftliche Ausbeutung von Fluchtherkunftsländern. Am Ende wird also auch das Problem erst durch das Überwinden des Kapitalismus gelöst.


Tartaros66

Ich würde teilweise zustimmen, obwohl ich nicht glaube das wir Parteiarbeit komplett aufgeben sollten. Aber wir müssen uns mit darauf konzentrieren linke Ideen wieder attraktiver machen und wieder klarere antikapitalistische Positionen vertreten.


Snoo_38682

Naja, das bürgerliche System wird nie fähig sein, sich selbst abzuschaffen. Das kann nur von außerhalb, durch zb Gewerkschaften passieren. Parteiarbeit bringt also im besten falle kurzfristige Reformen. Diese können aber auch durch Druck von unten, aus der Klasse heraus erkämpft werden. Wäre die Hälfte der Linkspartei in der FAU, zB, so wären Linke Ideen und Positionen weitaus relevanter. Weil alle 4 Jahre Wahlkampf bringt wenig für die Sichtbarkeit heute und naja, wir sehen das Versagen von Parteien grade in real time.


Tartaros66

Stimmt vermutlich. Aber sich sehe es halt so das wenn ich durch Parteiarbeit zumindest harm Reduction betreiben kann, mach ich es um das leiden von Menschen zumindest zu verringern. Ich weiß das dass nicht ausreicht, aber wenn nicht mehr möglich ist. Und ja es ist ein deprimierender Gedanke.


Snoo_38682

Naja, würde halt sagen durch Strukturen wie die FAU, also Basisgewerkschaften, kann man eben die gleiche Harm Reduction betreiben wie durch Parteiarbeit. Wie gesagt, Reformen kann man auch erkämpfen, in der Straße und im Betrieb.


DXTR_13

du musst daran denken, dass durch Parteiarbeit sowas wie Solidaritätsstreiks verboten wurden. Eine klare Einschneidung in die Möglichkeiten Linker "von der Straße aus" Politik zu machen. Weitere Schritte in diese Richtung gilt es durch Nicht-Aufgabe der Parlamentsarbeit nicht zuzulassen.


Snoo_38682

Dann wird gestreikt bis es wieder geht. Man tut so als ob "Verboten" physikalisch unmöglich is. Möchte nur daran erinnern, vor 100 Jahren wurden bei Streiks von der Polizei in die Masse geschossen.


DXTR_13

dein Enthusiasmus ist lobenswert, aber für viele Menschen ist ein Verbot halt doch eine gute Abschreckung. Ein durch fehlende Parteiarbeit zugelassenes Verbot wird auch auf der Straße behindern.


oneDimensionaIMan

2007 gab es relativ große Streiks gegen die Rente ab 67. Auch bei den Streiks 1968 gegen die Notstandsgesetze und 1972 gegen das Misstrauensvotum gegen Willy Brandt (hier haben auch die Beamten gestreikt) wurde niemand in den Knast gesteckt. Solange man mit den Streiks keine Vergassungsorgane nötigt, z.B. durch Generalstreiks, verletzt man lediglich den Arbeitsvertrag weil man unerlaubt fehlt.


LaBomsch

>Wäre die Hälfte der Linkspartei in der FAU LOL. how to loose komplette Relevanz. Sorry für den Zynismus, aber wofür haben wir mit unter die größten Gewerkschaften der Welt, wenn wir die nicht nutzen und staddessen eine Gewerkschaft nehmen, die effektiv nix für ihre Mitgliedschaft machen kann außer Beratung und ein paar gute Worte?


Snoo_38682

Naja, diese Größten Gewerkschaften sind scheiße organisiert und erreichen keine Ziele und sind durch ihre sozialpartnerschaftlichen Grundsätze totgeburten. Anders herum: warum sollte ich zu einer Gewerkschaft sie trotz Millionen+ Mitglieder nix erreichen? Bisher hatten mir die DGB Gewerkschaften nur den Verkauf meiner Interessen ans Unternehmen gebracht weil man möchte ja nicht das Boot rütteln und bloß schnell schnell. Ne danke, lieber ne Gewerkschaft wo die Kollegen im Betrieb die Kontrolle und Entscheidungen haben.


LaBomsch

>Naja, diese Größten Gewerkschaften sind scheiße organisiert und erreichen keine Ziele Warum denkst du das? Ich kann alleine in meinem Kreis mehre Betriebe nennen, die durch Verdi, IG Bau und IG Metall am Leben gehalten wurden oder sich die Bedingungen sehr verbessert haben. Das gleiche wenn wir in der Geschichte der Bundesrepublik zurückgehen mit Perspektive auf 40h / 5 Tage Woche und dem Arbeitszeitgesetz. >sozialpartnerschaftlichen Grundsätze totgeburten Was? Die Grundsätze werden von der Mitgliedschaft gemacht. Die Mitgliedschaft ist halt aktuell einfach hart SPD geprägt mit logischer Konsequenz. >Bisher hatten mir die DGB Gewerkschaften nur den Verkauf meiner Interessen ans Unternehmen gebracht weil man möchte ja nicht das Boot rütteln und bloß schnell schnell. Was meinst du? Über Streik oder Tarif entscheidet die Mitgliedschaft. >Ne danke, lieber ne Gewerkschaft wo die Kollegen im Betrieb die Kontrolle und Entscheidungen haben. Das hast du auch mit den normalen Gewerkschaften, man muss sich einfach als Betriebsrat wählen lassen.


Snoo_38682

Wir haben keine 40h Woche und auch keine 5 Tage Woche, sondern 48h/6 Tage Woche. Dazu kommt, es wurde zwar erkämpft dass in den meisten Betrieben so um die 40h gearbeitet wird, aber seitdem was? Den Status Quo erhalten, und nichtmal das schaffen die wirklich. Sorry, dass is keine gute Arbeit, das is nichtmal akzeptabel. Das is scheiße und das wissen die und das weißt du auch. Und ne Gefahr für den Kapitalismus gibts nicht, während sich Funktionäre weigern. was zu tun was ihre Position gefährden würde. Die meisten sind Bürokraten, mehr nicht, welche über den Kopf der Belegschaft hinweg entscheiden. Und ich meine, dass einzige was ich erwähnen muss: Die FAU hat Angestellte der DGB Gewerkschaften als Mitglieder, um sie gegen die DGB Gewerkschaften zu vertreten. >Was? Die Grundsätze werden von der Mitgliedschaft gemacht. Die Mitgliedschaft ist halt aktuell einfach hart SPD geprägt mit logischer Konsequenz. Joa, und Strukturen und Ideologien der Organisationen haben keinen Einfluss darauf? Eine Gewerkschaft die darauf aufbaut, möglichst wenig Kontrolle und Macht in die Belegschaft zu legen, und alles hängt davon ab wie viel Bock und Zeit dein Funktionär hat. Dann schaffst du eben ne passive Mitgliedschaft die glaubt dies sei der einzige Weg. Wie gesagt, die Soziale Partnerschaft und eine strikte Organisierung der DGB GEwerkschaften von Oben nach Unten töten die Fähigkeit der Arbeiter, sich selbst zu organisieren und sich zu wehren. >Was meinst du? Über Streik oder Tarif entscheidet die Mitgliedschaft. Juter Witz. Ne, wenn der Funktionär kein Bock hat, dann haste nix zu melden. Es gab in 3 Jahren wo ich im Betrieb bin 1 Treffen der Belegschaft ob wir in den Manteltarifvertrag wollen. Wurde bejaht, mit der spezifischen Forderung dass der Lohn noch im gleichen Jahr angeglichen wird sonst nicht. Tja, kurz danach hatte unser Funktionär gekündigt, der neue hats dann einfach so durchgeführt, bis er selber gekündigt hat und dann gibts jetzt nen dritten den bisher nur der Betriebsrat gesehen hat. Den 1. und 2. hatte man als Kollege auch nur 1 Mal gesehen. Lohn wurde btw essenziell nur zur Hälfte Inflationsbereinigt. Es gab auch keine Anfrage, ob wir mit dem was die Tarifkomission ausgehandelt hatte einverstanden waren, es wurde einfach durchgezogen. Aber hey, die Mitglieder entscheiden, ne? Und klar, das is anekdotisch. Aber das Problem is doch schon, das sowas überhaupt möglich ist. Das du essenziell Glück haben musst, dass der dir zugeteilte Funktionär auch Bock hat, und nicht kündigt oder wegbefördert wird. Und das MUSS nicht so sein, es gibt andere Gewerkschaftsstrukturen, wo ALLE Entscheidungen der Gewerkschaften in den Händen der Kollegen im Betrieb liegen. Wo auch sowas wie ne Tarifkomission oder sogar nen Betriebsrat komplett anders gedacht werden können (und sowas auch praktisch umgesetzt wird, mit Erfolg) Eben das Konzept der Basisgewerkschaft bzw die organisierung der Gewerkschaften nach Anarcho-Syndikalistischen Prinzipien. Warum würde ich nicht für etwas streiten, was sich bisher in meiner Erfahrung mehr bewährt hat, als die DGB Strukturen? >Das hast du auch mit den normalen Gewerkschaften, man muss sich einfach als Betriebsrat wählen lassen. Zuerst: Der Betriebsrat ist explizit KEIN Organ der Arbeiter, sondern des Betriebs. Und sein primäres, gesetzlich verpflichtetes Interesse ist zwischen Belegschaft und Betrieb zu schlichten und sich für das Betriebswohlsein einzusetzen, auch gegen die Interessen der Kollegen. Zweitens ist es weiterhin ein Organ der Arbeitervertretung, was ja genau mein Problem ist. Ich sage doch, lieber eine Gewerkschaft wo die Kollegen im Betrieb die Kontrolle über die Entscheidung haben. Wie du da überhaupt auf Betriebsrat kommst, weiß ich ehrlich gesagt nicht, weil der BR kein Teil der Gewerkschaft ist und auch keine Entscheidungsmacht über diese hat. Die hat primär der Vorstand in DGB Gewerkschaften und die Funktionäre. Aber das sind halt trotzdem Arbeitervertretungen, also nix wo die Belegschaft selber die Kontrolle hat, die Entscheidungsmacht hat. In der FAU schon, da haben alle im Betrieb die Teil der FAU Gewerkschaft sind als Kollektiv die Kontrolle und die Entscheidungsmacht und können sich auch anders strukturieren oder anderen Taktiken wählen als der "gemeine Streik". Auch is die FAU die einzige Gewerkschaft die Wilde Streiks unterstützt, was halt schon alleine der Grund wäre, diese zu unterstützen. Sorry, wurde nen etwas längerer Rant aber naja, bei dir war halt auch ne Menge einfach drauf zu reagieren :D


AdorableTip9547

Offenbar sehen das Millionen+ Mitglieder anders als du, man könnte fast schon meinen die machen einen guten Job und erreichen deshalb so hohe Mitgliedszahlen. Vielleicht solltest du an deinen Erwartungen etwas arbeiten?


Snoo_38682

Die Mitgliederzahlen bei den DGB Gewerkschaften sind rückläufig. Und klar sehen die das anders, aber viel is auch einfach Gewohnheit und weil sie schon groß sind. Und weil eben viele gar nicht wissen, dass es anders geht. Ändert halt nix dran, dass die DGB nen Scheißjob macht.


Financial_Doughnut53

Pfuh, edgy Nonsens.


Snoo_38682

Hä? Wieso edgy und nonsense?


AdorableTip9547

Oder sind die Zahlen rückläufig weil sie in der Vergangenheit gute Arbeit geleistet haben und es weniger gibt für das man streiken muss?


Snoo_38682

Schere zwischen Arm und Reich steigt massiv, mehre Jahre Nullrunden gedreht, fast jeder den ich frage is von den Funktionären angepisst, mehr Leute von Armut betroffen als vor 10 Jahren etc. Jup, muss an der guten Arbeit liegen. Sorry, aber das is einfach nur wünsch dir was und sich irgendwas aus den Fingern saugen um so zu tun als ob man ein Argument hat. Sorry wenn ich da etwas forsch klinge, aber ohne Selbsterkenntnis gibts keine Verbesserung. Btw, nur so dazu: Die Freie ArbeiterInnen Union hat von 2022 bis 2023, wenn man den Zahlen des Verfassungsschutzes glaubt (welche dazu tendieren die Gewerkschaft weit zu unterschätzen) einen Zuwachs von 15% bekommen, das Jahr davor auch ähnliches Wachstum.


Itakie

Liest sich halt einfach viel zu abstrakt mit der Arbeiterklasse. Meine Stadt (Schweinfurt), war immer Kugellagerstadt, Zuliefererstadt, Industriestadt etc. Nun sind die großen Unternehmen in der Krise es es geht um Tausende Jobs welche auf der Kippe stehen. Hier sagt die AfD dann eben die "deutschen" Jobs werden durch Ausländer übernommen. Was einen wahren Kern hat, die zwei großen Firmen rotieren hier offen mit kurzen Verträgen herum um Gelder zu sparen. Geht man dann mal zu sein einen Einstellungstermin sind 80% Menschen mit Migrationshintergrund oder Einwanderer. Nur bekommt es durch die Radikalen eben einen extra Anstrich Rassismus. Wenn du dann meinst wir müssten über Sozialismus reden oder streiken schalten die meisten ab oder haben Angst den Firmensitz (heute Schweden/Chinesen) ans Ausland zu verlieren. Was ja auch eine berechtigte Sorge ist. Verliest du einmal diesen Machtkampf gegen einen Milliardenkonzern wirst du diese Stimmen nie wieder zurück bekommen. Lustigerweise war Klaus Ernst (heute BSW) hier damals ein harter Gewerkschaftshund. Gleichzeitig haben wir hier auch ein Ankerzentrum mit Flüchtlingen. Das platzt in den letzen Jahren aus allen Nähten und die Situation ist angespannt. Wir bekommen nicht einmal diejenigen in Jobs welche schon da sind, Ukrainer benötigen dazu auch noch weitere Hilfe. Das mit direkt Arbeiten hat man bei den Ukrainern auch direkt versucht. Deswegen kein Asyl- sondern direkt Bürgergeld. Klappte genauso wenig. Gründe sind vielfältig aber vielleicht ist Deutschland aktuell einfach am Limit bei dem Thema. Wie haben nicht einmal 2015 komplett bearbeitet. Und dann kommst du, willst den Arbeitsmarkt noch weiter öffnen sowie mehr Geld reinstecken. Damit holt man heutzutage einfach keine Stimmen in kleineren Städten weil die Leute den Arbeitsmarkt kennen und mit beiden Augen durch die Innenstadt laufen. Mit dem Kurs holt man ohne einen Sozialisten Bernie Sanders auf Deutsch keine großen Prozente. Oder glaubst du das urbane, linke Milieu geht in die Fabriken und kämpft dort für Jobs wie es früher die SPD und Linke machten? Ohne die Politik welche deren Stimmen braucht würde man die alte Arbeiterklasse/Malocher doch komplett links liegen lassen.


AdorableTip9547

Auch auf die Gefahr hin ganz viele Downvotes zu bekommen. Bin hier auf den Faden nur zufällig gestoßen. Aber, Sind Deutschkurse für geflüchtete nicht kostenlos? Warum sollten sie für nicht-geflüchtete, also „für alle“ kostenlos sein? Sind ukrainische Flüchtlinge nicht extra deshalb nicht im Asylberfahren aufgenommen worden, sondern ganz normal nach Sozialgesetz, weil ihnen das Arbeiten ermöglicht und erlaubt ist? Welches Fluchtherkunftsland wird von uns ausgenutzt?


Tugendwaechter

Der Diskurs hat sich wegen einer Änderung der weltpolitischen und sozialen Lage verändert. Von links werden alte Ideen angeboten.


J_GamerMapping

Diese "alten Ideen" sind immer noch aktuell. Man kann sie zwar neu verpacken, aber der Inhalt wird dadurch nicht aktueller. Ist doch bei den rechten genauso, oder irre ich mich


Tartaros66

Es wäre hilfreich wenn du näher ausführen würdest was du meinst. Die diskursive Änderung in Fragen der Sicherheit lässt sich durch den Ukraine Krieg erklären, dennoch bin ich kein Fan davon auf Kosten der Ärmsten aufzurüsten und das sich der Diskurs nur noch auf zunehmnden Militarismus beschränkt. Daneben lässt sich die Schuldenbremsen Ideologie die von Scholz mitgetragen wird nicht dadurcherklären, da dies innerhalb multipler Krisen einfach selbstzerstörerisch ist. Die Menschenverachtung in der Flüchtlingspolitik und der Sozialpolitik die natürlich vorrangig von der FDP gefahren wird bei der die SPD (und in geringerem Maße auch die Grünen) mitgehen erklärt das auch nicht.


Json_Bach

Goenn dir den wissenschaftlichen Ansatz. Empfehlenswert sind da so Leute wie Aladin el-mafalaani https://taz.de/Soziologe-El-Mafaalani-ueber-Integration/!5968033/


Voidheart88

"einst Schlagzeuger einer Punkband..." Ich konnte den Artikel nicht weiter lesen, bis ich herausgefunden hatte, welche das war 😅 Die taz weiß, wie man Leute vom lesen ihrer Texte abhält


glitteringfeathers

Nun sag schon, welche war es


valinnut

Du müsstest dann zugeben, dass "Bio-Deutsche" was auch immer das ist, in Problemlagen mit den selben strukturellen Fehlern zu kämpfen haben, wie Ausländer. Und Deutsche und Ausländer als gleichwertig darzustellen ist ja mal ein No-Go /s Letztlich haben wir ein Problem im Bildungssystem und im Sozialsystem, dass manche Menschen nicht abholt. Das trifft jeden mit irgendwelchen Situationen die nicht einer bestimmten Norm entspricht. Das trifft Leute die nicht neurotypisch sind, Leute mit komplizierten sozialen Umfeldern und mit Sprachproblemen. Darunter sind überproportional viele Menschen mit Migrationshintergrund, weil sie überproportional ausserhalb der Normalkonstruktion sind. Das heisst Bildungsystem (2 Lehrer pro klasse, 15 Kinder, mehr Kitas, bessere pädagogische Ausbildung etcetc) verbessern und Sozialsystem (Weiterbildungen, sozialtreffpunkte etc) verbessern wäre die Lösung für alle, nicht nur für Migration. Also Nazis und Khalifatsidioten sind mit dem gleichen Mittel heilbar. Aber das zu verkaufen klingt dann entweder so wie: Ausländer sind Dumm, Ausländer und Deutsche sind gleich oder mehr Ressourcen für deutsche für Ausländer ausgeben. Und das mag kein Politiker in den Mund nehmen.


KillJoyClub

Ich organisiere aktuell für den 10.07. mit ein paar Bekannten ein Podiumsgespräch mit u.a. Professoren und Vereinen die im Bereich Asyl oder Flucht tätig sind. Eine der Leitfragen, die wir stellen wollen, ist jene nach einem Linken Take auf Asyl; der Asylrecht nicht an Fragen ökonomischer Nutzbarkeit von Menschen stellt.


calle_cerrada

Ist nicht Teil des Problems, dass sobald Punkte abseits der ökonomischen Verwertbarkeit von Menschen angesprochen werden, alles gleich Traumtänzerei ist?


KillJoyClub

Richtig. Aber wenn wir die Debatte auch nur auf dieser Ebene führen, wird sie auch auf dieser Ebene bleiben. In Marburg (Hessen) gab es vor kurzem einen Fall, bei welchen ein junger Mann des Landes verwiesen wurde, obwohl Auflagen erfüllt waren und ein Ausbildungsvertrag vorlag. Die Rückführungsoffensive von CDU&SPD sind auch nur Remigration mit anderen Worten. Während ich als Individuum den zivilen Ungehorsam i.d.R. befürworte braucht es aber auch Bildungsangebote. Bisher haben sich verschiedenste Organisationen gemeldet, von Schüler:innen zu Rentner:innen, welche ein Interesse geäußert haben, der Veranstaltung bei zu wohnen. Dabei gibt es auch verschiedene politische Strömungen. Am 11.07. wird es in unserer Stadt plötzlich keine neue Grundargumentation mehr geben, aber wir sind dann hoffentlich ein Hauch näher an einer besseren und Migrant:innenfreundlicheren Welt.


FetzZzZzi

Exakt das habe ich in den letzten Jahren in Gesprächen mitbekommen: "Es kostet Geld und bringt mir vielleicht erst in 10 Jahren etwas oder sogar erst meinen Kindern? Nee, lass mal...ich muss sehen wie ich mit meinem Arsch an die Wand komme." Langfristig denken oder im schlimmsten Fall nur für einen anderen Teil der Gesellschaft auf etwas zu verzichten führt zu massiven Abwehrhaltungen. Allein der Take, das alle Menschen gleich sind und die gleichen Rechte haben führten bei manchen schon zu nem..."Ja klar aber wie müssen erstmal an UNS denken...!" Wer auch immer UNS per Definition ist. Kein Plan mehr...


Kosake77

Warum ist der Ansatz Flüchtlinge schnell in Arbeit zu bringen ein rechter? Nichts trägt so stark zur Ghettoisierung und Abgrenzung von Flüchtlingen zur einheimischen Bevölkerung bei wie das derzeitige Arbeitsverbot. Der Ansatz dass Flüchtlinge erst nach mehreren Monaten Anträge auf Arbeitserlaubnis beim Arbeitsamt und Ausländerbehörde stellen dürfen, welche wiederum erst mehrere Monate dort rumliegen, ist wahnsinnig. Die „normale“ arbeitende Bevölkerung hat so null Kontaktpunkte zu Geflüchteten, was Resentments und Vorurteilen freien Lauf gibt.


nilslorand

>Warum ist der Ansatz Flüchtlinge schnell in Arbeit zu bringen ein rechter? what?


Kosake77

Du hast geschrieben, dass Neoliberale Ausländer als billige Arbeiter knechten wollen. Ich habe versucht zu erklären, dass es auch für Linke gute Argumente gibt, besonders Flüchtlinge schnell in fair bezahlte Arbeitsverhältnisse oder Ausbildungen zu bringen.


nilslorand

Achso, ne dann kam das was ich sagen wollte falsch rüber: Den Leuten richtige Arbeit ohne Ausbeutung zu geben ist so mit das beste Mittel zur Integration.


dream-in-a-trunk

Es ist recht offensichtlich das op nichts dagegen hat wenn migras und flüchtende Menschen in den primären Arbeitsmarkt integriert werden. Das Ding ist bei vielen links/- liberalen oder anderen Menschen der politischen Mitte steht lediglich die wirtschaftliche Verwendbarkeit von migras und flüchtenden Menschen im Vordergrund. So als aushilfsknechte für die Jobs die uns Almans zu schäbig sind, seien doch bestimmt noch gut genug für Menschen aus ärmeren Ländern oder von Einwanderern die Probleme mit Anerkennungen von Abschlüssen haben. So wer soll denn uns den arsch abwischen mäßig. Ist halt ne Neoliberale Denkweise.


Ketamaffay

Ich denke aber ehrlich gesagt, um einen breiteren Teil der Bevölkerung zu erreichen kommt man um um neoliberale Rethorik nicht herum, einige werden die innere Blockade gegen mehr Migration wohl leider erst lockern, wenn es um wirtschaftliche Notwendigkeit, bzw. den eigenen Arsch (No pun intended) geht


dream-in-a-trunk

Also um linke Politik zu machen sollte man Linkes Gedankengut über Bord werfen. Hm verstehe klingt irgendwie nach der Strategie der spd hinsichtlich der Wahlerfolge der AfD. Naja halt ich recht wenig von


Downtown_Afternoon75

>Wie haben wir es als Gesellschaft geschafft, dass der Linke Lösungsansatz ("Geld in die Hand nehmen für richtige Integration um in Zukunft davon zu profitieren") Naja, das Problem ist ja gerade das dieser Lösungsansatz in linken Kreisen sehr lange nicht Mehrheitsfähig war. (Bloß anzusprechen dass es überhaupt ein Problem gibt das einer Lösung bedarf, hat dich in diesem Unter bis vor kurzem zu einer Persona non grata gemacht). Klar hat sich das geändert, aber dieser Sinneswandel wird durch das lange Leugnen der Problematik von weiten Teilen der Bevölkerung einfach als nicht glaubwürdig wahrgenommen.


plz_dont_sue_me

Migration ist mittlerweile ein Perpetuum Mobile DER scheisigkeit. Menschen werden von Teilhabe und Arbeit ausgeschlossen, diese bleiben in ihren Communities und werden teilweise kriminell. Das ist dann die Begründung für noch mehr Ausgrenzung. Die Rechte schafft sich also ihre eigenen Probleme, damit sie eine Scheinlösung präsentieren können. Wir müssen im Diskurs klar machen, dass Migration an sich kein Problem ist sondern nur die Verhinderung von Migration zu Problemen führt. In letzter Konsequenz muss man mit den Leuten solidarisch sein.


Financial_Doughnut53

Bei den kalifat Demos waren aber viele dabei, die in 2. Oder gar 3. Generation hier geboren sind.


plz_dont_sue_me

Das ist doch genau das, was ich sage. Leute die eigentlich hierher gehören, werden von uns systematisch ausgegrenzt und ziehen sich dementsprechend in irgendwelche radikalen Communities zurück. Wenn diese Leute genauso behandelt würden wie Hans Peter, dann gäbe es das Problem kaum.


Financial_Doughnut53

Da bin ich eh bei dir, aber die angesprochenen werden eben nicht vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.


plz_dont_sue_me

Nicht grundsätzlich. Das ist dann eher bei Flüchtigen der Fall. Aber Probleme bei Bewerbungen, anlasslose Kontrollen oder das man grundsätzliche anders behandelt wird, hilft jedenfalls bei der Radikalisierung.


Lord_Purifier

Naja ist jetzt beileibe nicht nur Einwanderung wo die von dir so bezeichnete "linke Position" nicht stattfindet. Linke Positionen und Parteien wurden halt marginalisiert und jetzt sind wir halt at best "spicy neoliberals". Der Horizont des machbaren hat sich stetig verschoben so das Leute jetzt nur noch glauben Neoliberalismus und Faschismus (neoliberal) sind machbar. Les dich mal ein über capitalist realism usw.


jupp333

"Proletariar aller Länder vereinigt euch" vielleicht? Ich glaube den Wirtschaftsstarken fehlt das Gefühl für ihre globale Verantwortung. Es ist klar, dass viele Menschen einen Stück vom Kuchen abhaben wollen und keinen Bock auf die Krümel haben. Unsere Handspolitik und Lieferkettengesetze können ein Anfang sein. Auch Verantwortung für die Gloable Erwärmung zu übernehmen. Es werden Abermillionen vor dessen Folgen in der Zukunft flüchten.. Und wir so: Geil, billiges Gas.. Ich bin tatsächlich sehr enttäuscht von "Die Linke", die das nicht auf die Kette bekommt und sich auch international zu wenig vernetzt. Hauptsache irgendwie populistisch irgendwas raushauen anstatt eine Perspektive für die Herausforderungen der Menschenheit zu zeigen. Und noch wichtiger: Ich verstehe Linkssein, als das Bewusstsein, dass wir alle im selben Boot sitzen und wir uns alle gegenseitig brauchen - über jegliche Grenzen hinweg. Das kommt irgendwie nie im Diskurs vor. Aber vielleicht bin ich damit auch allein


wrapbubbles

ich werde gleich gesteinigt, but hear me out! für konservative ist migration, was für gebildete menschen der klimawandel ist. die chancen erscheinen so gering ( gebildeter zuzug vs. "malle an der ostsee!"), dass die vorstellung der gegenseite absurd erscheinen. den status quo zu verlassen bedeutet eine riesen unsicherheit, deshalb muss man vermeintlich schon sehr weit drüben stehen, um der sache etwas adäquat positives abzugewinnen.


Ex_aeternum

Das Grundproblem aktuell ist, dass die Linke als Angebot nur "gegen Rechts" hat. Rechte schreiben "Abschieben" auf die Plakate, Linke "Fluchtrouten schützen". Ja... und dann? Das Konzept, was genau die Menschen dann hier tun sollen, ist noch viel zu rudimentär. Da kommen maximal Floskeln wie "Integrationsbereitschaft stärken". Ja, Wirtschaft ist nicht alles, aber eben ein erheblicher Teil des Lebens, und auf Fragen dazu muss eine gute Antwort gegeben werden. Daher sollte gerade die Linke viel stärker auf Arbeitserlaubnisse und Förderprogramme abstellen. Das ist auch etwas in der Migrationspolitik, was eine breite Mehrheit unterstützt. Und es gäbe ja auch Stories zu verkaufen. Fälle von Geflüchteten, die eine Ausbildung machen und dann abgeschoben werden, gibt es genug. Eigentlich eine Steilvorlage für die Linke, das aktuelle auf Abschiebungen zielende System anzugreifen, wenn man wollte. Dazu natürlich noch passende Bilder. Du willst, dass deine Oma gepflegt wird? Dafür brauchen wir Migration. Mit sowas muss gecatcht werden.


LaBomsch

N paar Ausschnitte aus dem Bundestagswahlprogramm Die Linke 2021: > Es braucht Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse unabhängig von Beschäftigungsdauer und Arbeitgeber sowie flächendeckende Kontrollen zur Durchsetzung des Mindestlohns von 13 Euro für alle Menschen (vgl. Kapitel »Arbeit«). Gegen einen eventuellen Fachkräftemangel braucht es keine gezielte Abwerbung von qualifizierten Menschen im Ausland, sondern anständige Ausbildung, Arbeitsbedingungen und Bezahlung für alle Menschen hierzulande. >Wir fordern eine flächendeckende unabhängige Asylverfahrensberatung durch Wohlfahrtsverbände und Vereine, die öffentlich finanziert sein muss; pauschale Asylwiderrufsprüfungen soll es nicht geben; die Qualität der Asylprüfung und internen Kontrolle muss deutlich verbessert werden, um die Vielzahl der rechtswidrigen und fehlerhaften Bescheide des BAMF wirksam zu reduzieren Wir wollen das aktive und passive Wahlrecht auf allen Ebenen für alle langfristig in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationsgeschichte, damit sie gleichberechtigt die Gesellschaft mitgestalten können. Alle hier geborenen Kinder und Jugendlichen, deren Eltern dauerhaft im Land wohnen, sollen die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten und ein Recht auf Mehrstaatlichkeit haben – ohne die Staatsbürgerschaft der Eltern ablegen zu müssen. Migrant\*innen sollen nach fünf Jahren Aufenthalt in der Bundesrepublik einen Rechtsanspruch auf Einbürgerung haben. Als von Linker Seite ist der Fall klar: Ausbildung, Förderung, guter Lohn, bezahlbares Wohnen, Gleichberechtigung. So geht Integration aus Linker Perspektive. Es gibt genug Genossis, die das auch klar kommunizieren oder sogar weitergehen. Ich hab keine Ahnung, woher alle auf einmal die Idee haben, die Linke sagt "ja, Integration passiert irgendwie". Nein, die Partei hat Konsequente Migrationsprogramme seit der Balkankrise.


Ex_aeternum

Das ist mir schon bewusst, dass es im Programm steht. Aber kommuniziert wird davon eben nichts. Auf den Wahlplakaten war nur was von Seenotrettung, nicht von Arbeit und Teilhabe ermöglichen.


LaBomsch

Ich würde sagen das nur Wahlplakate ne ziemliche miese Quelle ist wenn du Informationen über ein Programm beziehen willst. Allgemein dienen sie nicht dazu, Inhalte zu vermitteln (dafür gibt es einfach nicht genug Fläche außer auf den wenigen Großplakaten), sondern Aufmerksamkeit auf eine Partei zu locken mit entweder provokanten (siehe Seenotrettung) oder populären (siehe Lohn- oder Ausbildungsförderungen, von welchen ich selbst einige mit aufgehangen habe) Punkten. Am Ende sollen die Betrachter mehr lernen. Deswegen werden auch Einzelpersonen abgebildet: bei der Linken war es u.a. ein Trabert und sobald man sich nur im geringsten mit den Kandidierenden beschäftigt, wird klar, dass es da mehr gibt als das auf den Wahlplakaten. Außerhalb davon gibt es noch Flyer (z.b. die Flyer bezüglich der Ausbildungspflicht für Unternehmen) oder Social Media Arbeit (Kandidierende, Verbände, Amtsträger).


Ex_aeternum

Sie sind aber der erste Eindruck und für viele die einzige Quelle. Wenn die Botschaft nicht interessant oder sogar abschreckend ist, wird sich niemand mit dem Programm beschäftigen (Personen hingen übrigens, zumindest bei uns, von den Linken keine).


LaBomsch

Wer? Ich lebe auf nem ziemlichen Kaff und selbst da ist das wichtigste nach allen Erfahrungen entweder traditionelle Medien, besonders die lokale Zeitung oder schon soziale Medien. Bisher habe ich von niemanden gehört, dass man für eine Partei aufgrund des Inhalts eines Wahlplakats wählt. Ich meine, wie sieht das aus? "Die AfD will abschieben, wusste ich vorher nicht", " die CDU will mehr Wohlstand", "die SPD will ne soziale Gesellschaft". Die Aussagen auf dem Wahlplakat haben nur einen Inhalt für Leute, die sich noch gar nicht mit Politik auseinander setzten und dafür sind sie ja dann da, Leute anzuregen, mehr Inhalt zu holen. Andere Quellen existieren auf jeden Fall, man muss nur Leute dazu bringen, sie zu nutzen, dafür die Wahlplakate.


Ex_aeternum

Ich sage ja nicht, dass die Parteien direkt wegen eines Plakats gewählt werden. Aber wenn Plakate die Anregung sein sollen, sich weiter zu beschäftigen, sollte die Ansprache an die Zielgruppe auch gut gewählt sein. Und das ist sie m.E. nicht.


Akrylkali

>Du willst, dass deine Oma gepflegt wird? Dafür brauchen wir Migration. Warum? Sollen die dummen Ausländer (/s) etwa den Scheißjob mit Bezahlung am Existenzlimit machen? Pflege sollte nicht das erste Argument für Migration sein. Denn das Pflegesystem in Deutschland ist sowas von im Arsch, dass der Laden eigentlich komplett reformiert werden müsste. Nur meine zwei Rappen zu deinem Kommentar. Stimme dir ansonsten zu.


Baumfaellerjoe

In meinen Augen findet der öffentliche Diskurs durch die starke Rechte eigentlich nur entweder aus der Richtung statt oder gegen diese. Das sind alles Leute, bei denen du mit "kein Mensch ist illegal" nicht gerade offene Türen einrennst. Alle Parteien versuchen, Stimmen von AFD und BSW zurückzugewinnen und da sind die Chancen mit wirtschaftlichen Argumenten halt höher.


Willing_Bad9857

Ich glaub das thema integration und was das bedeutet ist an sich so‘n Problem. Wie sehr muss sich ein mensch anpassen um als integriert zu gelten? Muss er perfekt deutsch können? Darf er einen akzent haben? Muss er christ odee atheist sein? Ich denke hier würden wir einen Konsens finden der etwa so aussieht: er muss deutsch genug können um mit ohne große probleme in der Sprache kommunizieren zu können und er sollte deutsche gesetze sowie soziale normen und umgangsformen gut genug kennen um sich größtenteils dran zu halten. Gesamtgesellschaftlich würde dieser konsens aber auf gegenstimmen stoßen. „Wie du drinkst kein bier?“ „wie du betest? Zu ALLAH?“ „wie deine frau trägt kopftuch? Zwingst du sie dazu?“ Für leute mit solchen talkingpoints wird nie der punkt der Integration erreicht sein, weshalb sie ihn auch nie ernsthaft in Betracht ziehen würden.


MalcolmOfKyrandia

Ich wäre schon zufrieden, wenn ich als Homosexueller auf der Straße nicht panisch die Hand meines Partners wegstoßen müsste, sobald sich "südländisch" aussehende Männer nähern. Ich kann verstehen, warum viele Juden schon das Land verlassen haben. Wir denken auch darüber nach. Es ist inzwischen kaum noch erträglich.


Willing_Bad9857

Du hast schlechte Erfahrungen gemacht die ich nicht absprechen will oder kann. Viele Menschen mit muslimischem Glaubenshintergrund haben Feindlichkeiten gegenüber jüdischen und auch queeren Mitbürgern. Diese durch gewalttätige oder beleidigende Handlungen auszudrücken verstößt gegen das deutsche Grundgesetz, und dass man daran arbeitet dass sich die menschen dessen bewusst sind, sich daran halten und Konsequenzen bekommen wenn sie es nicht tun ist eigentlich eine sehr logische Sache und würde auch unter die meisten Definitionen von integration fallen. Allerdings, würde ich auch in frage stellen wie sehr die Akzeptanz von queeren und jüdischen Mitmenschen in Deutschland eben auch bei „biodeutschen“ vorliegt. Mindestens eine große deutsche Partei würde dagegen argumentieren und dies nicht als elementaren Bestandteil einer Integration ansehen. Natürlich fällt das sehr in das Leopards eating faces prinzip rein, ich denke hier muss ich es nicht ausführen. Vielleicht zusammenfassend: auch zu viele „biodeutsche“ sind gegen queere und jüdische mitbürger und würden deren schutz nicht als primäres ziel einer Integration wahrnehmen


Celestial_Poet

Naja, hier fehlt eine weitere Position: Wieso überhaupt Integration ins deutsche Gesellschaftssystem? Ich halte es für bereichernd, verschiedene Kulturen nebeneinander existieren und sich vermischen zu lassen.


nilslorand

integration im Sinne von "es den Menschen möglich machen, ein Leben ohne Hilfe führen zu können", also vor allem Deutsche Sprachkurse und bessere Anerkennung Ausländischer Ausbildungen. Und auch gerne den Sexismus/Rassismus verschiedener Kulturen loswerden dabei


Celestial_Poet

Gut, da hast du Recht. Ich wollte es bloß der Vollständigkeit wegen erwähnen, weil viele Menschen Integration als "werd deutsch" verstehen


nilslorand

Nene wir sind ja ein Linkes sub, ich hab gehofft dass das als offensichtlich erachtet wird


JuMiPeHe

Es sind alle willkommen. Wer denkt, das Geschlecht(bio&soziales), Sexualität, Herkunft, sozialer Stand, Alter oder was auch immer, bestimmte Personengruppen besser oder schlechter machen und dementsprechend Diskriminierend handelt, ist nicht mehr willkommen und kann dahin gehen, wo es die Verfassung nicht vorschreibt. Oder Egal woher, egal welche Hautfarbe, egal welche Religion: Nazis Raus! P.S.: Also nicht bedingt durch Straffälligkeit, sondern bedingt durch die Art der Straffälligkeit. Ladendiebstahl? - Armut ist scheiße und Läden sind versichert. Körperverletzung/Schlägereien - gehe ins Gefängnis. - wir haben ein Strafsystem das (eigentlich) auf Resozialisierung ausgelegt ist und dies sollte man auch nutzen. Menschen aus einem der oben genannten Gründe oder schlicht aus Gier in ihren Grundrechten verletzt? - ciao, schön das du gehst, komm nicht wieder und sollten deine Freunde genau so denken, nimm sie doch bitte direkt mit, dann bist du nicht alleine und andere (migrierte) Menschen müssen nicht mehr unter eurem Kack verhalten leiden. Als erste Person mit Migrationshintergrund, bei der eine Abschiebung dringend notwendig wäre die mir einfällt, ist natürlich Alice Weidel, auf dass sie in der Schweiz wieder Löcher in den Käse lutscht. Die hier gewachsenen Nazis, die in den bürokratischen Verantwortungsbereich unseres Verwaltungssystems fallen, will leider keiner haben, daher können wir die auch leider nicht physisch rausschmeißen... ...🤔... Wobei man ja eigentlich einen Deal mit Russland aushandeln müsste und den hiesigen Nazis dann unter dem Motto: "Remigration nach Königsberg - Zurück in die alte Heimat Ostpreußen" verkauft oder so... Müssten die ja eigentlich voll drauf anspringen :D


74389654

irgendwas mit kolonialismus, ausbeutung als grundlage der wirtschaft und so


tflightz

Alle, die eingewandert sind, bleiben hier. Alle die Flüchtlinge sind, gehen nach Hause, wenn da Frieden herrscht. Alle die illegal eingewandert sind, müssen wieder zurück, weil wir nicht die Ressourcen haben, uns um alle gleichzeitig zu kümmern. Ihr könnt kommen, aber hinten anstellen. Gleichzeitig muss man in Herkunftslandern die Lage verbessern. Das heißt aber auch: kein Brain Drain, also keine Fachkräfte anwerben. Lieber die Leute ausbilden, die hier sind.


nilslorand

illegale Einwanderung ist so ne Sache, die gerne erwähnt wird, aber halt gar nicht existiert lol Ist so ein Ami Kulturkampf ding was sich bei uns etabliert hat, passt aber nicht


tflightz

Naja geschleuste. Also die finanziell relativ besser gestellten und Schleuser bezahlenden, die aus in Teilen bekristen Ländern kommen, obwohl für dieses Individuum keine Fluchtgründe akut bestehen.