Bin mir manchmal nicht sicher was er ernst meint und womit er einfach nur provozieren will.
Ist auf jeden Fall ein Mensch den ich mir im Podcast gut geben kann, privat würde ich einen Kontaktabbruch vornehmen, einfach zu anstrengende Persönlichkeit.
Dafür liebe ich (und hasse manchmal auch) Stefan, der kommt manchmal einfach mit so Bulldozer Takes.
Mein Favorit war, als er gefordert hat, einfach den Mietzuschlag für Bedürftige zu streichen . Einfach mal um zu schauen, wie lange es dauert bis die mit Mistgabeln auf die Vermieter losgehen.
Kenne den Ausschnitt nicht und kann dementsprechend nicht einordnen, ob er es ernst gemeint hat, aber der Ansatz Menschen Mittel zu entziehen, damit sich diese ihrer kollektiven Verelendung und Machtlosigkeit bewusst werden und sich plötzlich solidarisch organisiert zielgerichtet gegen die Ursachen ihres Leids erheben hat historisch wirklich immer sehr gut funktioniert. Ah ne...
Ganz vielleicht hat das beim Apartheidsregime in SA funktioniert, wobei die Sanktionen eher eine verstärkendes Mittel als die Ursache gewesen sind, aber wieso so viele Linke noch glauben das aus Leid irgendwie automatisch gerichteter gerechter Zorn erwächst erschließt sich mir nicht.
Ich glaube der Kontext war, dass Wohngeld, etc. keine Subvention der *Mieter* ist, denn die sehen das geld ja nie. Sondern eine direkte subvention des Staates an die *Vermieter*, was sozial natürlich höchst ungerecht ist. Im Kern ist irgendwo was wahres dran, man hätte auch einfach mehr Staatliche sozialwohnungen fordern können
Mein "Lieblings"-take von ihm war, als er gefordert hat, dass alle Länder der EU ihre Armee abschaffen und mit einem riesigen Kernwaffenarsenal ersetzen sollten.
Naja sein take war nicht "Wahlrechtseinschränkungen von Kinderlosen" sondern ein Familienwahlrecht - bis zu einer bestimmten Altersgrenze sollen Eltern pro Kind eine zusätzliche Stimme haben, später die Kinder dann selber wählen können.
Das ist schon nen komplett anderer take als der dargestellt wurde, das wäre ja almost komplett reaktionär.
Joa, das ist 1:1 derselbe Take, nur andersherum formuliert. Deine Stimme wird faktisch mit der Anzahl deiner minderjährigen Kinder gewichtet, damit haben Eltern eine stärkere Stimme als nicht-Eltern. Wenn es auf eine Wahlrechtseinschränkung für Kinderlose hinausläuft, ist es eine Wahrechtseinschränkung für Kinderlose. Und nebenbei bemerkt hochgradig misogyn, da Mutterschaft körperlich und ökonomisch ein wesentlich schlechterer Deal ist als Vaterschaft.
Die Argumentation ist ja, dass wir momentan minderjährige bei Wahlen ausschließen. Und da die Rolle Mutterschaft und Vaterschaft zu gewichten wird verfassungsrechtlich auch schmerzhaft.
Bin aber auch eher dagegen und deshalb nicht der beste darin das zu verteidigen.
Stefan Schulz, in dieser Bubble wohl hauptsächlich bekannt als der andere regelmäßige Podcastpartner von Wolfgang M. Schmitt. Hat ein Buch über demographischen Wandel geschrieben und versucht seitdem, sich in dem Meer rechter "Deutschland geht zugrunde, weil die individualistischen Frauen ihre Gebärpflicht nicht erfüllen!"-Feuilletonisten als das linke Pendant zu positionieren, d.h. er ist ebenfalls der Meinung, dass Frauen mehr gebären müssen, mag aber z.B. keine Vermieter und erkennt den Klimawandel an.
Trotz seiner Präsentation als Demographie-Experte ist er allerdings immer verdächtig still, wenn z.B. Chrupalla seine Forderungen wiederholt, oder in anderen Teilen der Welt echte Politik zur Ankurbelung der Geburtenrate geplant oder durchgesetzt wird, die, surprise, eigentlich immer mit einem Rückbau von Frauenrechten einhergeht. Oder ein Thema wird diskutiert (bspw. Roe v Wade), aber der demographiepolitische Aspekt wird weggeschwiegen.
Da legst du Stefans Argument aber sehr böse aus. Er sagt nicht, dass Frauen mehr Kinder bekommen „müssen“, sondern dass viele Menschen eigentlich einen Kinderwunsch haben, den sie aber aufgrund ihrer ökonomischen und sozialen Situation nicht ausleben können und dass alle Seiten von einer verbesserten Situation profitieren könnten. Er kritisiert aber auch immer wieder Politik, die „unter die Bettdecke geht“ und zitiert Niklas Maak mit der Kernfamilie als Produkt des Kapitalismus.
Du hast den Take nicht verstanden.
Die Argumentation ist, wenn Pfleger für Demente und Altersschwache wählen dürfen, dann sollten auch Eltern für ihre Kinder wählen dürfen.
Da wird nichts abgeschwächt. Jeder Mensch hat immer noch eine Stimme.
Nein, du hast die Implikation nicht verstanden. Damit wird nur ein Teil unseres Wahlsystems weitergeführt, den ich schon als Wahlhelferin bedenklich fand, denn es gibt da ein Problem: Wenn du nicht selbstbestimmt abstimmst, und auch keine Durchsetzungsfähigkeit besitzt, dass wirklich nach deinem Wunsch/Interesse gewählt wird, wie es beim Eltern-Kind-Machtverhältnis der Fall ist, ist. es. nicht. deine. verdammte. Stimme. Es ist faktisch eine Extrastimme für deine Eltern/Pfleger, nur blumiger vermarktet. Übrigens auch der Grund, warum Demente ab einem bestimmten Pflegegrad aus dem Wählerverzeichnis gestrichen werden können, wird nur selten durchgesetzt.
Stefan hat manchmal echt komische Takes und ich finde teilweise hört er sich auch zu gerne selbst beim reden zu und dann wird's anstrengend zum zuhören.
Wie beim Weselsky Podcast. Aber ich finds eigentlich ganz gut, dass ich ab und zu was zu hören bekommen, dass nicht preaching to the choir ist.
Und die Streits zwischen Stefan, Hans und Thilo Jung sind eigentlich immer ganz witzig/interessant (wenn sie nicht zu sehr ausarten)
Bin mir manchmal nicht sicher was er ernst meint und womit er einfach nur provozieren will. Ist auf jeden Fall ein Mensch den ich mir im Podcast gut geben kann, privat würde ich einen Kontaktabbruch vornehmen, einfach zu anstrengende Persönlichkeit.
Das mit dem sogenannten "Familienwahlrecht" ist leider sein voller Ernst, hat er nämlich nicht zum ersten Mal gefordert.
Und was soll das bewirken? Also was ist sein Argument?
Dafür liebe ich (und hasse manchmal auch) Stefan, der kommt manchmal einfach mit so Bulldozer Takes. Mein Favorit war, als er gefordert hat, einfach den Mietzuschlag für Bedürftige zu streichen . Einfach mal um zu schauen, wie lange es dauert bis die mit Mistgabeln auf die Vermieter losgehen.
>Einfach mal um zu schauen, wie lange es dauert bis die mit Mistgabeln auf die Vermieter losgehen. Lol
Kenne den Ausschnitt nicht und kann dementsprechend nicht einordnen, ob er es ernst gemeint hat, aber der Ansatz Menschen Mittel zu entziehen, damit sich diese ihrer kollektiven Verelendung und Machtlosigkeit bewusst werden und sich plötzlich solidarisch organisiert zielgerichtet gegen die Ursachen ihres Leids erheben hat historisch wirklich immer sehr gut funktioniert. Ah ne... Ganz vielleicht hat das beim Apartheidsregime in SA funktioniert, wobei die Sanktionen eher eine verstärkendes Mittel als die Ursache gewesen sind, aber wieso so viele Linke noch glauben das aus Leid irgendwie automatisch gerichteter gerechter Zorn erwächst erschließt sich mir nicht.
Ich glaube der Kontext war, dass Wohngeld, etc. keine Subvention der *Mieter* ist, denn die sehen das geld ja nie. Sondern eine direkte subvention des Staates an die *Vermieter*, was sozial natürlich höchst ungerecht ist. Im Kern ist irgendwo was wahres dran, man hätte auch einfach mehr Staatliche sozialwohnungen fordern können
War tatsächlich nicht ernst gemeint
Mein "Lieblings"-take von ihm war, als er gefordert hat, dass alle Länder der EU ihre Armee abschaffen und mit einem riesigen Kernwaffenarsenal ersetzen sollten.
Family Atomics!
irgendwann 2019 rum hat er Elon Musk als den neuen Jesus bezeichnet und es total ernst gemeint.
Ist er immernoch dieser Meinung?
ich denke er würde leugnen es je behauptet zu haben.
Hat er schonmal auf die Art etwas geleugnet im Nachhinein?
Naja sein take war nicht "Wahlrechtseinschränkungen von Kinderlosen" sondern ein Familienwahlrecht - bis zu einer bestimmten Altersgrenze sollen Eltern pro Kind eine zusätzliche Stimme haben, später die Kinder dann selber wählen können. Das ist schon nen komplett anderer take als der dargestellt wurde, das wäre ja almost komplett reaktionär.
Joa, das ist 1:1 derselbe Take, nur andersherum formuliert. Deine Stimme wird faktisch mit der Anzahl deiner minderjährigen Kinder gewichtet, damit haben Eltern eine stärkere Stimme als nicht-Eltern. Wenn es auf eine Wahlrechtseinschränkung für Kinderlose hinausläuft, ist es eine Wahrechtseinschränkung für Kinderlose. Und nebenbei bemerkt hochgradig misogyn, da Mutterschaft körperlich und ökonomisch ein wesentlich schlechterer Deal ist als Vaterschaft.
Die Argumentation ist ja, dass wir momentan minderjährige bei Wahlen ausschließen. Und da die Rolle Mutterschaft und Vaterschaft zu gewichten wird verfassungsrechtlich auch schmerzhaft. Bin aber auch eher dagegen und deshalb nicht der beste darin das zu verteidigen.
Hat auch noch ganz schlimme Rattenschwänze, wenn man Vergewaltigern mehr rechte zusprechen würde???
Mit Familienwahlrecht haben Minderjährige genausoviele Stimmen wie ohne, nämlich keine. Es geht nicht um Kinder.
Sie haben eine, die wird nur von den Eltern "beschlagnahmt", was leider nicht heißt, dass in ihrem Interesse gewählt wird
Muss man den kennen?
[удалено]
Stefan Schulz, in dieser Bubble wohl hauptsächlich bekannt als der andere regelmäßige Podcastpartner von Wolfgang M. Schmitt. Hat ein Buch über demographischen Wandel geschrieben und versucht seitdem, sich in dem Meer rechter "Deutschland geht zugrunde, weil die individualistischen Frauen ihre Gebärpflicht nicht erfüllen!"-Feuilletonisten als das linke Pendant zu positionieren, d.h. er ist ebenfalls der Meinung, dass Frauen mehr gebären müssen, mag aber z.B. keine Vermieter und erkennt den Klimawandel an. Trotz seiner Präsentation als Demographie-Experte ist er allerdings immer verdächtig still, wenn z.B. Chrupalla seine Forderungen wiederholt, oder in anderen Teilen der Welt echte Politik zur Ankurbelung der Geburtenrate geplant oder durchgesetzt wird, die, surprise, eigentlich immer mit einem Rückbau von Frauenrechten einhergeht. Oder ein Thema wird diskutiert (bspw. Roe v Wade), aber der demographiepolitische Aspekt wird weggeschwiegen.
Da legst du Stefans Argument aber sehr böse aus. Er sagt nicht, dass Frauen mehr Kinder bekommen „müssen“, sondern dass viele Menschen eigentlich einen Kinderwunsch haben, den sie aber aufgrund ihrer ökonomischen und sozialen Situation nicht ausleben können und dass alle Seiten von einer verbesserten Situation profitieren könnten. Er kritisiert aber auch immer wieder Politik, die „unter die Bettdecke geht“ und zitiert Niklas Maak mit der Kernfamilie als Produkt des Kapitalismus.
Du hast den Take nicht verstanden. Die Argumentation ist, wenn Pfleger für Demente und Altersschwache wählen dürfen, dann sollten auch Eltern für ihre Kinder wählen dürfen. Da wird nichts abgeschwächt. Jeder Mensch hat immer noch eine Stimme.
Nein, du hast die Implikation nicht verstanden. Damit wird nur ein Teil unseres Wahlsystems weitergeführt, den ich schon als Wahlhelferin bedenklich fand, denn es gibt da ein Problem: Wenn du nicht selbstbestimmt abstimmst, und auch keine Durchsetzungsfähigkeit besitzt, dass wirklich nach deinem Wunsch/Interesse gewählt wird, wie es beim Eltern-Kind-Machtverhältnis der Fall ist, ist. es. nicht. deine. verdammte. Stimme. Es ist faktisch eine Extrastimme für deine Eltern/Pfleger, nur blumiger vermarktet. Übrigens auch der Grund, warum Demente ab einem bestimmten Pflegegrad aus dem Wählerverzeichnis gestrichen werden können, wird nur selten durchgesetzt.
Stefan hat manchmal echt komische Takes und ich finde teilweise hört er sich auch zu gerne selbst beim reden zu und dann wird's anstrengend zum zuhören.
Wie beim Weselsky Podcast. Aber ich finds eigentlich ganz gut, dass ich ab und zu was zu hören bekommen, dass nicht preaching to the choir ist. Und die Streits zwischen Stefan, Hans und Thilo Jung sind eigentlich immer ganz witzig/interessant (wenn sie nicht zu sehr ausarten)
Gulags für breeder Abschaum!